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0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

Titel: 0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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McParlan. »Ich hätte der Sache vermutlich keine Bedeutung beigemessen, wenn Sie nicht…«
    »Darf ich die Statue mal sehen?«
    »Selbstverständlich. Treten Sie ein, Professor.«
    »Danke.«
    »Diese Erscheinung am Nachthimmel während des Strandfestes - dieser Spuk -… das war ebenfalls ein Drache. Aber darauf brauche ich Sie ja nicht eigens hinzuweisen, nicht wahr?«
    Zamorra betrat den Living-room. Er spürte sofort ein kaltes Prickeln auf seiner Brust. Das Amulett hatte eine Strahlung des Bösen aufgefangen und warnte ihn auf diese Weise.
    Sein Blick wurde zum Highboard gelenkt. Dort stand der kunstvoll geschnitzte schwarze Drache. Sein Maul war weit aufgerissen. Die großen Flügel waren weit gespreizt. Obgleich die Statue reglos dastand, schien sich ein mysteriöses, gefährliches Leben in ihr zu befinden.
    »Es ist scheußlich und schön zugleich, dieses Ding«, sagte der Senator hinter Zamorra. »Es stößt einen ab und zieht einen in gleichem Maße an, wenn man es betrachtet.«
    »Bleiben Sie im Hintergrund«, riet Zamorra dem Politiker.
    »Was haben Sie vor?« wollte dieser wissen.
    »Einen Test.«
    »Was für einen Test?«
    »Das werden Sie gleich sehen«, sagte Zamorra. Er ging auf den Drachen aus Koa-Holz langsam zu. Seine Augen waren auf das schwarze Scheusal geheftet. Er merkte, wie mit ihm dasselbe passierte wie mit Molly Wicker. Es gelang dem Drachen spielend, Zamorras Geist zu verwirren, ihn abzulenken.
    Der Professor ertappte sich immer wieder dabei, daß er an ganz etwas anderes dachte, als an den Drachen. Er hatte die Absicht, die Statue in die Hand zu nehmen, doch was machte er?
    Er ging zur Bar und nahm sich einen Drink.
    Als er merkte, was er tat, konzentrierte er sich wieder auf die Figur. Der Drache verleitete ihn erneut zu einer Ersatzhandlung: Zamorra brannte sich eine Zigarette an, obwohl er nicht rauchen wollte.
    »Was ist mit dem Test?« hörte er hinter sich den Senator fragen.
    Ach ja, der Test! dachte Zamorra. Er legte seinen silbernen Talisman frei.
    Das Amulett wirkte in diesem Moment wie ein Spiegel. Die von jener Drachenstatue ausgesandten Kräfte wurden von Zamorras Talisman zurückgeworfen, prallten wirkungslos von ihm ab.
    Nun war es ihm möglich, sich dem Drachen zielstrebig zu nähern.
    Als Zamorra das Highboard erreichte, wurde der schwarze Drache lebendig. Das faustgroße Monster schlug die Luft mit den Flügeln. Sein langer Schwanz zischte hin und her, und aus dem aufgerissenen Maul flogen lange Feuerlanzen.
    Zamorra streifte blitzschnell die Silberkette ab, an der das Amulett hing. Er nahm den Talisman in die rechte Hand. Das schwarze Scheusal brüllte ihm seinen Haß entgegen. Es rannte über das Highboard.
    Zamorra folgte ihm.
    Er stieß mit dem Amulett zu. Das Metall traf den häßlichen Schädel der Bestie. Wieder brüllte das Untier. Diesmal vor Schmerz. Es warf sich herum und stellte sich zum Kampf.
    Senator McParlan hielt verblüfft den Atem an. Er konnte nicht verstehen, wie es möglich war, daß diese Holzstatue plötzlich lebte.
    Zischend und fauchend versuchte die Bestie Zamorra zu attackieren. Der Drache wollte den Professor beißen, doch Zamorra brachte seine Hand immer wieder blitzschnell in Sicherheit. Er schlug erneut nach der lebenden Figur.
    Ein Knirschen und Krachen. Einer der beiden schwarzen Flügel zerbrach. Das Untier heulte auf. Es drehte sich mit stampfenden Füßen im Kreis, konvulsivische Zuckungen durchliefen seinen Körper. Es bäumte sich wild auf und schlug mit seinen Krallen nach Zamorra, ohne diesen jedoch zu treffen.
    Es schien ein ungleicher Kampf zu sein: Eine faustgroße Figur gegen einen erwachsenen, kräftigen Mann. Aber der Schein trog. Wenn Zamorra seinen silbernen Talisman nicht besessen hätte, hätte er gegen dieses schwarze Scheusal hundertprozentig den kürzeren gezogen.
    Seine Hand schoß erneut auf das Scheusal zu.
    Diesmal traf der silberne Talisman voll.
    Der Drache fiel auf den Rücken. Er zuckte und wand sich unter schlimmen Krämpfen. Er heulte und röchelte, er gurgelte und ächzte, während Zamorra blitzschnell über dem Monster in der Luft ein Pentagramm zeichnete.
    Dieser bannenden Kraft unterlag die Bestie. Sie starb noch in derselben Minute und löste sich vor Zamorra und McParlans Augen restlos auf.
    Der Senator kam zaghaft näher. »Unfaßbar«, sagte er heiser. »Ich habe den Eindruck, ich träume, Professor. Oder haben mir meine alten Augen einen Streich gespielt?«
    »Sie haben richtig gesehen,

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