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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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der Lautsprecher. Über Sprechfunk hielten die Fahrer Verbindung mit der Zentrale aufrecht. Meldung um Meldung wurde durchgegeben, aber es waren Fehlanzeigen der verschiedenen Streifen.
    »Hallo, Chef…!«, rief George Corvin mit einemmal. »Sie haben den Rolls Royce.« Er drehte auf volle Lautstärke auf. Krächzend kam die Stimme des Beamten aus der Zentrale:
    ».. wurde um null Uhr vier auf der Staatsstraße achtzig von San Diego in östlicher Richtung fahrend gesichtet. Eine provisorische Straßensperrung wurde mit hoher Geschwindigkeit durchbrochen. Die Beamten des Streifenwagens erhielten Maschinenpistolenfeuer. Anweisungen von Einsatzleiter an alle Wagen der Staatspolizei im Bereich der Distrikts San Bernardino, Riverside und Imperial: sämtliche Brücken über den Colorado sind sofort zu sperren. Bei Auftauchen des silbergrauen Rolls Royce ist unverzüglich von den Schusswaffen Gebrauch zu machen. Für dass gesamte Gebiet des Staates Kalifornien wird Alarmstufe zwei angeordnet. Alle Nachrichten unmittelbar an die Funkleitstelle des Distriktsbüros des FBI Los Angeles. Ende.«
    Ryan Milton knipste die Wagenbeleuchtung an. Ich hielt das eine Ende der Landkarte. En paar Sekunden starrten wir ungläubig auf den Plan.
    »Zum Teufel, was soll das?«, grollte der Chef. »Die Frau fährt ja im Kreis herum, Cotton. Wie kann sie einen so schweren Wagen lenken und eine Maschinenpistole bedienen?«
    »Da sind mehrere im Auto. Sie ist nicht allein geflohen. Wir sollten die Verfolgung einstellen, Mister Milton. Überwachen wir nur ihren Fluchtweg. Schließlich wird sie uns zum Ziel führen.«
    »Einverstanden. Rufen Sie die Zentrale, Corvin.« Der Chef nahm das Mikrophon zur Hand. Mit knappen Sätzen gab er seine Anweisungen. Innerhalb von Sekunden wurden die Befehle an über hundert Polizei wagen weitergeleitet.
    »Was will sie bloß am Colorado?«, knurrte G-man Fleisher kopfschüttelnd. »Bildet sie sich ein, sie könnte mit einem Wagen durch die-Yuma-Wüste über die Grenze entkommen?«
    »Herrgott, Bannisters Flugzeug«, rief ich. »Gilda versucht das Laguna Reservoir bei Winterhaven zu erreichen. Der Stausee ist achtzehn Meilen lang. Dort können sie bequem wassern. Ich fahre sofort los. Kann ich zwei Ihrer Leute mitbekommen, Mister Milton?«
    »Sie schaffen es nicht, Cotton. Sie werden sich unterwegs das Genick brechen. Der Vorsprung ist viel zu groß.«
    »Vor drei Uhr geht der Mond nicht unter. Ich glaube nicht, dass Bannister bei Vollmond auf amerikanischem Gebiet landen wird. Wahrscheinlich kreuzen sie jetzt irgendwo über Baja California. Wenn wir uns ranhalten, schaffen wir es gerade so eben.«
    »Gut, versuchen Sie es wenigstens, Cotton. Sie haben unseren schnellsten Wagen. Viel Glück.«
    Parkins und Goldsmith nahmen ihre Tommy Guns aus dem Wagen und stiegen zu mir um.
    »Ich lasse ein Polizeiflugzeug aus San Francisco kommen«, rief Ryan Milton noch durchs herabgekurbelte Fenster hinter uns her. »Riskieren Sie nicht zuviel, Cotton.«
    »Aber wenn schon, dann riskieren Sie alles«, brummte Goldsmith grinsend vom Rücksitz. »Los, Junge, jetzt zeige uns mal, wie ihr lahmen Burschen aus New York mit einem netten, kleinen Auto umgeht.«
    Parkins drückte sich bequem in den Sitz. Die Maschinenpistole hielt er liebevoll im Schoß. Er sagte:
    »Was soll da schon groß bei herauskommen. Schneller als hundertzwanzig Meilen fährt der Schlitten nicht.«
    Fest klammerte ich die Hände ums Lenkrad, bohrte meine Augen voraus in die Nacht, und der Zeiger des Tachometers kletterte und kletterte und kletterte…
    Mit Blinklicht und Sirene rasten wir heulend durch die Finsternis. Unbeteiligt klang die Stimme des Beamten aus der FBI-Zentrale, der uns über breite Highways, schmale Feldwege und durch verschlafene Städte leitete, auf kürzestem Weg dem Colorado entgegen.
    ***
    Zehn Minuten vor drei trat ich plötzlich hart auf die Bremse. Der schwarze Chrysler geriet ins Schleudern, schwang wie ein Lämmerschwanz über die Fahrbahn und rutschte mit Not an einem eisernen Pfahl vorbei. Zwei grelle Scheinwerfer flammten vor uns in der Nacht auf. Sie blendeten mich für Sekunden, dass ich außer feurigen Kreisen nichts mehr erkennen konnte. Parkins und Goldsmith fuhren erschrocken hoch.
    »Verdammt, was ist passiert?«
    Sechs, sieben Gestalten tauchten seitlich des Kommandowagens am Straßenrand auf. Zwei schnelle Feuergewehre wurden durch die halb geöffneten Fenster geschoben.
    »Hände hoch!«, befahl eine harte Stimme.

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