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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgebracht werden mußte.
    Ron versuchte aufzustehen. Eine neue Welle brennenden Schmerzes hüllte ihn ein, als er auf die Füße kam. Er schloß die Augen, stützte sich gegen die Wand und wartete. Der Schmerz verging wieder. Er ließ die Wand los und stand auf eigenen Beinen. Es ging. Er spürte leichtes Schwindelgefühl, und die geraden Linien der Kanten, an denen die Wände aneinanderstießen, verzogen sich manchmal zu Schlangenlinien.
    Aber das war alles. Man konnte es ertragen.
    Ron hatte nicht mehr erfahren wollen. Er wußte, daß es nutzlos und gefährlich war, wenn er sich anstrengte. Er mußte Kräfte sammeln. Er hockte sich wieder auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand.
    Eigentlich müßte ich jetzt Hunger haben, überlegte er. Er versuchte auszurechnen, wie lange er schon nichts gegessen hatte. Das gelang ihm nicht. Dazu hätte er wissen müssen, wie lange er bewußtlos gelegen hatte. Er besaß keine Uhr mehr, überhaupt keines von den Meßgeräten, die er üblicherweise mit sich trug. Das hatte er schon bei der Unterhaltung mit Garathon festgestellt. Die Springer hatten ihm alles genommen. Als erstes natürlich die Waffe.
    Das mit dem Hunger war eine merkwürdige Sache. Nicht nur, daß er keinen empfand, er hatte das Gefühl, als käme er gerade von einer ausgiebigen Mahlzeit und hätte ein bißchen zu viel gegessen.
    Das Rätsel von Azgola. Irgend etwas schwebte in der Luft, was die Menschen satt und dick machte. Irgendein fremdartiger Stoff, den der Körper begierig in sich aufnahm. Und die Springer wollten ein Geschäft daraus machen.
    Es würde ein gutes Geschäft sein, wenn sie die Sache richtig anfaßten. Es gab in der Weite der Galaxis eine Menge von Welten, auf der die Leute hungerten, weil der Boden zu unfruchtbar war, weil sie die Methoden, synthetische Nahrung herzustellen, nicht beherrschten oder weil sie ganz einfach zu viele waren. Wenn die Springer ein Nährmittel auf den Markt brachten, von dem man satt wurde, indem man es einfach einatmete, würden sie im Handumdrehen zu reichen Leuten werden.
    Ron verstand die Heimlichtuerei, mit der sie auf Azgola zu Werke gingen. Sie hatten schlechte Erfahrungen mit der terranischen Abwehr gemacht, besonders Garathons Sippe, aus der auch Alboolai stammte. Sie wollten nicht gestört werden, während sie auf Azgola arbeiteten. Niemand sollte wissen, daß sie hier waren.
    Die Azgonen konnten sie nicht verraten, sie besaßen keine Möglichkeit dazu. Und ihre Raumschiffe, deren Triebwerke man von weitem hätte orten können, hatten sie irgendwo in den freien Raum zurückgeschickt, wo niemand nach ihnen suchte.
    Ron begriff auch, daß der Auftrag, den Nike Quinto ihm gegeben hatte, erledigt war - wenn er ihn wörtlich nahm. Es gab auf Azgola keine Baalol-Priester. Das Abenteuer, das Chuck Waller erlebt hatte, war nicht auf einen der seltsamen Zellaktivatoren zurückzuführen, die ein paar Baalol-Leute mit sich herumtrugen.
    Die beiden Schiffe, von denen Bladoor gesprochen hatte, mußten etwas mit den seltsamen Ereignissen auf Azgola zu tun haben. Ron versuchte, sich ein Bild von dem zu machen, was auf dieser Welt geschehen war. Woher waren die beiden Schiffe gekommen, das kleine und das große? Warum hatte man keine Besatzung beobachtet? Was hatten die beiden Fahrzeuge auf Azgola zu tun gehabt?
    Natürlich gab es Robotschiffe. Der größte Teil der arkonidischen Flotte bestand aus ihnen. Aber es waren keine arkonidischen Schiffe gewesen. Die Azgonen beherrschten die Raumschiffahrt nicht selbst, dafür hatten sie ein um so sichereres Gefühl dafür entwickelt, welcher Schiffstyp zu welcher galaktischen Zivilisation gehörte.
    Fahrzeuge wie diese hatte man also auf Azgola nie zuvor gesehen. Gut. Nach der Beschreibung, die Bladoor gegeben hatte, zweifelte Ron daran, daß man sie anderswo jemals zu Gesicht bekommen hätte.
    Eine unbekannte, raumfahrende Rasse? Kaum vorstellbar.
    Und doch, entschied Ron, mußte diese Vermutung in den Kreis der Arbeitshypothesen einbezogen werden.
    Er hing dem faszinierenden Gedanken noch eine Weile nach.
    Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf naheliegendere Probleme.
    Er mußte hier heraus. Er dachte wieder an Garathon, und in diesem Augenblick fiel Ron zum erstenmal ein, wie wenig selbstverständlich es war, daß Garathon ihn kannte und wußte, daß er an der Verhaftung seines Vetters Alboolai beteiligt war. Die Identität der Männer, die in der Abteilung III für Nike Quinto arbeiteten, wurde sorgfältig

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