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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblicke lang standen die massigen Figuren der drei Gegner steif und wie nachdenklich. Dann brachen sie zusammen. Eine schwere Automatik fiel Meech vor die Füße.
    Mit spielerischer Leichtigkeit hob der Robot sie auf.
    „Ron!" schrie er nach oben. Ron meldete sich. Was er krächzte, konnte Meech nicht verstehen.
    „Laufen Sie nach oben, Sir!" rief Meech ihm zu. „Der Absatz wird zusammenbrechen, schnell! Ich komme auf einer andern Treppe nach."
    Er mußte zur Seite ausweichen. Die letzte Säule des Geländers kippte nach vorne und kam herabgestürzt. Es zog einen großen Steinbrocken aus dem Boden des Treppenabsatzes hinter sich her. Das Mauerwerk fing an zu knistern und zu bersten. Noch ein paar Sekunden, dann ... „Laufen Sie, Sir!" rief Meech.
    Wie durch eine lange, schmale Röhre hindurch hörte Ron den Warnschrei des Roboters. Er saß mitten auf dem Treppenabsatz, den rechten Ellbogen auf den Boden gestützt.
    Dann merkte er plötzlich, daß niemand mehr schoß. Was war los?
    Taumelnd kam er auf die Beine. Seine Gelenke schmerzten, und jeder Atemzug nahm ihm aufs neue fast das Bewußtsein. Er antwortete Meech, aber seine Stimme brachte nicht mehr als ein kurzes, bellendes Geräusch zuwege.
    Meech rief ihm zu, nach oben zu laufen. Warum?
    Ron spürte plötzlich, daß der Boden unter ihm zitterte. Er wich zurück. Er sah, wie die letzte Säule des Treppengeländers über den Rand kippte und im Boden plötzlich ein breiter Spalt klaffte. Da verstand er, was vorging. Die dauernden Schüsse hatten das Mauerwerk ausgelaugt. Der Boden, auf dem er stand, konnte in jeder Sekunde zu feinem Staub zerbröckeln und nach unten stürzen.
    Er fing an zu rennen. Bei jedem Schritt war ihm, als schiebe ihm jemand eine glühende Nadel durch die Fußsohle in den Schenkel hinauf. Er machte einen knappen, kraftlosen Satz über die Glutbahn hinweg, die sich am linken Ende des Treppenabsatzes quer über den Boden zog, und erreichte die erste Treppenstufe.
    Ohne sich umzusehen, hastete er die Treppe hinauf. Er schaute nach oben, und es erschien ihm unmöglich, daß er jemals weiter als ein oder zwei Stockwerke weit kommen würde.
    Aber hoch über ihm schaute Lofty Patterson über das Geländer, winkte und schrie ihm etwas zu. Er verstand es nicht. Er sah nur, wie neben Lofty das bleiche Oval des fremden Gesichts auftauchte, das er schon einmal gesehen hatte, bevor das ganze Durcheinander begann.
    In diesem Augenblick brach hinter ihm der Treppenabsatz zusammen. Ron blieb stehen, voll atemlosen Entsetzens.
    Donnernd und tosend schlug die Steinmasse auf die darunterliegende Etage. Das Mauerwerk hielt dem Aufprall nicht stand. Risse zuckten durch die Wand - dann gab auch der nächste Absatz nach.
    So ging es weiter. Minutenlang war das mächtige Treppenhaus von betäubendem Donner erfüllt. Unten in der Halle türmte sich ein Berg rauchenden, qualmenden Schutts. Mittendrin lagen die Fremden, die das Unheil mit eigener Hand angerichtet hatten. Das Treppenhaus unterhalb der Stelle, an der Ron stand, gähnte als weiter, leerer Schacht. Wo war Meech? Ron hatte plötzlich Angst um den Robot. Er war irgendwo da unten gewesen, als er ihm die Warnung zuschrie. Es erschien Ron unmöglich, daß er noch rechtzeitig bis hinunter in die Halle und eine der anderen Treppen hinaufgekommen war. Er mußte mit den Feinden zusammen unter dem Schuttberg begraben liegen. Und fünf Tonnen Schutt auf seiner Brust würde auch ein so stabiles Wesen wie Meech nicht ohne Schaden ertragen.
    Er wollte seinen kleinen Sender in Betrieb setzen, um Meech zu rufen und sich zu vergewissern. Aber die Treppe fing unter seinen Füßen an zu zittern. Ein einzelner Stein löste sich aus der untersten, freihängenden Stufe und stürzte auf den Schuttberg - hinunter. Ron begriff, daß der Rest der Treppe seine Stabilität verloren hatte. Wenn er noch lange hier stehenblieb, würde er genau hinabgerissen werden wie die Fremden - und vielleicht auch Meech.
    Er kletterte weiter. Er hielt sich am Geländer fest und riß sich nach oben. Als er hinaufschaute, sah er Lofty und den Unbekannten immer noch am Geländer stehen und ihm zuwinken.
    Er wußte nicht, was sie wollten.
    Hinter ihm löste sich ein Teil der Treppe und fiel in die Tiefe.
    Wenn er sich nicht beeilte, würde die Zerstörung ihn einholen. Er holte den letzten Rest Energie aus seinem geschundenen Körper heraus. Das half. Erst, als er schon zwischen dem siebten und achten Stockwerk war, löste sich der Rest der

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