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0111 - Lockruf aus dem Jenseits

0111 - Lockruf aus dem Jenseits

Titel: 0111 - Lockruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Weg aus dieser sterbenden Dimension zu entdecken.«
    Zomorra warf einen Blick in die Runde. Seine Stirn faltete sich kraus. »Dann handle, aber handle schnell«, empfahl er dem Gnom grimmig. »Suche uns den Ausgang. Und mit uns meine ich auch meine Gefährten.«
    Der Gnom nickte heftig. Zamorra hielt ihn in einem erbarmungslosen Griff, aus dem es keine Flucht gab.
    Wieder tastete der Gnom nach der Spirale zur anderen Welt. Schweißtropfen entstanden auf seiner Stirn, sein Atem ging hastiger, keuchender. Seine Augen flackerten angstvoll.
    Doch dann ging ein heftiger Ruck durch seinen Körper. »Ich hab's«, zischte er fast lautlos. »Du mußt mich jetzt loslassen, Zamorra, sonst kann ich den Weg nicht öffnen. Du strahlst eine störende Aura aus, die meine Sinne blockiert.«
    Zamorra überlegte. Konnte er dem Gnom trauen? Er selbst hatte keine Ahnung von dieser Art der Dimensionsdurchkreuzung, war nicht in der Lage nachzuprüfen, ob die Behauptung des Gnoms der Wahrheit entsprach.
    Doch er wollte es darauf ankommen lassen. Er wußte ebensogut wie Pirrx, daß diese Welt dem Untergang geweiht war. Pirrx würde sich hüten, die Unwahrheit zu sprechen. Er hatte den Tod vor Augen, in solchen Situationen pflegte man nicht zu lügen.
    Zudem vertraute der Pofessor auf seine Reaktionsschnelligkeit. Er würde in unmittelbarer Nähe des Gnoms bleiben, bereit, jeden Moment wieder zuzufassen. Pirrx würde ihm nicht entgehen.
    Er ließ Pirrx los.
    »So öffne den Weg - für uns alle!« verlangte Zamorra.
    Kaum fühlte der Gnom sich frei, als er ein triumphierendes Kichern ausstieß und mit einem Sprung zur Seite entwich. Zamorra begriff, daß er einen Fehler begangen hatte. Er war nicht rasch genug gewesen.
    Im nächsten Moment bückte sich der Gnom, riß etwas vom Boden hoch und schleuderte es gegen Zamorra. Der Professor riß die Arme hoch, um das fliegende Ding abzuwehren, welches er nicht einmal identifizieren konnte. Doch erneut war er nicht schnell genug. Das Objekt zischte zwischen Zamorras ausgestreckten, zugreifenden Fingern hindurch und prallte gegen seine Stirn. Er spürte den harten, trockenen Schlag und einen unerträglichen, heißen Schmerz. Dann taumelte er zurück. Sekundenlang wurde es ihm schwarz vor den Augen.
    Er stöhnte laut auf.
    Der Gnom stieß einen triumphierenden Schrei aus, tanzte auf einem Bein. Dann warf er sich herum und versuchte, in ein schwarzes Loch zu schlüpfen.
    Wie in Zeitlupe liefen die Geschehnisse vor Zamorra ab. Er sah, wie sich vor Pirrx ein rotierendes, schwarzes Etwas öffnete, einer Trichtermündung nicht unähnlich. Und in dieser Schwärze flimmerte es geheimnisvoll, zuckten grelle Blitze hin und her.
    Die langsam vergehende Schleife! Die Spirale in die Welt der Menschen, die Pirrx im letzten Moment noch hatte öffnen können!
    Zamorra ahnte mehr, als er es sah, daß sich das Weltentor nur wenige Sekunden lang halten konnte. Zu stark war der Verfall dieser Welt schon vorgeschritten. Er mußte handeln, sofort!
    Obwohl er von dem Schmerz an der Stirn halb betäubt war, schnellte der Professor sich vorwärts. Pirrx durfte ihm nicht entkommen! Und… wenn sich das Weltentor schloß, würde er selbst mit dieser Dimension vergehen. Es ging um Sekundenbruchteile!
    Zamorra erwischte den Gnom am Fuß. Fest krallten sich seine Hände um ihn, hielten ihn fest. Pirrx stieß einen schrillen Laut aus und stürzte, wirbelte im Fallen wie eine Katze herum. Spinnenfinger streckten sich Zamorra entgegen, versuchten, seine Auge auszukratzen.
    In dieser gewaltigen Kraftanstrengung riß Zamorra den Gnom zu sich heran. Die Spinnenhände verfehlten ihr Ziel nur knapp, schrammten an seinem Kopf vorbei. Die beiden Körper prallten zusammen.
    Zamorra ruckte hoch, riß den Gnom mit sich herum. Dann ließ er ihn mitten in der Drehung los, schleuderte ihn surück in die teilzerstörte Sphäre. Selbst ließ er sich dabei rückwärts in den Trichter der Möbiusschleife fallen.
    Er vernahm noch den gellenden Todesschrei des Gnoms, sah, wie sich dessen Körper in der vergehenden Dämonenwelt einfach auñöste, zu einem Schatten zerfaserte und auch wie ein Schatten erging, auf den Licht fällt.
    Pirrx war tot!
    Und Zamorra stürzte durch die Möbiusschleife einem Ziel entgegen, das zu erreichen er kaum noch Chancen besaß.
    ***
    Eine eisige Hand griff nach Nicoles Herzen, schien es zusammenpressen zu wollen. Ein erstickter Laut kam über ihre vollen, geschwungenen Lippen.
    Die Welt um sie herum verging!
    Nicole

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