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0110 - Auf den Spuren der Antis

Titel: 0110 - Auf den Spuren der Antis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingetragen ist" Rhodan sah die Männer ernst an. „Ich glaube, daß es sich um eine Falschmeldung handelte."
    Man mußte niemand an Bord erklären, was seine Worte bedeuten sollten. Das Unternehmen war damit abgebrochen. Einige Terraner hatten gewagt, sich in dem gewissen Spinnennetz zu bewegen und hatten sich hoffnungslos verirrt. Der Plan der Antis schien sicherer als je zuvor aufzugehen. Es war nur eine Frage von Minuten, bis Rhodan den Befehl zum Rückflug geben würde. Zurück zur Erde, die durch die verbrecherische Wühlarbeit der Baalol-Sekte immer mehr zu einem Sammelpunkt Rauschgiftsüchtiger wurde.
    Claudrin sagte, und seine Stimme klang ungewöhnlich gedämpft: „Wir werden also die Suche abbrechen."
    „Auf der Erde werden wir dringend benötigt", erwiderte Rhodan. „Es hat keinen Zweck, noch länger nach Okul zu suchen."
    Gucky watschelte heran. Seinen paranormalen Sinnen blieb es nicht verborgen, daß sein großer Freund verzweifelt war. Obwohl es keinen Kampf gegeben hatte, war die Mission der IRONDUKE gescheitert und zu einer Niederlage für die Menschheit geworden. „Wir haben unser möglichstes getan, Perry", rief der Mausbiber mit seiner hellen Stimme. „Gucky hat recht, Sir", stimmte John Marshall zu, dessen gelassene Ruhe auch jetzt nicht zu beeinträchtigen war. „Denken Sie daran, daß es noch andere Wege gibt, um den Antis beizukommen."
    „Sicher", bestätigte Rhodan bitter, „wir müssen sie nur finden."
    Claudrin schob seine mächtige Gestalt an Bully vorbei. „Wie lauten Ihre Befehle, Sir?"
    Rhodan erhob sich und trat vor den Panoramaschirm. Das Glitzern der Sterne wirkte kalt und neutral.
    Inder Stille der Kommandozentrale warteten die Männer auf Rhodans Entscheidung.
    Der Administrator richtete sich auf. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. „Wir geben auf", sagte er tonlos.
     
    10.
     
    Valmonze hob seinen Becher und nickte Thomas Cardif zu. Hekta-Päalat und Rhabol sahen schweigend zu. Ihre Sympathie für die Springer war nicht besonders groß, und sie duldeten sie nur als Geschäftspartner. „Ich besitze einige Erfahrung mit Rauschgiften", sagte Valmonze. Er strich durch seinen Bart und zwinkerte Rhodans Sohn zu. „Wir haben bereits vor einem Jahr versucht, den außenpolitischen Einfluß der Erde dadurch zu schwächen, daß wir irdische Rauschgifte an andere Planeten verkauft haben.
    Indirekt gab man der Erde die Schuld. Nur einem unglücklichen Zufall war es zuzuschreiben, daß die Sache schiefging."
    Der Springerpatriarch verschwieg, daß dieser „unglückliche Zufall" zum Teil auf sein eigenes Versagen zurückging. „Trotzdem sollten wir uns meinen Vorschlag überlegen", sagte Cardif. „Wir können jetzt, da man auf der Erde die Gefährlichkeit des Liquitivs anscheinend erkannt hat, die Lieferung stoppen.
    Schätzungsweise beträgt die Zahl der Süchtigen allein auf Terra zweihundert Millionen. Wie ich Rhodan kenne, genügt es, um ihn unter Druck zu setzen."
    Valmonze trank geräuschvoll und blickte fragend zu den Priestern hin. Er hatte bereits festgestellt, daß der Terraner gnadenlos gegen seine eigene Art vorgehen wollte. Die Niederlage von Lepso hatte seine Meinung nicht ändern können.
    Cardif haßte seinen Vater - und damit die Erde. „Auf jeden Fall werde ich mit der VAL Istarten", fuhr Valmonze fort, als keiner der Antis Anstalten machte, sich zu einer Antwort herabzulassen. „Mit oder ohne Liquitiv. Ich kann nicht tagelang warten, bis man sich hier zu einer Entscheidung durchgerungen hat. Ich schlage vor, daß wir weiterhin alle Welten mit dem Likör versorgen." Cardif lächelte dünn. „Ihren Geschäftssinn in allen Ehren, mein Freund. Sie vergessen jedoch ganz, daß wir andere Pläne haben."
    Wie jeder andere Springer war Valmonze bereit, für einen wirtschaftlichen Vorteil rücksichtslos zu kämpfen. Ohne ein lockendes Ziel vor Augen erschien ihm jedoch eine Auseinandersetzung reine Zeitverschwendung. Solange die Möglichkeit bestand, weiterhin Liquitiv abzusetzen, sah er keinen Grund, die Lieferungen aus strategischen Gründen zu drosseln.
    Er war diplomatisch genug, diese Meinung nicht offen zu sagen. Indem er jedoch auf einem sofortigen Start der VAL Ibeharrte, zwang er die Antis zu einer schnellen Entscheidung. Er rechnete mit der Mentalität der Priester, die jede Änderung ihrer Pläne sorgfältig überlegten.
    Baaran, einer der ältesten Antis, die in diesem Augenblick anwesend waren, nickte Valmonze zu. „Sie werden starten", sagte er kühl.

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