0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern
Helfer. Einer von ihnen hatte ihn angerufen, um ihm zu raten, schnellstens wieder abzureisen. Und dann hatten sie Zamorra jene Puppe an den Pergolabalken gehängt…
»In welcher Gestalt kommt der Drachenfürst auf diese Insel?« wollte Zamorra von Faaone wissen.
»In Menschengestalt, heißt es«, sagte der alte Hawaiianer. »Er ist sicherlich schon unter uns, aber wir erkennen ihn nicht. Er beobachtet und belauert uns. Er bespitzelt uns, ohne daß wir es merken, und wenn er erkennt, daß wir ihm übelgesinnt sind, kann es sehr schnell passieren, daß er etwas gegen uns unternimmt.«
»In welcher Form gedenkt er die Weltherrschaft anzustreben?« fragte Zamorra. »Gibt es in der Legende auch darauf einen Hinweis?«
»Oh, er wird ganz einfach Vorgehen«, sagte Faaone. Der Schwimmer zuckte. Mit einer Schnelligkeit, die man dem Alten nicht zugetraut hätte, griff er nach der Angel und riß sie hoch. Dann schimpfte er ärgerlich. Enttäuscht wies er auf den leeren Angelhaken. »Nun sehen Sie sich das an, Mr. Zamorra. Die Fische werden immer schlauer. Sie fressen mir das Muschelfleisch vom Angelhaken und lachen mich hinterher aus.«
Faaone gab neues Muschelfleisch auf den Haken und warf den Köder wieder aus.
»Wovon haben wir gesprochen?« fragte er den Professor.
»Sie sagten, der Drachenfürst würde ganz einfach vorgehen, um sein gestecktes Ziel zu erreichen.«
»Ja. Er wird sich Menschen untertan machen, wird Personen, die im öffentlichen Leben stehen und beliebt und bekannt sind, von ihren Posten abziehen und durch seine Leute ersetzen.«
»Das heißt, sobald jene bekannten Persönlichkeiten abgezogen sind, werden sie vom Drachenfürsten durch Männer, die ihm hörig sind, ersetzt.«
Faaone nickte. »So ist es. Wo könnte der Drachenführer mit dieser Methode mehr Erfolg haben als im WAIKIKI PARADIES. Dort wimmelt es nur so von hochgestellten Persönlichkeiten. Sie kommen aus allen Teilen von Amerika. Männer, die wichtige Positionen in der Wirtschaft und im politischen Leben innehaben. Der Drachenfürst wird alle gesellschaftlichen Strukturen unterwandern lassen - und innerhalb kürzester Zeit wird sich ein Netz, das aus seinen Dienern besteht, über den gesamten Kontinent spannen.«
»Das sind ja erschreckende Aussichten«, knurrte Zamorra unangenehm berührt.
»Das kann man wohl sagen.«
»Und es gibt nichts, womit das Machtstreben des Drachenfürsten verhindert werden kann?«
Faaone schüttelte den Kopf. »Nichts. Wir Menschen sind dagegen machtlos. Wir sind zum Zusehen verurteilt. Nur einer könnte dem Drachenfürsten Einhalt gebieten…«
»Wer ist das?« fragte Zamorra hastig.
»Gleichfalls ein Dämon. Sein Name ist Sacca. Er hat dasselbe Ziel wie der Drachenfürst, aber die Legende sagt, daß für ihn die Zeit noch nicht reif ist. Deshalb macht der Drachenfürst das Rennen, und Sacca wird ihn daran ebenfalls nicht hindern können.«
»Könnte man Sacca nicht gegen den Drachenfürsten ausspielen?« fragte Zamorra.
Der alte Hawaiianer schüttelte den Kopf. Er rieb sich die Nase. »Nein, das ist nicht möglich, Mr. Zamorra.«
»Wieso nicht?«
»Weil Sacca sich noch in der Unterwelt aufhält. Wie sollte man mit ihm Kontakt aufnehmen?« Faaone seufzte. »Wir gehen schweren Zeiten entgegen, Mr. Zamorra. Ich bin ein alter Mann. Ich werde davon wohl nicht mehr allzuviel mitbekommen. Aber Sie und viele, viele andere Menschen werden schreckliche Dinge erleben, das prophezeit uns die Legende.«
Zamorra blickte mit schmalen Augen auf seine Schuhspitzen. »Man müßte Sacca aus der Unterwelt holen.«
Faaone schüttelte bestimmt den Kopf. »Das ist unmöglich.« Er ächzte. »Dabei wäre Sacca im Besitz einer Waffe, mit der er den Drachenfürsten tödlich treffen könnte.«
»Um was für eine Waffe handelt es sich hierbei?« wollte Zamorra wissen.
»Um ein Schwert. Es ist kein gewöhnliches Schwert, wie Sie sich denken können, schließlich gehört es einem gefährlichen Dämon. Saccas Schwert ist unsichtbar. Man kann es zwar anfassen, aber niemand kann es sehen. In diesem Schwert liegt eine Kraft, die dem Drachenfürsten sehr gefährlich werden könnte…« Faaone massierte nachdenklich sein Kinn. »Wenn es jemandem gelänge, sich dieser Waffe zu bemächtigen…«
»Wollen Sie damit andeuten, daß sich Saccas Schwert auf dieser Insel befindet?« fragte Zamorra aufgewühlt.
»So ist es«, sagte Faaone zu Zamorras großer Freude.
»Sacca hat sein Schwert hier zurückgelassen. Er wird es sich
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