Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
Vom Netzwerk:
gesagt. Ich nahm mir vor, im Laufe des Abends dahinter zu kommen.
    Vorläufig tranken wir. Alviro schien Unmengen vertragen zu können. Von Zeit zu Zeit äugte ich verstohlen nach dem Roulettetisch, aber der war nur halb besetzt, und es schien mir nicht der Mühe wert zu sein, mich darum zu kümmern.
    Um zehn Uhr kam der Kellner.
    »Sie werden am Telefon verlangt, mein Herr.«
    Das konnte nur Phil sein, und -er war es wirklich.
    »Hallo, Jerry. Die Bombe ist geplatzt. Die Kerle haben tatsächlich die Frechheit gehabt, hierher zu kommen und von Parker zweihundert Dollar zu verlangen. Er gab sie ihnen, und wir ließen die Falle zuschnappen. Leider waren die Gangster nicht gesonnen, sich ohne weitres hochnehmen zu lassen, und es kam zu einer Schießerei, an der sich unerwarteterweise auch dein Freund Hardy beteiligte. Ich glaube sogar, daß er nur einem Irrtum zum Opfer fiel. Als die beiden ihre Schießeisen zogen, um den Rückzug zu decken, stand er in der Nähe. Ein Cop ging auf ihn zu, um ihn aufzufordern, sich zu verdrücken. Er mißverstand das und knallte ihn über den Haufen. Glücklicherweise ist er nicht schwer verletzt. Die beiden Kerle haben wir und ich werde sie mitnehmen und versuchen, was ich aus ihnen herausquetschen kann. Wie geht es bei dir?«
    »Herrlich. Ich saufe Whisky.«
    »Bist du verrückt?«
    »Nein, nicht einmal beschwipst. Ich sitze bei Yvonne und ihrem Kavalier von neulich und warte darauf, daß der Betrieb am Roulettetisch in Schwung kommt. Entschuldige mich. Die süße Yvonne weint sonst blutige Tränen.«
    »Viel Glück, du Narr!«
    Ich hatte gefürchtet, gefragt zu werden, wer mich da angerufen hätte, aber die beiden taten, als sei ihnen das vollständig gleichgültig.
    Inzwischen war auch der Roulettetisch voll geworden. Nur die Plätze zu beiden Seiten des Croupiers und dessen Gehilfen waren noch frei.
    »Was halten Sie von einem Spielchen?« fragte ich Alviro und warf einen Blick in die Brieftasche, die ich vorsichtshalber gut gespickt hatte.
    »Mit Vergnügen, wenn Sie wünschen.«
    Wir standen auf, wechselten ein paar Scheine in Chips um und setzten uns auf die beiden einzigen, noch freien Stühle. Wir saßen also gegenüber. Alviro ließ zwei Spiele vorübergehen, bevor er auf achtzehn Rot setzte. Ich griente und warf meine Chips auf siebzehn Schwarz.
    Ich gewann und freute mich. Wir blieben ohne Verabredung bei derselben Methode. Wenn Alviro schwarz und ungerade wählte, so nahm ich rot und gerade. Im Anfang hielten die Gewinne sich die Waage und dann begann bei mir eine unglaubliche Pechsträhne. Ich konnte machen, was ich wollte, ich verlor am laufenden Band. Schon hatte ein Clubdiener den zweiten Hunderter gewechselt.
    Natürlich dachte ich an Ellens Anzeige und behielt den Croupier scharf im Auge, aber da war nichts zu machen. Seine Hände waren immer in Sicht.
    Langsam bekam ichs mit der Wut. Ein derartiges Pech konnte nicht mit rechten Dingen zugehen.
    »Wollen Sie aufhören?« fragte Mr. Alviro, dessen Haufen Chips sich im selben Maße vermehrt hatte, wie meiner sich verminderte.
    »Nein, ich will nicht«, sagte ich wütend.
    Dabei machte ich eine unvorsichtige Bewegung und während die Kugel gerade rollte, fiel eine Spielmarke zu Boden. Ich bückte mich und hatte dabei das Panorama einer Vielzahl von mehr oder weniger anziehenden Beinen vor mir.
    Ich beachtete sie nicht. Es war nur ein einzelnes Bein oder vielmehr ein Fuß, der mich interessierte, der Fuß des Croupiers. Er ruhte lässig an der Kante des Tischbeins, und ich sah, wie die Spitze sich in einem ganz bestimmten Rhythmus auf- und niederbewegte. Ich sah aber auch den kleinen Hebel unter der Schuhsohle, der im selben Takt zuckte.
    Ich kam wieder hoch, als die Kugel ihr Fach gerade gefunden hatte, aber ich wartete niqht auf das nächste Spiel. Ich packte die mir verbliebenen Chips in die Rocktasche und sah, daß Mr. Alviro dasselbe tat.
    Komisch, daß ich nicht daran gedacht hatte, daß Leute im allgemeinen zwei Hände haben. Ich glaubte vorher, mich davon überzeugt zu haben, daß der südländische Herr kein Kettchen und kein Amulett trug. Er trug es eben am linken Handgelenk.
    Jetzt hatte ich alles, was ich wollte. Den Rouletteschwindel and den Schuft, der die gute Flasche Black and White verdorben hatte. Ich gab meinen Leuten das vorher verabredete Zeichen. Ich zog das Taschentuch aus der linken Brusttasche und fuhr mir damit über die Stirn. Dann griff ich unter die linke Schulter, aber ich zog nicht. Ich

Weitere Kostenlose Bücher