0117 - Die gestohlene Raumflotte
machte. Sie haben einen Verdacht, und zwar gegen dich. Aber sie können ihn nicht beweisen.” „Ja, ich verstehe ja alles, aber mir wäre es lieber, wir wären schon fort von hier. Zwar besteht keine Gefahr, aber gerade das ist ja das Langweilige an der Geschichte.” „Keine Gefahr?” Rhodan zog die Augenbrauen in die Höhe. „Ich fürchte, du untertreibst. Sollten die Akonen auf meinen Bluff mit den Sturz-Raumbomben nicht hereinfallen, sitzen wir unter dem blauen Energieschirm, bis wir schwarz werden. Bully kann überhaupt nichts unternehmen, ohne sich oder uns zu gefährden.” „Hm”, machte Gucky und zog es vor, ohne weitere Entgegnungen zu verschwinden. Rhodan sah auf seine Uhr. „Bis zur nächsten angesetzten Aktion verbleiben uns noch drei Stunden. Ich hoffe, bis dahin erhalten wir eine Antwort von den Akonen. Wir werden uns inzwischen um den Impulsempfänger kümmern. Groeder, Sie und Wiener helfen mir dabei.” Er winkte Jenner und Ranault zu, die in der Nähe standen.
„Und Sie natürlich auch.” Sie gingen hinab in den Keller, wo Gucky ziemlich beleidigt in einer Ecke hockte und so tat, als ginge ihn das alles nichts mehr an.
Der kleine Bildfunkempfänger trat zehn Minuten vor Ablauf der Frist in Tätigkeit. Auris erschien auf dem Bildschirm. Rhodan wurde gerufen. Äußerlich gelassen, innerlich aber voller Spannung kam er in den Funkraum. Er winkte Auris zu und setzte sich auf einen Stuhl. „Nun, was hat der Regierende Rat von Akon mir mitzuteilen?” Auris schloß für eine Sekunde die Augen, ehe sie sprach: „Ihre Vorschläge wurden angenommen. Der blaue Schirm wird permanent über der Terra-Basis geöffnet. Eine entsprechende Umstellung der Energieerzeuger ist vorgesehen.” „Danke”, entgegnete Rhodan und lächelte freundlich, als hätte es niemals Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Auris gegeben. „Und was ist mit der Vergrößerung unseres Raumhafens?” „Es wurde zugestimmt, allerdings ...” Sie brach abrupt ab. John Marshall, der auch über die relativ große Entfernung hinweg die Gedanken Auris' telepathisch überwachte, sah Rhodan besorgt an. „Was ... allerdings?” „Nichts, Perry Rhodan. Ich warne Sie nur. Sie haben die Zugeständnisse durch Drohungen erreicht. Der Rat willigte nicht gern ein.” „Ihm blieb keine andere Wahl.” „Eben!” Erzwungene Freundschaft ist nicht von langer Dauer.” Rhodans sah Auris zwingend an. „Die Freundschaft zwischen Ihnen und mir, Auris, ist nicht erzwungen.
Sie ergab sich von selbst. Sie hat nichts mit dem zu tun, was wir beide kraft unseres Amtes für unsere Pflicht halten müssen. Wir wollten das niemals vergessen, was immer auch noch geschehen mag.” Er deutete gegen die Decke. „Sorgen Sie dafür, daß der Schirm ausgeschaltet wird. Meine Flotte hat den Befehl, in fünf Minuten mit dem Angriff auf Akon zu beginnen.” Auris erschrak.
Hilfesuchend sah sie sich um. „Wie soll ich das so schnell bewerkstelligen? Der Rat muß zuerst einberufen werden, denn nach seinem Beschluß war das Ausschalten erst für heute Abend vorgesehen und ...” „Handeln Sie selbständig, Auris! Geben Sie den Befehl, sonst wird es für Akon zu spät sein.” Sie zögerte noch, aber als sie Rhodan noch einmal ansah, schien sie in seinen Augen den Ernst der Situation zu lesen. Sie nickte und sagte tapfer: „Also gut. Ich werde den Schirm abschalten lassen.” „Und das für die nächsten fünf Stunden, damit meine Handelsschiffe ungestört landen und starten können. Es haben sich bereits genug im System angesammelt. Ich garantiere, daß kein einziges Schiff meiner Kampf flotte landen wird.” „Danke”, gab Auris zurück und unterbrach die Verbindung. Rhodan sah auf die Uhr. „Wir haben noch zwei Minuten, Groeder. Nehmen sie Verbindung mit Bull auf und rufen Sie mich. Ich rechne damit, daß der Schirm jeden Augenblick verschwindet.” Er stand auf. „Ich gehe nach draußen und warte dort.” Draußen vor dem Haus standen Jakobowski und Jenner und sahen hinauf in den intensiv blau strahlenden Himmel.
Sie atmeten erleichtert auf, als sie Rhodan kommen sahen.
„Der Schirm muß jeden Augenblick ausgeschaltet werden”, erklärte er. „Ich glaube nicht, daß die Akonen einen Angriff riskieren wollen. Die Lücke, die ich für die Dauer von fünf Stunden von ihnen erzwang, wird sicherlich genügen, die gesamte Robotflotte ausfliegen zu lassen. Soweit ich Auris' Worten entnehmen konnte, wird der Schirm auch über dem Raumhafen der
Weitere Kostenlose Bücher