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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr die VICTORY, ungefähr an demselben Platz, an dem sie vor Stunden gestanden hatte, als der unsichtbare Feind zum erstenmal zuschlug. Gerry Montini gab den Befehl, die Triebwerke während der Gesamtdauer des Einsatzes auf Azgola startbereit zu halten. Und das war sein Glück! Denn die Warnanlage sah die Schar der Fernlenkraketen erst kommen, als sie den Südrand des Landefeldes schon beinahe passiert hatten. Mit einem geschickten Trick hatte der Gegner eine Frühwarnung unmöglich gemacht. Er hatte die Geschosse einen Weg dicht über die Häuser einschlagen lassen. Auf diese Weise waren sie erst weit unterhalb der kritischen Entfernung über dem Horizont des Warners aufgetaucht.
    Das bedeutete, die VICTORY und die VONDAR mußten den ersten Schlag hinnehmen. Es gab keine Möglichkeit mehr, ihm auszuweichen. Und wenn die Schirmfelder standhielten, dann konnten sie den Raumhafen von Timpik vielleicht verlassen, bevor sie der zweite Schlag traf.
    Gerry Montini begriff die Lage sofort. Mit Wucht schlug er den Schalthebel der Telekomanlage nach unten, die die Verbindung mit der VICTORY herstellte.
    „Alle Mann in Deckung!" gellte seine Stimme. „Jeder sucht festen Stand!"
    Hinter ihm war das Quietschen von Sesseln, das Tappen von hastigen Schritten.
    Dann war plötzlich Stille. Sieben von den zwölf Sekunden, die der Warner an Zeit gelassen hatte, waren verstrichen. Gerry warf einen raschen Blick rundum, sah alle seine Leute in sicheren Positionen, und stemmte die Füße fest gegen das Pilotenpult. Sein Sessel war fest eingebaut. Solange er die bewegliche Lehne mit seinem Gewicht stark genug belastete, war er sicher. Unwillkürlich hielt er den Atem an.
    Dann waren sie da. Viel zu schnell, als, daß er sie auf dem Panoramaschirm hätte erkennen können. Der Warner gab, eine halbe Sekunde vor der ersten Explosion, ein schrilles, kurzes Heulen von sich. Es war noch nicht verstummt, als die weite Bildfläche in blendendem Weiß aufleuchtete lind der mörderische Ruck des ersten Treffers durch das Schiff fuhr.
    Gerry Montini war, was die Stabilität seines Sitzes anging, rasch eines Besseren belehrt. Die Beine wurden ihm einfach zur Seite geschlagen. Als gäbe es keine Schwerkraft mehr, hob ihn etwas aus dem Sessel. Er sah ganz deutlich, wie die Geräte um ihn herum, schräg unter ihm, eine Zehntelsekunde lang völlig stillstanden. Dann warf ihn der zweite Ruck zu Boden. Er schlug mit dem Kopf hart auf. Einen Augenblick lang war der Donner der dicht aufeinanderfolgenden Explosionen nur ein mattes Geräusch, das von weither wie durch einen engen Tunnel drang. Das Brummen des Schädels übertönte es fast.
    Dann konnte Gerry wieder deutlich sehen. Das gleißende Licht auf dem weiten Bildschirm überflutete den Kommandostand mit blendender Helligkeit. Auf dem Boden kniend, die Hände vor sich aufgestützt, sah Gerry sich um und erkannte jedes einzelne Staubkorn auf dem Fußbodenprofil.
    Eine neue Explosion warf die VONDAR auf die Seite. Gerry schleuderte sich dem Ruck entgegen. Er brachte es fertig, auf den Knien zu bleiben. Er sah den blutroten Schein, der draußen plötzlich aufleuchtete, und wußte, daß die Schirmfelder bis an die Grenze ihrer Kapazität belastet waren.
    Wenn der Beschuß nicht aufhörte...
    Die nächste Explosion packte Gerry mitten im Nachdenken. Er wurde einfach in die Höhe gehoben und flach wieder auf den Boden geschleudert. Der Atem ging ihm aus. Bunte Ringe tanzten ihm vor den Augen. Roter Schein flackerte im Kommandostand.
    Breite Bahnen glühendroten Lichts drangen aus den Bildschirmen.
    Gerry sprang auf. Es war gleichgültig, ob er jetzt noch einen festen Halt hatte oder nicht.
    Benommen wankte er zu seinem Platz. Der Telekom war noch eingeschaltet. Aber der kleine Bildempfänger war umgefallen, und als Gerry ihn hastig aufrichtete, sah er, daß der Bildschirm grau und tot war. Es gab keine Bildverbindung mit Frank Beils Schiff mehr.
    „VONDAR ruft VICTORY!" schrie Gerry mit heiserer Stimme.
    „VONDAR ruft..."
    „Hier VICTORY", unterbrach ihn eine Stimme, die nicht viel gepflegter klang als die seine. „Frank Bell spricht. Wie sieht es bei euch drüben aus?"
    Gerry Montini seufzte erleichtert. Wenn das die drängendste Sorge war, die Frank hatte, dann schien es auf der VICTORY nicht allzu schlimm gewesen zu sein.
    „Danke", antwortete er. „Wir können noch starten. Sind Sie dort drüben startbereit?"
    „Jederzeit", hieß Franks prompte Antwort.
    „Dann los!" rief Gerry. „Bis zur

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