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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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steckte in einer Tasche an der rechten Seite und war mit der Hand leicht zu erreichen.
    Die U-35 stand unbeweglich auf der Stelle und spendete mit ihren Scheinwerfern genügend Licht. Bengali drehte einen schwerelosen Looping und winkte dem ihm unsichtbaren Torsin vergnügt zu. „Es ist wunderbar hier", sagte er in das Mikrophon, das ähnlich wie beim Raumanzug im Helm angebracht war. „Man fühlt sich im freien Meer sicherer und wohler als dort in der Enge des Bootes."
    Torsin gab grimmig zurück: „Aber nur solange, wie ich die Scheinwerfer brennen lasse. Sie würden sich wundern, wie wenig Spaß Sie hätten, wenn es plötzlich ganz dunkel um Sie würde.
    Aber halten Sie sich nicht unnötig auf. Haller hat den Eingang zur Höhle schon erreicht."
    Rengall verfluchte die Eile und Hast dieser unromantischen Charaktere und folgte dem voranschwimmenden Funker. Ihm blieb nicht einmal Zeit, sich den Meeresboden genauer anzusehen.
    Haller stand am Eingang zur Höhle und deutete in den schwarzen Schlund hinein.
    „Es ist nichts zu sehen, Major. Aber es scheint wirklich eine Art Tunnel zu sein. Vielleicht haben wir die Antis gefunden, Sir."
    „Vielleicht auch nicht", blieb Rengall skeptisch.
    Er landete sanft neben Haller. Das Licht der Scheinwerfer von U- 35 reichte hier noch fünfzig Meter weit in die Höhle hinein, die damit bereits gigantische Ausmaße erhielt. Das Ende war nicht abzusehen.
    „Da werden wir schwimmen müssen", schlug Rengall vor. Haller nickte, als habe er es nicht anders erwartet.
    Sie stießen ab und drangen in den Tunnel ein, der allmählich enger wurde. U-35 wäre nicht sehr weit gekommen, was Rengall seinem Freund Torsin voller Genugtuung mitteilte. Als es dunkel wurde, schalteten sie ihre eigenen Lampen ein, die auf dem Helm angebracht waren.
    Das Licht drang nur zehn Meter weit, aber es genügte.
    Die Höhle wurde zu einem fast runden Tunnel mit einem Durchmesser von zehn Metern, der waagerecht in den felsigen Kontinent vorstieß - oder vorgetrieben war?
    Es zeigten sich immer noch keine Spuren künstlicher Bearbeitung.
    Hinter ihnen wurde der Ausgang zu einem großen, hellen Fleck.
    Als die Biegung kam und sie herumschwammen, verschwand er.
    Erst jetzt, wußte Rengall, waren sie wirklich allein.
    Sie schwebten durch eine unwirkliche, schemenhafte Welt, die keine Beziehung zur Oberfläche mehr hatte. Die Kegel der Scheinwerfer huschten über unregelmäßige Felswände, kleine Spalten und scharfe Kanten. Unter ihnen glitt der Boden des Tunnels nach hinten, langsam und ohne Unterbrechung. Es gab weder Fische noch Pflanzen.
    Sie schwammen fast zwanzig Minuten und legten eine Strecke von mehreren hundert Metern zurück, ehe der Gang sich verbreiterte. Die Decke, die Wände und der Boden traten so weit zurück, daß die Scheinwerfer sie nicht mehr erreichen konnten. Es war unmöglich, zu unterscheiden, ob man wieder das freie Meer erreicht hatte, oder ob sie sich in einer riesigen Höhle unbekannten Ausmaßes aufhielten. Letzteres war wahrscheinlicher, denn die Karte Torsins hatte hinter der Küstenformation keinen See oder Meeresarm gezeigt.
    Also ein unterirdischer See? Eine riesige, mit Wasser angefüllte Höhle, die mit dem Ozean in direkter Verbindung stand?
    „Wie sollen wir die Fortsetzung des Tunnels finden - wenn es eine gibt?" fragte Haller ratlos.
    „Suchen wir", schlug Rengall vor, aber er glaubte selbst nicht so recht an die Möglichkeit eines Erfolges. „Wir müssen an der Wand entlangschwimmen."
    „Was ist?" hörten beide Torsins Stimme. „Wo sind Sie jetzt?"
    „In einer Höhle, die mit Wasser angefüllt ist. Wir wissen nicht, wie groß sie ist."
    „Scheint eine falsche Spur zu sein." In der Stimme des Captains war offensichtlich Enttäuschung. „Kommen Sie zurück."
    Aber Rengall wollte nicht so schnell aufgeben.
    „Warum, Captain? Vielleicht finden wir die Fortsetzung ..."
    „Sie sollen zurückkehren, Major. Wir wollen doch unsere wertvolle Zeit nicht vergeuden. Klar?"
    Rengall sah Haller dicht neben sich schweben. Das Gesicht des Funkers war durch den Helm gut zu erkennen. Er machte ein fragendes Zeichen mit der Hand, als wolle er nicht, daß sein Kommandant etwas von seinen Zweifeln erführe.
    „Gut, wir kommen", sagte Rengall endlich. Es war sinnlos, sich mit Torsin herumzuärgern, der nun einmal das Kommando hatte.
    Eine knappe halbe Stunde später meldeten sie sich bei Torsin zurück, gerade zur rechten Zeit um die Funkmeldung mit anzuhören, die von der IRONDUKE

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