Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
anschickte, den Arbeitsraum zu verlassen. „Sie weigern sich, nach Wanderer zu fliegen?"
    „Ich sage nicht dreimal ja und dann doch nein, Arkonide!"
    herrschte Cardif ihn an.
    „Wie Sie wollen, Terraner. Aber es ist nicht meine Aufgabe, Ihre Absage den Priestern zu überbringen. Sie können sie nur im Springer-Kontor auf Pluto geben. Ich habe mit der Entwicklung dieser Sache jetzt nichts mehr zu tun!"
    Cardif glaubte ihm. Er kannte die Antis gut genug, um zu wissen, wie sie arbeiteten. Nun, auf einen Flug zum Pluto kam es ihm nicht an, und vor dem Gespräch mit einem Anti in der Maske eines Springers fürchtete er sich nicht.
    Zum erstenmal, seit er die Rolle Rhodans übernommen hatte, fühlte er sich guter Stimmung. Er lächelte ironisch, als Banavol seinen Arbeitsraum verließ. Das Lächeln blieb, als er eine Sichtsprechverbindung zu Bully herstellte.
    „Ja?" hörte er ihn fragen. Bully dachte nur an Thomas Cardif.
    „Hat der Arkonide etwas Wichtiges über Cardif sagen können, Perry?"
    Blitzschnell schaltete Cardif-Rhodan seine Gedanken um. Sicher und ruhig erwiderte er: „Banavol hatte nichts Bedeutungsvolles zu sagen, wenn ich von drei Hinweisen absehe, die vielleicht eine Spur sein könnten, Dicker. Doch deswegen rufe ich nicht an. Ich möchte mich nicht Mercants Bedenken verschließen. Verstehst du mich? Ich spreche von dem Antrag der Galaktischen Händler. Ich möchte meine Genehmigung dahingehend umgeändert wissen, daß die Springer hundert neue Kontore in unserem Imperium einrichten dürfen..."
    „Perry", unterbrach ihn Bully begeistert, „wirst du zum Telepathen? Du hast ja meine Gedanken gelesen! Genau das habe ich doch vorgehabt, nur wollte ich dich vor vollendete Tatsachen stellen." Thomas Cardif behielt sein freundliches Gesicht bei, obwohl er innerlich über Reginald Bulls Eigenmächtigkeit vor Wut kochte.
    Spöttisch entgegnete er: „Ich traue meinem telepathischen Können noch nicht recht, Dicker. Ich freue mich, daß wir beide einer Auffassung sind."
    Seine Worte erinnerten Bully daran, daß er ganz und gar nicht damit einverstanden war, die Springer ins Solare Imperium eindringen zu lassen. Er glaubte, jetzt einen günstigen Augenblick getroffen zu haben, um Perry Rhodan völlig umstimmen zu können. „Du", schlug er vor, „sollten wir den Antrag der Sternenzigeuner nicht in Bausch und Bogen ablehnen? Nachher haben wir den Ärger mit diesen habgierigen Geschäftemachern!"
    „Ich habe meine besonderen Pläne mit den Springern!"
    behauptete Cardif-Rhodan schon merklich kühler. Er hoffte, mit dieser Andeutung Bullys Neugier gedämpft zu haben. Doch der Dicke bohrte weiter: „Welche Pläne hast du denn, Perry?"
    „Darüber später mehr. Aber lasse meine Genehmigung zu dem Springerantrag noch nicht hinausgehen. Vorher will ich mir die Handelsniederlassung auf Pluto noch einmal ansehen."
    Vorsichtig beobachtete er Bullys Gesicht auf dem Bildschirm. Der Dicke lachte auf und sagte: „Jetzt bin ich doppelt gespannt auf deinen Plan, Perry. Große Milchstraße, was kann der Pluto mit den Sternenzigeunern zu tun haben?"
    „Das erfährst du noch früh genug, mein Lieber!"
    „Das hast du schon öfter gesagt, Perry", meinte Bully. „Ich schalte ab, um Mercant zu informieren. Wann fliegst du nach Pluto?"
    „Wahrscheinlich morgen. Ende, Bully." Die Verbindung brach ab.
    Cardif-Rhodan erhob sich und trat an das Fenster.
    Wie oft hatte hier sein Vater gestanden und über das Häusermeer von Terrania hinaus auf den Landstrich geblickt, der vor nicht allzulanger Zeit noch eine Wüste gewesen war. Wie oft war hier Rhodan mit seinen großen und kleinen Sorgen allein gewesen und hatte an diesem Platz im Laufe der Jahre um viele Entscheidungen gerungen!
    Nicht anders erging es jetzt dem Sohn; nur bewegten sich seine Probleme auf anderen Ebenen. Alles, was er überlegte, plante, lag im Grunde genommen jenseits der Legalität und war nichts weiter als ein verbrecherisches Spiel.
    „Rhodan ..." hörte er sich sagen, und der Haß auf den Vater flammte wieder in ihm auf.
    Mit Übernahme von Rhodans Rolle hatte er, Cardif, sich exponiert und war dazu auf Gedeih und Verderb von den Antis abhängig.
    Durch Banavol hatten sie zwanzig Zellaktivatoren angefordert.
    Als Thomas Cardif daran dachte, überflog ein grimmiges Lachen sein Gesicht. Er konnte sich ohne Schwierigkeiten vorstellen, aus welchen Beweggründen heraus diese Forderung kam. Zwanzig der einflußreichsten Baalol-Priester liebäugelten mit der

Weitere Kostenlose Bücher