Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
Vom Netzwerk:
Geldstrafe belegt wird?«
    »Nein, aber ich kann zum Beispiel nicht mehr verhindern, dass Tockbeen wegen Zollvergehens angeklagt wird. Ich muss ihn und den Zöllner einander gegenüberstellen, und ich garantiere dir, dass der Mann zusammenbricht. Ich habe ihn mir angesehen. Er ist ein haltloser Bursche.«
    »Stelle uns beide dem Mann gegenüber! Tockbeen und ich leugnen. Das Verhältnis ist zwei zu eins, und du brauchst die Eröffnung eines Verfahrens nicht zu empfehlen.«
    »Guter Gedanke, aber auch in den anderen Fällen musst du damit rechnen, dass Leute dich und damit sich selbst belasten. Vergiss nicht, dass die Drugstore-Besitzer und die Vertreter selbst noch nicht wissen, dass du ihnen kein Marihuana, sondern Schund verkauft hast. Albert hat anscheinend nur die Großen gewarnt.«
    »Schön, ich habe nichts dagegen, wenn ihr den einen oder anderen von den Burschen vor Gericht stellt. Hauptsache, ihr könnt mich nicht vor den Richter bringen, Phil. Ist es strafbar, irgendein Zeug als etwas anderes zu verkaufen, als es ist?«
    »Natürlich, das ist Betrug.«
    »Ja, aber eine Sorte von Betrug, die nur auf Antrag des Geschädigten verfolgt wird, und ich möchte denjenigen von den Händlern sehen, der einen Strafantrag gegen Stanley Hutter stellt, weil er ihm Chinagras als Marihuana verkauft hat. Jeder Richter würde mich zu der geringsten Geldstrafe verurteilen, die das Gesetz erlaubt, und er würde außerdem vom Richterstuhl herunter noch sagen, dass ich recht gehandelt hätte.«
    »Gut, Jerry, wir werden es versuchen. Ich führe die Verhöre so, dass du und die meisten der aufgegriffenen Händler so dastehen, dass ich dem Untersuchungsrichter eine Aufhebung des Haftbefehles vorschlagen kann. Und dann…?«
    »Dann gehe ich in meine Seven Stars Bar zurück und warte auf die Abgesandten von Albert oder auf ihn selbst.«
    »Er wird nicht kommen. Du weißt, dass er dich durchschaut hat, und die Verhaftung der Händler, die du beliefert hast, wird er als letzten Beweis nehmen.«
    »Es ist kein Beweis. Sie alle werden wieder freigelassen.«
    »Damit hat er gerechnet. Er hat selbst dafür gesorgt. Er wollte seine Kunden nicht betrügen, indem er ihnen Chinagras lieferte, sondern er wollte sie nur davor schützen, tatsächlich von der Polizei erwischt zu werden.«
    »Okay, du hast recht«, sagte ich grimmig. »Aber ich werde dafür sorgen, dass ich ihm einen Beweis für mein echtes Gangstertum liefere.«
    »Wie willst du das machen?«, fragte Phil.
    »Wir reden später darüber.«
    ***
    Phil begann das große Theater in Szene zu setzen.
    Er veranstaltete eine Serie von Gegenüberstellungen, die alle mit der stereotypen Frage begannen: »Kennen Sie diesen Mann?«
    Der Antiquitätenhändler Stewman und Cassiack leugneten, mich zu kennen, und ich leugnete, sie je gesehen zu haben. Zwei von den Drugstore-Besitzern und drei der Vertreter waren nicht so intelligent. Sie brüllten auf Phils Frage sofort ein wütendes »Ja«.
    »Hat er Ihnen etwas verkauft?«, fragte Phil.
    Schon zögerten sie und das »Ja«, wurde leiser.
    »Hat er Ihnen Marihuana verkauft?«, fuhr Phil fort. Und auf diese Frage antwortete keiner mehr sofort. Sie stotterten herum. Soweit sie einen Anwalt besaßen, schritt er gewöhnlich in diesem Augenblick ein und rief: »Mein Klient protestiert gegen diese Frage. Mein Klient kann nicht gezwungen werden, diese Frage zu beantworten.«
    Phil fragte dann mich: »Haben Sie diesem Mann Marihuana verkauft?«
    Ich pflegte ein fröhliches »Nein«, zu rufen. Und wenn Phil dann weiter mehr oder weniger harmlose Fragen stellte, anstatt ein Gutachten der chemischen Laboratorien auf den Tisch zu knallen und zu brüllen: »Wir haben in der Wohnung dieses Mannes vier Pfund Marihuana gefunden«, dann dämmerte es langsam auch den verbohrtesten Knaben, dass die Position der Polizei gar nicht so stark war, wie sie bei ihrem schlechten Gewissen gefürchtet hatten. Übrigens schaltete der schwarze Schuhputzer, der Jimmy Loan hieß, schneller als mancher seiner weißen Kollegen. Er leugnete einfach alles.
    Phil ging außerordentlich sanft mit seinen Gästen um. Der einzige, der hart angefahren wurde, war ich, und es geschah vor allen Dingen dann, wenn irgendwer von den Verhafteten Ohren- oder Augenzeuge war. Phil sprach dann im besten Stil raubeiniger und brutaler Cops mit mir.
    »Ich säge Ihnen, wir werden Sie zum Reden bringen, Hutter!«, schrie er. »Glauben Sie nur nicht, Sie könnten uns an der Nase herumführen! Es gibt

Weitere Kostenlose Bücher