Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0111 - Lockruf aus dem Jenseits

0111 - Lockruf aus dem Jenseits

Titel: 0111 - Lockruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Zamorra jetzt völlig überrachend zum Angriff überging. Der Parapsychologe schaffte es auf Anhieb, die Schutzsphäre aufzusprengen. Stoßwellen kalter Energie erfaßten den Gnom, ließen ihn erzittern. Die Kreatur verfärbte sich ins Gelbliche.
    Zamorra glitt in die Sphäre, ohne daß Pirrx ihn daran zu hindern vermochte. Aus dem Geistwesen wurde ein materieller Körper, geschaffen aus Magie. Pirrx wurde klar, daß Zamorra viel mehr konnte, als man bisher hatte in Erfahrung bringen können. Oder lag es daran, daß er sich in einer magischen Welt befand, vielleicht auch daran, daß er sich einer anderen Person als Verstärker bediente… Pirrx wagte es nicht zu entscheiden.
    »Da bin ich, Dämon«, sagte Zamorra hart. »Und nun wirst du für alles bezahlen.«
    Der Gnom errichtete mit ein paar raschen Handbewegungen eine Sperre zwischen sich und dem Dämonenjäger. Das verschaffte ihm etwas Zeit. Er wußte, daß er mit der teilzerstörten Sphäre nicht mehr entfliehen konnte. Er mußte sie zurücklassen, sich ungeschützt in das tobende Inferno der sich auflösenden Dämonenwelt begeben, um sie verlassen zu können. Er mußte sich beeilen, ehe die Möbiusschleife ebenfalls verschwand. Denn sie war der Zugang zu dieser Welt. Hörte diese zu bestehen auf, würde auch die Schleife ihre Existenz aufgeben.
    Während Zamorra sich damit beschäftigte, die magische Sperrwand niederzukämpfen, sie auf irgendeine Weise zu durchdringen, konzentrierte sich der Gnom. Seine Geistfühler griffen aus, suchten nach der Schleife, nach dem Tor in die Welt des Menschen. Doch so oft er auch tastete, er griff immer wieder ins Leere.
    Panische Angst erfaßte ihn. War es schon soweit? War bereits alles zu spät? War er ebenso wie die Menschen zum Tode verurteilt?
    Aus den Augenwinkeln erkannte er, daß die Sperre kurz vor dem Zusammenbruch stand. Es fehlte nicht mehr viel. Jeden Augenblick konnte Zamorra durchbrechen und ihn direkt angreifen.
    Immer stärker wurden die Anstrengungen des Gnoms. Doch gleichzeitig beschleunigte er damit den Untergang der Dämonen weit!
    Da brach Zamorra durch.
    Fast wäre er gegen den Gnom geschleudert. Im letzten Moment stoppte er ab, griff dann zu. Pirrx kreischte verzweifelt auf. War jetzt alles aus? Dieser minderwertige Mensch, die erbärmliche Kreatur hielt ihn auf, wollte ihn töten!
    Pirrx versuchte, einige Zaubertricks anzuwenden. Doch er hatte seine Energien verschleudert bei der Suche nach dem Ausgang, war nahezu kraftlos. So konnte der Professor die magischen Angriffe des Schwarzblütigen mühelos Zurückschlagen.
    »Halte ein!« kreischte der früher Mächtige, der sich selbst von Asmodis nichts befehlen ließ, ihn nur respektierte, weil er selbst die offene Macht nicht wollte. Er zog lieber im Hintergrund an den Fäden.
    Doch das war jetzt vorbei, endgültig. Durch die Dummheit seines Schützlings, des Echsendämons. Hätte er sich doch nie mit diesem Idioten abgegeben, der bereits tot sein mußte. Denn Ghoons Schuld allein war es; daß diese tödliche Lage entstanden war. Hätte Ghoon nicht den Fehler gemacht, Zamorra mit in diese Welt zu holen…
    »Halte ein, du vergreifst dich am Falschen!« rief Pirrx, in der Hoffnung, Zamorra damit zu irritieren. Fast gelang ihm dies sogar, denn der Dämonenjäger hielt überrascht inne, lockerte sogar den Griff.
    »Wie das? Trügen mich etwa meine Sinne? Bist du wohl gar kein Dämon, trotz deiner dämonischen Ausstrahlung, he?« stieß der Professor hervor. »Lüge mich nicht an, Grüngelber! Dein Spiel ist aus…«
    »Wir waren zu zweit, du irrst!« kreischte Pirrx, der allein mit Körperkräften nichts gegen den durchtrainierten Professor ausrichten konnte. Denn der magisch erzeugte Pseudokörper orientierte sich in seinem Aufbau bis ins Detail an seinem Original.
    »Zu zweit? Wo ist denn der zweite?« zischte Zamorra. »Sprich, ehe ich dich töte…!«
    »Du tötest mich nicht!« keuchte der Gnom. »Ghoon hieß er. Ein Narr, ein Versager. Er sollte dir eine Falle stellen. Doch du lebst. Es ist seine Schuld. Er hätte direkt am Anfang zuschlagen sollen, dann wäre diese Situation nicht entstanden.«
    Vage tauchte vor Zamorras geistigem Auge ein Echsenwesen auf, wie er es im Amulett gesehen hatte, als auch Pirrx' Bild darin erschien. Ein Reptil… »Diese schuppige Echse, das ist Ghoon?«
    »Er holte euch her«, pfiff der Gnom. »Laß mich los. Ghoon ist tot, von deinen Gefährten vernichtet worden. Ich spüre es. Laß mich gehen, denn nur ich vermag den

Weitere Kostenlose Bücher