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0114 - Rufer aus der Ewigkeit

Titel: 0114 - Rufer aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich heute beiläufig erfahren. Das ist alles, Mister Bull. Außerdem hat er wahrscheinlich Sorge, noch einmal solch einen furchtbaren Schmerzanfall durchstehen zu müssen."
    Oberst Nike Quinto hatte sich bei Mercants Worten aufgerichtet und gespannt gelauscht. Er kam mit seiner Frage zu spät. Bully war ihm zuvorgekommen.
    „Nimmt man deshalb neuerdings das Bandmaß? Mir ist das, was in den letzten Tagen passiert ist, zu hoch, Mercant! Wozu hat Perry sich noch extra einen Zellaktivator verschafft? Und ES auf Wanderer verstehe ich noch weniger. Warum hat ES Perry so ein Ding gegeben? Quinto, was sagen Sie dazu?"
    Der schüttelte bedächtig den Kopf. „Mr. Bull, dazu kann man nichts sagen, solange der Chef sich in Schweigen hüllt. Aber die Angelegenheit mit dem Bandmaß ist interessant ..."
    „Nein, verrückt!" brüllte Bully dazwischen, der die Beherrschung verlor. Er wurde schlagartig wieder ruhig. „Mercant, ich bin nicht vorbeigekommen, um einen Plausch zu halten. Solarmarschall, es ist an der Zeit, daß wir ..."
    Mercant erhob sich. Er hatte Bully verstanden. Mit einem harten Nein unterbrach er ihn. „Dazu ist es zu früh! Ich habe mit einem halben Dutzend von Ärzten gesprochen. Es liegen keine Anzeichen geistiger Störungen vor. Mister Bull, Sie verstehen doch, was das heißt?"
    Bully, in seinen Gefühlen viel stärker als Mercant oder Quinto zwischen Freundestreue und Pflicht gegenüber dem Solaren Imperium hin- und hergerissen, lief in Mercants Zimmer auf und ab. Abrupt blieb er vor dem Solarmarschall stehen. „Aber so geht es doch auch nicht weiter! In zwei oder drei Tagen haben wir den galaktischen Krieg, und Milliarden Leben werden vernichtet, wenn unsere Flottenverbände weiterhin das arkonidische Imperium provozieren. Was Atlan von uns denkt, ist schon nicht mehr in Worten auszudrücken!" Mercant sah ihn scharf an. „Mister Bull, wollen Sie den Chef, nur auf den Verdacht hin, er könnte krank sein, stürzen?"
    Der dicke Mann schnaubte: „John Marshall, der gerade vom Einsatz Arkon zurückkam, hat mich heute auch schon so dumm gefragt! Verdammt, ich bin der letzte, der Perry verraten könnte, aber wir als verantwortliche Mitarbeiter dürfen doch nicht das Solare Imperium vor die Hunde gehen lassen!"
    Tiefes Verantwortungsbewußtsein sprach aus diesen Worten und die Sorge um das Schicksal von Milliarden Menschen. Bully fuhr fort: „Ich habe Marshall bearbeitet! Ich habe ihn gezwungen, sich in die Gedanken des Chefs einzuschalten! Und was hat Marshall mir sagen können? Der Chef denkt nach innen! Und dabei ist Marshall geblieben, aber was ich mir darunter vorzustellen habe, das konnte er mir auch nicht erklären!"
    Wortlos schob Mercant ihm einen Kognak hin. Bully trank ihn mechanisch. Erst als er das Glas geleert hatte, wurde es ihm bewußt.
    „Weg mit dem Zeug! Ich mag keinen Kognak mehr. Der Appetit darauf ist mir restlos vergangen! Guten Abend!"
    So wie er hereingestürmt war, so verließ er auch Mercant und Quinto wieder. Sie lauschten seinen Schritten nach und schwiegen.
    Perry Rhodan hatte immer zu den Frühaufstehern gehört; Cardif- Rhodan hielt es auch so, aber heute morgen gähnte er nicht herzhaft, und er fühlte sich nicht erfrischt vom Schlaf. Als erstes griff er zum Nachtschränkchen; darauf lag das Bandmaß, das gestern abend Bully fast zum Irrsinn getrieben hatte. Thomas Cardif maß seinen Bauchumfang! Sein Blick flackerte, als er die Zahl darauf ablas: 98!
    „Ich fing schon an, Gespenster zu sehen", seufzte er erlöst, lachte, ließ das Bandmaß fallen und reckte sich jetzt Barfüßig betrat er das Bad. Wie gewohnt stellte er sich auf die Waage. „Was ...?" Seine Hände suchten nach einem Halt. Seine Knie begannen zu zittern. Was seine Augen sahen, konnte doch nicht stimmen!
    Innerhalb einer Nacht war er um sechshundert Gramm schwerer geworden, obwohl er am Abend zuvor weder Getränke noch Speisen zu sich genommen hatte! Er blickte in den Spiegel. Ein fremdes Gesicht, auf dem sich Angst und Entsetzen abzeichneten, sah ihn an.
    Er riß die Jacke seines Schlafanzuges auf, und der Spiegel zeigte ihm mehr als deutlich den Brustkorb mit dem halb eingewachsenen metallischen Zellaktivator, der gerade wieder zu pochen begann und einen beruhigenden Strom in seinen Körper fließen ließ.
    Angst und Entsetzen schwanden aus seinem Gesicht.
    „Nicht nervös werden, Rhodan]" sagte er laut vor sich hin und lachte dann. Aber mit dem Handrücken wischte er sich den kalten Schweiß von der

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