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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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Mädchenpensionat bist du erzogen worden, Phil? Verdammt, es kommt bei dieser Geschichte doch nicht darauf an, ob ein paar G-men, Inspektoren oder Polizisten sich auf die Zehen getreten fühlen.«
    Er gab seinen Widerstand auf. Als wir alle Einzelheiten festgelegt hatten, trank ich noch einen Schluck auf gutes Gelingen.
    Morgens um neun Uhr wurde ich aus dem Bett geholt und verhaftet.
    ***
    Es war Inspektor Kelling, der mir einen Haftbefehl und einen Haussuchungsbescheid unter die Nase hielt.
    »Ich habe es mir nicht nehmen lassen, Sie persönlich zu wecken, mein Freund«, erklärte er grimmig.
    Ich gähnte. »Warum mögen Sie mich nur so wenig leiden, Inspektor.«
    »Weil Sie der ausgekochteste Bursche der Gang sind, Hutter, aber ich glaube, diesmal hängen Sie fest.«
    »Wozu brauchen Sie den Haussuchungsbefehl, Inspektor? Ich habe Ihnen meine Wohnung schon einmal freiwillig zur Verfügung gestellt.«
    »Weil ich dieses Mal etwas zu finden hoffe, mein Junge!«
    Sie wühlten die Bar, die Wohnung und sämtliche Abstellräume durch, aber sie fanden nichts. Jegliche Spuren des Marihuanas hatte ich beseitigt, und meinen FBI-Ausweis, den mir die Post pünktlich gebracht hatte, hatte ich in einem Banksafe deponiert. Kellings Cops waren nicht so rücksichtsvoll wie bei der ersten Durchsuchung. Als sie aufhörten, sahen Büro und Wohnräume aus wie nach einer mittelschweren Schlägerei.
    Ich lag unterdessen im Bett und sah amüsiert zu, aber sie warfen mich hinaus, um die Matratzen zu kontrollieren.
    »Ziehen Sie sich an, wenn Sie nicht wollen, dass ich Sie im Schlafanzug abtransportiere«, knurrte mich Kelling an, dessen Laune von der ergebnislosen Suche nicht besser wurde.
    »Geben Sie mir die Adressen aller Leute, die für Sie gearbeitet haben«, verlangte er.
    Ich änderte die Haltung um zehn Prozent.
    »Bemühen Sie sich selbst, Inspektor«, antwortete ich grob. »Sie behandeln mich nicht freundlich genug, um von mir erwarten zu können, dass ich Ihnen die Arbeit leicht mache.«
    Kelling beschlagnahmte eine Masse Papier, das ihm verdächtig vorkam und er steckte auch meine Smith & Wesson ein.
    »Sie werden sie nie zurückerhalten, Hutter«, sagte er.
    Sie schafften mich in das Gefängnis des Präsidiums. Der Wärter, der mich in Empfang nahm, sah Kelling unfreundlich an und knurrte: »Ihr macht uns vielleicht einen Berg Arbeit! Denkt gefälligst daran, dass wir auch unterbringen müssen, was ihr verhaftet. Müsst ihr eigentlich alle Leute auf einmal bringen? Soll der auch in eine Einzelzelle?«
    Der Inspektor überlegte einen Augenblick, ließ sich die Liste geben und entschied: »Sperren Sie ihn in Zelle 16.« Ein ironisches Lächeln spielte dabei um seine Mundwinkel.
    Zelle 16 war eine Massenzelle. Ich war der sechste Insasse, und die fünf anderen waren zwei von den Drugstore-Besitzern, die ich beliefert hatte, zwei der Vertreter und der Schuhputzer.
    »Hallo«, rief einer der Vertreter und stand langsam von seiner Pritsche auf, als ich eintrat. Hinter mir klirrten die Schlüssel des Wärters.
    »Das ist doch der Bursche, der uns diese Suppe eingebrockt hat!«
    Sein Kumpan hob den Kopf. Auch einer der Drugstore-Besitzer stand auf. Gemeinsam rückten sie gegen mich an.
    »Du steckst anscheinend mit den Bullen unter einer Decke, was?«
    »Ja«, lachte ich ihm ins Gesicht. »Deswegen haben sie mich hier auch so komfortabel untergebracht.«
    »Ach, das hat nichts zu bedeuten!«, schrie der Vertreter, der besonders wütend über sein Missgeschick zu sein schien. »Wahrscheinlich sollst du auch hier spitzeln. Ich habe verdammt Lust, dir zu zeigen, was ich von dir halte.« Er hielt mir seine Faust unter die Nase, um mir zu zeigen, womit er es mir zeigen wollte.
    »Versuch es doch«, schlug ich vor.
    Er versuchte es. Ich tauchte unter dem ziemlich kläglichen Schwinger weg, sodass seine Faust gegen das Eisenblech der Tür knallte. Er jammerte laut. Ich stieß ihm die flachen Hände vor die Brust und beförderte ihn auf seine Pritsche zurück. Dabei stieß er mit dem Kopf gegen die Kante des Oberbettes und jammerte noch lauter.
    »Möchte noch jemand mir seine schlechte Meinung über mich sagen?«, fragte ich.
    Sie schwiegen. Anscheinend fühlte niemand mehr diesen Wunsch.
    Eine halbe Stunde später wurde ich zur Vernehmung geholt. Zwei Sergeants brachten mich in einen Raum, in dem Phil, Michigan und Kelling hinter einem Schreibtisch saßen.
    »Sie haben Marihuana an folgende Leute verkauft«, sagte Phil und rasselte die

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