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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beine weg, der Körper fiel nach vorn und schlug dumpf auf.
    Ende…
    Die beiden Samurais gab es nicht mehr. Nur konnte niemand von uns wissen, wie viele noch im Hintergrund lauerten.
    Ich schaute Suko an.
    Er grinste von Ohrläppchen zu Ohrläppchen. Wir hatten es wieder einmal geschafft.
    Bill lief heran und schlug Suko auf die Schulter. »Mann, du alter Eisenfresser, das war eine Superschau.«
    Der Chinese winkte ab. Er vertrug kein Lob.
    Ich wandte mich den Kendo-Schülern zu. Zwei von ihnen kümmerten sich um die verletzten Kameraden. Einer hatte bereits die Hausapotheke geholt, die Verletzten mußten so rasch wie möglich verbunden werden.
    Der dritte war tot. Ihn hatte ein Schwertstich genau ins Herz getroffen.
    Einer der Männer kam auf mich zu. »Wir müssen uns bei Ihnen bedanken«, sagte er, »und wir wollen uns auch entschuldigen.«
    »Vergessen Sie’s.«
    Der Mann, den ich niedergeschlagen hatte, kam soeben wieder zu sich.
    Er richtete sich auf, schaute durch die Halle, und ein ungläubiger Ausdruck stahl sich in seine Augen. Ein Kamerad erklärte ihm, was vorgefallen war.
    Ich verstand kein Wort davon, weil japanisch gesprochen wurde.
    Aber den Mord an dem alten Mann hatte ich noch nicht vergessen.
    Und den oder die Mörder wollte ich suchen.
    Ich ging auf den eben aus der Bewußtlosigkeit erwachten Japaner zu. Er verneigte sich vor mir, eine Geste der Höflichkeit.
    »Ich suche noch immer den Mörder!«
    Der Mann schaute mir ins Gesicht. »Wir wissen jetzt, daß Sie es nicht waren, und ich kann mir auch nicht vorstellen, wer ihn umgebracht haben könnte.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Jako.«
    »Okay, Jako. Ich bin sicher, daß es einen geben könnte, der diesen Pfeil abgefeuert hat.«
    »Wer?«
    »Kuni.«
    Jakos Gesicht, das eine bläulich schimmernde Färbung angenommen hatte, versteinerte. »Nein«, erwiderte er, »das ist unmöglich. Das kann nicht sein.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil Kuni der Sohn des Alten ist.«
    Das hatte ich vergessen, doch in meiner Laufbahn hatte ich bereits so schlimme Dinge erlebt, daß ich einen Vatermord auch nicht ausschloß.
    »Ich möchte mit Kuni reden. Wo finde ich ihn?«
    Jako deutete auf eine Tür. »Gehen Sie dort durch. Ich begleite Sie, Mr. Sinclair.«
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Suko und Bill blieben zurück. Gewissermaßen als Rückendeckung, falls doch noch Samurais auftauchten.
    Ich fragte meinen Begleiter. »Wie viele Samurais existieren in diesen Mauern?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Von der Seite her warf ich ihm einen Blick zu. »Aber Sie wissen von der Existenz?«
    Vor der Tür blieben wir stehen. »Ja«, sagte Jako.
    »Und?«
    Er hob die Schultern. »Wir konnten nichts machen. Es ist so bestimmt worden.«
    »Was ist mit dem Alten?«
    »Er hatte sich dagegen gestemmt und wollte uns auch für seinen Plan gewinnen.«
    »Was habt ihr gemacht?«
    »Wir hatten uns noch nicht entschieden.«
    Ich schüttelte den Kopf. Jako hatte zwar viel gesagt, aber nichts Konkretes. Meiner Ansicht nach hielt er mit irgend etwas hinter dem Berg.
    Wir stießen die Tür auf. Einen Schritt hinter der Schwelle stellte ich die Frage nach Tokata.
    Plötzlich zuckte der Japaner zusammen. Sein Rücken krümmte sich, er atmete scharf ein.
    »Was ist?«
    Langsam drehte er sich um und wandte mir sein Gesicht zu.
    »Woher kennen Sie ihn?«
    »Tokata? Ich habe von ihm gehört. Ist es schlimm?«
    »Er ist ein Teufel!« flüsterte der Japaner. »Ein richtiger Teufel. Hüten Sie sich vor ihm.«
    »Haben Sie bereits seine Bekanntschaft gemacht?«
    »Nein.«
    »Woher wissen Sie dann so gut Bescheid?«
    Er winkte ab und wollte nichts mehr sagen. Na ja, vielleicht konnte mir Kuni weiterhelfen.
    Nur – wo steckte er?
    Ich schaute mich um. Wir befanden uns in einer Diele, von der mehrere Türen abgingen. Einige führten in die Duschräume, das war zu riechen.
    Jako deutete nach vorn, wo eine dunkel gestrichene Tür den Gang abschloß. »Dort wohnt er.«
    Ich ging auf die Tür zu. Sie besaß im oberen Drittel eine Scheibe aus undurchsichtigem Milchglas.
    Jako blieb zurück.
    Ich gab ihm auch nicht die Aufforderung nachzukommen, meinetwegen konnte er dort bleiben.
    Die Tür war nicht verschlossen. Allerdings besaß sie noch einen altmodischen Knauf.
    Ich drehte ihn herum, winkelte mein Bein an und drückte die Tür mit dem Knie auf.
    Es roch nach Bohnerwachs und Räucherstäbchen. Dieser Geruch drang mir zuerst in die Nase. Die Wohnung war japanisch eingerichtet. Ich sah Sitzkissen, einen

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