0115 - Invasion der Riesenkäfer
Ahmed Gregori.
Ihm konnte niemand mehr helfen. Die Schale hatte ihn getötet.
»Bin ich jetzt eine Mörderin?« fragte mich Lena Burtles.
»Nein, Sie haben in Notwehr gehandelt.«
Allein ging ich nach draußen.
Der Schwarze lag noch dort, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Er war inzwischen aufgewacht und starrte mich haßerfüllt an. In seinen Fesseln konnte er sich kaum bewegen.
Neben ihm blieb ich stehen. »Dein Herr ist tot«, teilte ich ihm mit.
Er riß den Mund auf, doch sprechen konnte er nicht. Aus seiner Kehle drangen nur unverständliche Laute. Was mit diesem Mann geschah, wußte ich nicht. Wahrscheinlich würde er in eine Anstalt kommen.
Als die Polizei eintraf, ordnete ich eine große Suchaktion an. Ich wußte nicht, wie viele Käfer noch in der Gegend herumirrten. Die Beamten durchsuchten die nähere Umgebung. Sie hörten erst auf, als die Morgendämmerung über den Horizont kroch.
Gefunden hatten sie nichts.
Ich hoffe nur, daß sämtliche Käfer vernichtet waren.
Die Kunstschätze, die Gregori gesammelt hatte, wurden dem Britischen Museum zur Verfügung gestellt. Eigentlich konnten wir froh sein, daß noch alles so glimpflich abgelaufen war. Nur einer war ziemlich deprimiert.
Mandra Korab.
Ihn schmerzte der Verlust seines kostbaren Rubins. Den Stein jedoch würde er wohl nie wieder zurückbekommen.
***
Der Inder blieb noch zwei Tage in London.
Dabei lernte er meine Freunde und sie ihn kennen. Alle verstanden sich auf Anhieb. Wir saßen an den beiden Abenden zusammen, aßen, lachten, tranken und erzählten.
Besonders Jane Collins war von Mandra Korab angetan.
»Welch ein Mann«, sagte sie, als ich sie nach einer Feier nach Hause brachte.
»Besser als ich?«
Sie schaute mich an. »Die indische Liebeslehre soll ja etwas Besonderes sein.«
Ich nickte. »Das hast du recht. Die britische aber auch, mein Kind.«
Ihre Augen wurden verschleiert. »Wirklich?«
»Das werde ich dir gleich beweisen, meine Liebe«, sagte ich und faßte sie unter.
Über den Beweis möchte ich hier nichts schreiben. Jane Collins gab mir nur am anderen Tag zu verstehen, daß sie gern in Europa bleiben würde.
Und das war doch auch etwas – oder nicht?
ENDE
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