0110 - Zargos, der Dämon
stieß gegen eine massive Wand, klopfte dagegen und hörte wieder den hohlen Ton.
Dasselbe passierte in der entgegengesetzten Richtung, und als er sich einmal nach links, dann nach rechts wandte, prallte er ebenfalls gegen Wände.
Er befand sich in einem kleinen Raum, in dem er weder Türen noch Fenster ertastete.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Zargos hatte ihn in einen der Container gesperrt!
Suko stellte sich blitzschnell die Behälter vor und wußte, wo er die Ladeöffnung zu suchen hatte. Zu seiner grenzenlosen Enttäuschung ließ sie sich jedoch von innen nicht entriegeln.
Zargos hatte ihm seine Pistole gelassen, aber die half ihm jetzt auch nicht.
Die starken Stahlwände des Containers widerstanden den Silberkugeln, und der Container war selbst ein Dämonenwerk. Somit konnte ihn die Kraft des geweihten Silbers nicht zerstören.
Suko ließ sich auf den Boden sinken. Er mußte sich vorläufig damit abfinden, gefangen zu sein. In Ruhe dachte er darüber nach, wie er sich befreien konnte.
Mit der Ruhe war es jedoch schlagartig vorbei, als er außerhalb des Containers Geräusche hörte. Und Stimmen!
Frauenstimmen!
»Bringt noch mehr Holz!« befahl eine eiskalt klingende Stimme. »Es muß richtig brennen, damit der Kerl geschmort wird!«
Die Krankenschwester von der Aufnahme in dem Hospital, in dem Randolph Lavender lag!
Nicht schwer zu erraten, wer die anderen Personen waren, die aus dem Stahlcontainer einen überdimensionalen Backofen machen mußten!
Suko erinnerte sich nur ungern an den Kampf im Fahrstuhl des Krankenhauses!
Suko war längst klar geworden, daß die Gegenstände dieses zur Tarnung betriebenen Versandes eine magische Beziehung zwischen Zargos und seinen menschlichen Werkzeugen herstellte.
Doch dieses Wissen half ihm nicht weiter. Er konnte sich nicht aus dem Container befreien und auch nicht verhindern, daß die Frauen das Holz rings um die Metallwände seines Gefängnisses in Brand steckten.
Suko hörte das Knistern der Flammen und wich instinktiv von den Wänden zurück, obwohl die Hitze noch nicht auf den Behälter übergriff.
Aber lange konnte es nicht mehr dauern.
Mein Freund suchte krampfhaft nach einem Ausweg. Die Luft wurde immer schlechter, ohne daß er eine Lösung fand. Die Temperatur stieg.
Suko traten die Schweißperlen auf die Stirn. Er legte sich flach auf den Boden und atmete so wenig wie möglich. Und er behielt die Nerven, obwohl die Situation von Minute zu Minute bedrohlicher wurde. Das einzige Geräusch, das zu ihm in die absolute Dunkelheit drang, war das Poltern von Holzscheiten oder anderen brennbaren Gegenständen, die seine Henkersknechte in die Flammen warfen.
Nur nicht in Panik geraten, befahl er sich. Je aufgeregter er war, desto mehr Sauerstoff brauchte er auch. Doch er ahnte jetzt schon, daß er nicht an Luftmangel, sondern an Hitze sterben würde, falls nicht rechtzeitig Hilfe kam.
Es wurde unerträglich heiß. Suko riß sich die schwere Lederkleidung vom Körper und wollte auch die Stiefel ausziehen. Darauf verzichtete er jedoch sehr schnell, da die Hitze auf den Boden übergegriffen hatte.
Auch wenn die Krankenschwestern unter dem Container kein Feuer entzündet hatten, breitete sich die Glut doch sehr schnell aus.
Suko mußte sich auf seine Lederkleidung legen, und auch das war nur eine Lösung für kurze Zeit, denn sie konnte ihn nicht mehr lange schützen.
Die Dunkelheit wurde von roten Lichtpunkten und gelb strahlenden Sternen durchbrochen, die vor Sukos Augen platzten. In seinen Ohren begann es zu dröhnen und zu rauschen. Er riß den Mund weit auf.
Die ersten Halluzinationen setzten ein.
Nur der eisernen Selbstdisziplin des geschulten Karatekämpfers hatte Suko es zu verdanken, daß er auch jetzt noch die Ruhe bewahrte. Er schloß mit dem Leben ab.
Sein letzter Gedanke galt Shao, die nun vergeblich auf ihn warten würde. Dann setzte die große Schwärze ein und löschte seine Gedanken aus…
***
Jane Collins klammerte sich am Haltegriff in meinem Bentley fest.
»Ich habe gesagt, du sollst etwas Gas geben!« rief sie und wurde in einer Kurve gegen die Tür gedrückt. »Ich habe nicht gesagt, daß du fliegen sollst!«
Ich saß scheinbar entspannt und locker hinter dem Steuer des schweren Wagens. Innerlich war ich jedoch mit jeder Faser angespannt, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Ich holte das Letzte aus dem Bentley, soweit das hier in der Stadt überhaupt möglich war.
Eine innere Stimme sagte mir, daß ich
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