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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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ganze Liste der Namen herunter, die ich ihm gegeben hatte. »Stimmt das?«
    »Nein«, antwortete ich, getreu der Absicht, die Rolle des Gangsters so lange wie möglich zu spielen.
    »Alle Männer, deren Namen ich Ihnen genannt habe, sind verhaftet worden. Man wird sie mit Ihnen konfrontieren. Es wird Ihnen dann kaum noch möglich sein, zu leugnen, dass Sie mit ihnen in Verbindung getreten sind.«
    Ich horchte auf. Warum sagte Phil »in Verbindung getreten?« Hatte der Satz eine besondere Bedeutung, oder war ihm die Formulierung nur so herausgerutscht? Auf jeden Fall blieb ich bei meiner Haltung, aber ich schwächte sie ab: »Mag sein, dass ich den einen oder den anderen kenne, aber ich handele nicht mit Rauschgift.«
    »Bringen Sie den Mann in seine Zelle zurück«, sagte Phil. Kelling und Michigan hoben überrascht den Kopf. Auch ich verstand Phils Absichten nicht.
    »Ich protestiere dagegen, in die Zelle gebracht zu werden, in der ich bisher war. Ich werde von Mitgefangenen belästigt.«
    »Sind die Leute nicht gut auf Sie zu sprechen?«, fragte Kelling ironisch.
    »Ich habe als Untersuchungsgefangener Anspruch auf eine Einzelzelle«, bestand ich. »Ich warne Sie. Sie werden sich vergeblich bemühen, mir die Zunge zu lösen, wenn Sie nicht auf meine Wünsche eingehen.«
    »Sergeant, sorgen Sie dafür, dass der Mann in eine Einzelzelle kommt«, entschied Phil.
    Sie brachten mich in Zelle Nummer 48. Eine halbe Stunde, nachdem die Schlüssel beim Einschließen geklirrt hatten, klirrten sie erneut beim Öffnen. Der Kalfaktor brachte das arg verspätete Frühstück, aber mit dem Frühstück erschien Phil. Wir blieben allein in der engen Behausung.
    Ich nahm ein Sandwich. »Schieß schon los«, forderte ich den Freund auf, »aber gestatte, dass ich esse. Ich habe einen Riesenhunger. Kelling duldete nicht, dass ich nach meinem Frühstück telefonierte.«
    »Hoffentlich schmeckt es dir noch, wenn du meine Nachricht gehört hast«, sagte Phil. »Wir haben bei keinem der Leute, die wir verhafteten, auch nur ein Gramm Marihuana gefunden.«
    Die Hand mit dem Sandwich sank mir herab.
    »Das ist unmöglich!«, rief ich.
    »Kein Gramm«, beharrte Phil. »Nicht soviel, um eine einzige Zigarette damit zu impfen.«
    »Phil, ich habe fünfzig Kilo davon verteilt.«
    »Du hast fünfzig Kilo harmlosen Chinagrases verteilt. Wir haben einiges davon in den Drugstores und bei den Vertretern gefunden. Ich bekam die Analyse vor einer Viertelstunde. Chinagras! Ohne eine Spur von Rauschgiftwirkung, äußerlich allerdings von getrocknetem Marihuana kaum zu unterscheiden.«
    »Und die Großen, die ich versorgt habe? Stewman und Cassiack?«
    »Nichts! Bei ihnen konnten wir nicht einmal Chinagras auftreiben.«
    »Phil, ich habe den Leuten, außer der Sendung Albert, Marihuana gebracht, das ich von Tockbeen erhielt. Habt ihr nicht wenigstens davon etwas gefunden?«
    »Nichts«, sagte Phil zum zweiten Mal.
    »Oh«, stöhnte ich. »Albert hat mich reingelegt!«
    »Das meine ich auch«, sagte Phil.
    Er gab mir eine Zigarette, und ich rauchte sie, ohne zu sprechen, um ein bisschen Klarheit in meine Gedanken zu bringen. Erst als ich die Glut ausdrückte, fragte ich: »Ihr habt alle verhaftet, die ich genannt hatte?«
    »Alle, bis auf deinen Geschäftsführer. Conally scheint getürmt zu sein.«
    »Okay, er ist nicht sehr wichtig. Phil, können wir die Sache noch abblasen, sodass ich meine Rolle weiterspielen kann? Übrigens, was hältst du von meinem Plan? Hatte ich nicht recht, dass ich nicht gleich die Maske fallen lassen wollte?«
    »Du hattest recht«, gab er zu, »aber ich weiß nicht, ob es uns noch etwas nützt. Wenn ich die Tarnung aufrecht halten will, muss ich eine gründliche Untersuchung durchführen. Die Haftbefehle sind ausgestellt. Ich kann den ganzen Verein bis auf Weiteres behalten. Ich muss jeden einzelnen durch die Verhörmühle drehen. Ich müsste zum Beispiel die Angestellten Cassiacks vernehmen. Es könnte sogar sein, dass eine Kleinigkeit dabei herausschaut. Vielleicht bekomme ich Beweise dafür, dass irgendein Angestellter Cassiacks ein paar Marihuana-Zigaretten verkauft hat, und ich kann Cassiack ein Verfahren wegen mangelnder Aufsichtsführung an den Hals hängen.«
    »Nicht um alles in der Welt!«, rief ich.
    »Nichts darf bei diesen Verhören herauskommen!«
    Phil brach in Gelächter aus.
    »Du bist der erste FBI-Beamte, der Verhöre ohne Ergebnis wünscht.«
    »Bist du daran interessiert, dass Cassiack mit hundert Dollar

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