0117 - Die gestohlene Raumflotte
Techniker mußte bereits auf dem Gang sein und konnte somit nicht mehr von dem Akonen gesichtet werden. Aber noch während Gucky das mit Befriedigung überlegte, zischte ein Energiestrahl so dicht über seinen Rücken dahin, daß sein Fell versengt wurde. Er spürte die Hitze und teleportierte unwillkürlich zur anderen Ecke des Raumes.
Der Akone hatte ihn entdeckt und deutlich gesehen. Er hatte auf den fremdartigen Besucher geschossen, ohne ihn zu treffen. Und dann, von einer Sekunde zur anderen, war der Eindringling verschwunden. Ratlos stand der Akone da und schaute sich um.
Schußbereit lag die schwere Waffe in seiner Hand. Wo war der Fremde geblieben? Er konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben. Hinten in der Ecke war ein Geräusch. Er bückte sich und eilte, so schnell er konnte, darauf zu. Angst hatte er keine, das hätte ihm sein ärgster Feind zugestehen müssen. Er war allein mit einem Unbekannten in dem Schiff, einem Unbekannten, der über erstaunliche Fähigkeiten verfügen mußte. Fast wäre er über seinen Kameraden gestolpert, der besinnungslos am Boden lag.
Zuerst hielt er ihn für tot, aber dann erkannte er seinen Irrtum. Der Mann mußte mit dem Kopf gegen die Wand geprallt sein.
Unwillkürlich sah der Akone nach oben und entdeckte dicht unter der Decke einige Blutspritzer. Die Schlußfolgerung, die er aus seiner Beobachtung ziehen mußte, hielt keinem Gesetz der Logik stand. Sein Kamerad mußte waagrecht durch die Luft geflogen sein, um dort oben, vier Meter über dem Boden, mit dem Kopf gegen die Wand stoßen zu können. Und Akonen können nicht fliegen, wenigstens nicht ohne technische Hilfsmittel. Er sprang hinter den nächsten Generator, denn irgendwo waren leise Schritte. Jemand näherte sich. Es war natürlich Gucky, der den Akonen erspähte und seine Gedanken auffing. Zu dumm, daß der Mann Verdacht geschöpft hatte. Er wußte nun, daß der Täter niemals ein Akone sein konnte, sondern ein Wesen, das über telekinetische Fähigkeiten verfügte. Vorsichtig bog Gucky um die Ecke des mächtigen Generators - und stand dem Akonen gegenüber. Gucky handelte blitzschnell, aber er konnte es nicht verhindern, daß der Akone ihn für eine ewig lange Sekunde anstarrte. Der Strahler machte sich selbständig und fiel irgendwo zwischen die Maschinen. Dann wurde der Akone von einer unsichtbaren Gewalt herumgewirbelt, immer schneller und immer heftiger, bis die Gegenstände und damit der ganze Saal vor seinen Augen verschwammen. Er verlor das Bewußtsein, denn der Andruck war zu groß geworden. Gucky nahm den Akonen bei der Hand und teleportierte auf den Pol des nächsten Schlachtschiffes.
Er legte den Ohnmächtigen nieder und war fest davon überzeugt, daß niemals eine Erklärung dafür gefunden würde, wie er auf das Schiff gelangt sei. Die Behauptung, in einem anderen Schiff einem Fremden begegnet zu sein, würde dann erst recht auf Unglauben stoßen. Es war nur ein schwacher Trost, gab Gucky sich selbst gegenüber zu, aber was hätte er sonst tun sollen? Er teleportierte zurück und befreite Ranault aus seiner Ungewißheit. Der Techniker vergaß in diesem Augenblick völlig die acht restlichen Mikroschalter und war froh, den Mausbiber zu sehen. „Da bist du ja, Gucky! Was ist?” „Die Akonen? Sie schlafen. Los, nichts wie ab!” Sie sprangen auf den Gipfel des Hügels und dann hinab in den Stützpunkt, wo man sie bereits voller Ungeduld und Sorge erwartete. Gucky berichtete und beschönigte nichts. Er ließ die Möglichkeit offen, daß der Posten ihn erkannt hatte, wenn ihm auch nur eine knappe Sekunde geblieben war. Dafür war es aber wahrscheinlich, daß dem Mann niemand glauben würde, weil seine Erzählung sich in der Tat zu phantastisch anhören mußte. „Ich habe den Beutel mit acht Kapseln zurückgelassen”, gestand Ranault. „Allerdings so gut versteckt, daß niemand ihn findet.” „Das Schiff ist präpariert, also erhalten wir sie wieder zurück”, überlegte Rhodan. „Es wäre zu gefährlich, die Aktion fortzusetzen.” „Es sind noch acht Leichte Kreuzer”, gab Marshall zu bedenken. „Es ist besser, die Akonen behalten sie, als wenn sie uns jetzt noch erwischen”, entschied Rhodan. „Es sind noch einige Stunden bis Sonnenaufgang. Wir gehen ins Bett. Wer weiß, was uns morgen noch bevorsteht.” Gucky plagte die Unruhe. „Warum verschwinden wir nicht einfach? Müssen wir denn hier warten, bis sie Verdacht schöpfen?” „Ach - du meinst, das täten sie
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