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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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in die Pupille und seufzte: »Steve, ich habe eine Ahnung, als würden wir alle bald hochgenommen.«
    Conally wurde sehr blass, und es war bezeichnend für ihn, dass er fragte: »Ich auch?«
    Ich ließ ihn los, nahm den Tiger-Trott wieder auf und gab düstere Prophezeiungen von mir.
    »Wir alle! Die G-men beobachten mich schon lange. Ich wette, sie haben jeden meiner Schritte in den letzten Tagen überwacht. Sie kennen jede Adresse, die ich aufgesucht habe. Albert wusste es. Es ist seine Schuld, wenn wir jetzt alle auffliegen.«
    »Was sollen wir tun?«, stammelte Steve, mein tapferer Geschäftsführer.
    »Ich kann nicht türmen«, schrie ich wütend. »Albert hat mir meinen Anteil noch nicht gezahlt. Ich will erst das Geld sehen, bevor ich verdufte, aber ich will auch nicht verduften. Ich will bleiben und diesen großartigen Laden ausbauen. Wenn Albert mich zwingt, in diese Patsche zu steigen, so soll er mich gefälligst wieder herausholen, oder er wird sein blaues Wunder erleben.«
    Conally spielte nervös an seinem Haaransatz herum. »Stanley, ich wollte dich immer schon um ein paar Tage Urlaub bitten.«
    Ich griff ihn mir mit beiden Händen und schüttelte ihn an seinem schönen Smokingrevers.
    »Du feiger Lump!«, schnaubte ich ihm ins Gesicht. Ich stieß ihn gegen die Tür.
    »Verschwinde!« Und dann kam der ganz große Ausbruch. »Ich will keinen von euch mehr eine Minute sehen. Die Bar wird geschlossen! Sofort! Wenn sie in zehn Minuten nicht geschlossen ist, wenn nicht der letzte von euch erbärmlichen Kerlen Verschwunden ist, dann schmeiße ich ihn eigenhändig raus.«
    Nicht nach zehn Minuten, aber nach einer knappen halben Stunde verließ ich mein Büro und ging in die Bar. Sie war dunkel. Die Mädchen, die Kellner, die Musiker, die Gäste und Steve Conally hatten sich verdrückt. Ich schaltete die kleine Lampe über der Theke ein, nahm die Scotchflasche aus dem Regal,, füllte ein Glas sorgfältig mit Eis, begoss das Eis mit Whisky, und dann wählte ich eine Nummer, die ich mir sorgfältig eingeprägt hatte, bevor ich überhaupt meinen Fuß auf Friscos Boden setzte. Ich hörte das Rufzeichen. Es summte viermal, bevor sich eine verschlafene Stimme meldete, und diese Stimme sagte nur: »Ja?«
    »Prost, Phil«, sagte ich und nahm einen Schluck von dem Whisky.
    »Oh, Jerry«, stöhnte Phil am anderen Ende der Strippe. »Weckst du mich, um mir zuzuprosten? Ich finde das reichlich grausam.«
    »Nicht nur deswegen, aber vielleicht nimmst du dir auch erst ein Glas, bevor wir weiter sprechen. Ich habe dir eine lange Geschichte zu erzählen.«
    »Ich trinke nie, ohne mir die Zähne geputzt zu haben. Fang an!«
    »Wir müssen hier Schluss machen. Und nicht nur hier. Nimm einen Bleistift und schreibe dir die Namen von den Leuten auf, die morgen zu verhaften sind!«
    Ich diktierte ihm die Namen und Adressen aller Leute, die ich mit Marihuana versorgt hatte. Ich vergaß nicht, Tockbeen zu erwähnen und den Kapitän des Schiffes, das das Gift gebracht hatte. Ich beschrieb ihm den Zöllner, der uns durch die Kontrolle gelassen hatte. Ich beauftragte ihn, die gesamte Mannschaft der Seven Stars Bar hochzunehmen, und schließlich fügte ich hinzu, dass er mich, Stanley Hutter, zu verhaften habe.
    »Du lieber Himmel«, seufzte Phil. »Warum habe ich dann Richter Thompson klargemacht, dass er einen Haftbefehl gegen dich nicht unterschreiben dürfe? Er wird mich für verrückt halten, wenn ich einen solchen Haftbefehl jetzt plötzlich wünsche.«
    »Ich kann leider auf des Richters Meinung über dich keine Rücksicht nehmen. Spitz die Ohren! Wir müssen die Einzelheiten besprechen.«
    Wir redeten noch länger als zwei Stunden miteinander. Phil fragte mich immer wieder, warum ich so unbedingt wünschte, auch nach der Verhaftung als Gangster behandelt zu werden.
    »Du kannst dir keine Hoffnungen machen, dass Albert dich danach jemals wieder an sich heranlässt. Glaubst du, du könntest ihn durch die Verhaftung aus seiner Reserve locken? Genau das Gegenteil wird eintreten. Er wird sich totstellen.«
    »Du hast recht, aber ich wünsche dennoch, dass keiner von den Polizisten weiß, dass ich nicht Stanley Hutter bin. Wir können die Komödie ja jederzeit abbrechen.«
    »Die Kollegen werden uns nicht grüßen, wenn wir sie erst einen Haufen Papier mit deinen Vernehmungsprotokollen vollschreiben lassen, um ihnen plötzlich aus heiterem Himmel zu erzählen, dass du aus der gleichen Kasse bezahlt wirst wie sie.«
    »In welchem

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