0115 - Invasion der Riesenkäfer
einer gefährlichen Schräglage, war praktisch wehrlos und spürte, wie die verfluchte Lederschnur tiefer in meine Haut drang.
Luftholen war nicht mehr drin. Alles in mir schrie nach Sauerstoff, jede Faser meines Körpers wurde gepeinigt, schon verschwamm die Umgebung vor meinen Augen in einem roten, wattigen Schleier.
Sah so das Ende aus? Erwürgt von einem Menschen, der kein Erbarmen kannte?
Die Angst flutete heran.
Sie überschwemmte mich. In meiner Verzweiflung trampelte ich mit den Beinen, stieß die Hacken in den Boden, wühlte Erde auf, schlug auch mit den Armen um mich und hatte doch keine Chance, die würgende Schlinge an meinem Hals zu lösen.
Der Killer hinter mir besaß Routine.
Sein Schnauben vernahm ich nicht mehr. Das Blut in meinem Kopf rauschte durch die Adern, die Augen traten mir aus den Höhlen, dick lag der Schweiß auf meiner Stirn, und die Lungenflügel schienen explodieren zu wollen.
Nein, es war vorbei. Keine Chance mehr für mich. Der Schwarze hinter mir war stärker.
Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, dann hatte er mich geschafft.
Das wußte der Nubier auch. Und mit einem letzten mörderischen Griff zog er die Schnur noch fester zu…
***
Mandra Korab ging in die Knie, als die ersten beiden Scheren nach ihm greifen wollten. Sie wischten dicht über seinem Kopf hinweg, klappten zusammen, und dann schnellte der Inder hoch.
In der Bewegung noch schlug er zu. Er führte mit dem Schwert einen gewaltigen Streich, traf den ersten der beiden Fühler und trennte ihn glatt durch.
Die Hälfte fiel zu Boden.
Sofort drosch Mandra zum zweitenmal zu und kappte auch den nächsten gefährlichen Fühler.
Jetzt war der Käfer wehrlos.
Er drehte sich um seine eigene Achse, schwankte und geriet seinen Artgenossen in den Weg.
Dadurch bekam Mandra etwas Luft, die er für einen Angriff nutzte. Er sprang auf die Tiere zu, führte den nächsten Streich und zog dabei das Schwert von oben nach unten.
Hart schlug es auf den Panzer des Käfers. Mandra hatte mit solch einer Wucht geschlagen, daß die Bestie zusammenzuckte. Ihre Beine knickten weg, und sie fiel zu Boden. Aus der Drehung schlug der Inder abermals nach den Greifern des Käfers und durchtrennte sie mit einem Streich.
Mandra sprang zurück und lachte wild. In seinen Augen schienen Flammen zu tanzen. So leicht wollte er es den Bestien nicht machen. Dieser verdammte Gregori sollte sich verrechnet haben. Ihn konnte so leicht nichts zu Boden zwingen.
Die beiden restlichen Sylphen waren vorsichtiger geworden. Sie griffen nicht so ungestüm an, sondern lauerten auf ihre Chance.
Zwischen ihnen befand sich etwa eine Distanz von zwei Yards, zu schmal für Mandra Korab, um hindurchzulaufen, die Zangen der Tiere hätten ihn immer gepackt. Der Inder nahm sich vor, einen der Käfer wegzulocken, damit er sich mit dem anderen beschäftigen konnte.
Aber wie sollte er das bewerkstelligen?
Mandra schaute sich um.
Die beiden sphinxähnlichen Figuren glotzten ihn unverwandt an, als würden sie den Kampf beobachten. Aber unter ihnen, genau zwischen den Podesten, stand eine Schale.
Die konnte Mandra nutzen.
Der Inder lief hin, hob die Schale auf und stellte fest, daß sie aus Ton bestand und ziemlich leicht war.
Als er sich wieder umdrehte, bewegte sich der rechts von ihm stehende Käfer bereits vor.
Wuchtig warf Mandra Korab ihm die Schale entgegen. Zwischen den beiden vorstehenden Fühlern hindurch traf sie ihr Ziel und knallte gegen den Kopf des Käfers, wo sie zerbrach.
Das sah Mandra nicht mehr, sondern hörte es nur. Da der Käfer abgelenkt war, eilte er rasch auf dessen Artgenossen zu und wollte ihm mit einem Schwerthieb die gefährlichen Fühler stutzen.
Das schaffte er nicht.
Der Käfer drehte sich blitzschnell.
Mandra Korabs Schlag wuchtete ins Leere. Dafür jedoch wandte ihm das Tier den Rücken zu, und eine Idee durchzuckte das Gehirn des Inders.
Mit einem gewaltigen Sprung warf er sich auf den Rücken der Bestie. Die spürte das fremde Gewicht, knickte mit ihren Beinen ein und wollte sich drehen, um den Mann so von ihrem Rücken zu schleudern.
Der Inder war schneller.
Von links nach rechts führte er seine Waffe und trennte die Fühler mittendurch.
Wie auch bei den ersten beiden Käfern fielen sie zu Boden.
Sofort sprang Mandra Korab wieder vom Rücken des Riesentieres auf den Boden und wandte sich dem letzten Käfer zu.
Der hatte sich inzwischen gefangen. Bevor Mandra sich versah, griffen seine Scheren schon zu.
Der
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