0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Beeinflussung…
    Nicht mehr lange, und auch Zamorra und Duval würden hilflose Opfer der Fremden sein…
    ***
    Fast im Schrittempo tastete der schwere Mercedes 280 SEL sich in den Ort hinein. Es war eine Erleichterung für Zamorra und Nicole, daß die Intensität der Strahlung ständig gleichblieb, egal, wie sehr sie sich dem Zentrum näherten. Anderererseits bot sich ihnen dadurch kaum eine Möglichkeit, sich zu orientieren. Das Zentrum des Unheils mochte mitten im Dorf liegen, vielleicht aber auch auf der anderen Seite…
    Jetzt löschte Zamorra die Lichter. Fast lautlos, schwarz wie ein Schatten und kaum wahrzunehmen, glitt der Benz über die Straße zwischen den ersten Häusern hindurch. Zamorras Augen fraßen sich in die Finsternis, vermochten gerade so viel zu erkennen, daß er den Wagen auf der Straße halten konnte.
    Nichts verriet die Anspannung, unter der sich der Parapsychologe befand. Der Verlust des Amulettes machte ihm zu schaffen, kostete ihn Kraft. Dazu kam der ständige Druck durch die Bewußtseinsstrahlung, dem er nicht mehr lange Widerstand zu leisten vermochte…
    Der Mercedes glitt in die Ringstraße, die sich um den großen Dorfplatz zog. Und da trat Zamorra auf die Bremse, brachte den Wagen abrupt zum Stehen.
    »Chef!« hauchte Nicole.
    Zamorra hatte es längst gesehen, das riesige Objekt, das schwarz in der Schwärze lag, verwaschen, nicht klar zu erkennen.
    »Das muß es sein«, murmelte er. Der Motor erstarb, die Tür öffnete sich. Zamorra schwang sich hinaus. Auf der anderen Seite folgte Nicole seinem Beispiel. Nebeneinander blieben sie vor dem Kühler des Wagens stehen und starrten auf das fremde, unheimliche Objekt, das sich ihnen darbot.
    Abermals riß die Wolkendecke etwas auf, ließ das Licht weniger Sterne durchdringen. Zamorra spürte Nicoles Hand, die seinen Arm ergriff. Hinter seiner Kopfwunde pulsierte es dumpf.
    Der Parapsychologe verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Etwas geschah dort, veränderte sich. Dann sah es auch Nicole.
    Ein Nebel schien sich über das verschwommene Etwas zu ziehen, es aufzulösen. An verschiedenen Stellen begann sich der Hintergrund abzuzeichnen.
    »Es löst sich auf…«, flüsterte das Mädchen.
    »Nein«, entgegenete der Professor rauh. »Es bleibt, doch es wird unsichtbar. Ich… etwas greift nach uns, etwas Unfaßbares. Geisteskräfte unbegreiflicher Intelligenzen, fremde, dämonische Kräfte… sie orten uns…«
    Ein schriller Ton klang auf. Er kam von hinten, wo der schwarze Mercedes in der Dunkelheit stand. Es war ein durch Mark und Bein gehendes Geräusch, einem Pfeifton nicht unähnlich. Die beiden Menschen fuhren herum, sahen entsetzt, wie ein schwärzliches Leuchtfeld den Wagen umgab. Leuchtende Schwärze… es war unfaßbar! Doch klar und überscharf zeichneten sich die Konturen des Wagens ab, wurden dann plötzlich unscharf, dann verschwand der Wagen. Der Pfeifton brach ab.
    Nicoles Hände faßten nach Zamorra, schutzsuchend preßte sich das Mädchen an ihn. »Hast du gesehen…« flüsterte sie erregt. »Dieser Strahl… dieser schwarze Energiefinger…«
    Zamorras Augen weiteten sich. »Was?« stieß er hervor.
    Wieder erklang jener scharfe Ton. Instinktiv ließ der Professor sich fallen, riß das Mädchen mit sich zu Boden. Jetzt sah er auch jenen schwarzen Balken, der durch die Dunkelheit tastete, sie um Haaresbreite verfehlte und irgendwo in der Dunkelheit verschwand.
    Sein Blick wanderte zum Ausgangspunkt des Energiefingers. Vergeblich suchten seine Augen nach dem schwarzen Ding aus einer anderen Welt, einer anderen, dämonischen Dimension. Doch es war verschwunden, nicht mehr zu sehen.
    Dennoch wußte der Professor, daß es noch da war. Er spürte die Anwesenheit des Bösen deutlich, nahm sie überscharf wahr.
    Und er spürte noch etwas: Sein Amulett!
    Es mußte sich in jenem unsichtbar gewordenen Objekt befinden…
    ***
    Jäh kam Bewegung in die Schwarzen, brach eine entsetzliche Hektik aus. Die Fremden liefen hastig durcheinander, kümmerten sich einfach nicht mehr um Aungkor. Einige verschwanden einfach durch die Wand. Jeder schien genau zu wissen, was er zu tun hatte, das Durcheinander verlief nach einem exakt organisierten Schema.
    Aungkor ahnte, daß etwas Besonderes vorgefallen sein mußte. Jener, der sich ihm näherte, konnte kein normaler Mensch sein, seinetwegen hätten die Schattenhaften nicht solche Aufregung entfesselt.
    Kamen Dämonen?
    Aungkor schüttelte den Kopf, eine Gebärde die er mit seiner menschlichen