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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einleuchtend vor. Aber rein gefühlsmäßig sagte er sich, daß etwas Entscheidendes fehlte. Irgendwo in diesem ungewöhnlichen Bericht gab es eine Lücke. So sehr er sein Gehirn auch strapazierte, er fand nicht heraus, was ihm störend vorkam.
    Während des Lesens war Dr. Chester MacDowell von einem bekannten Gefühl beschlichen worden, das er beinahe vergessen hatte.
    Er erinnerte sich daran, daß es früher immer dann aufgetreten war, wenn die Polizei anrückte, um ihn, den Landstreicher, aus der Stadt zu verjagen.
     
    *
     
    Reginald Bull gähnte, lehnte sich behaglich in seinem Sessel zurück und schlug seine kräftigen Beine übereinander. Die Sonne sandte ihr Licht durch die großen Fenster und spiegelte sich in Bildern und glänzenden Gegenständen. Bully griff in seine Tasche, zog ein Vitaminbonbon hervor, dessen verwahrloster Zustand erkennen ließ, daß er es bereits seit Wochen mit sich herumtrug, wickelte es aus und schob es mit sichtbarem Genuß zwischen die Lippen.
    „Ich meine", sagte er zu dem schlanken Mann hinter dem Tisch, „daß du die ganze Sache viel zu tragisch nimmst. Perry. Als wir noch dachten, daß wieder ein Anti unter dem Einfluß eines Zellaktivators verrückt spielen würde, konnte ich deine Bedenken verstehen. Die Lage auf Azgola hatte jedoch nichts mit den Baalol zu tun."
    Rhodan sah ihn einen Augenblick von der Seite her an, und die unmanierlichen Bewegungen, mit denen Bully das Bonbon durch seinen Mund wälzte, erstarben zu kaum hörbaren Schmatzlauten.
    Der Administrator klopfte auf eine Akte, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    „Das Robotgehirn hat einige erstaunliche Dinge errechnet. Nach seinen Ermittlungen gibt es in unserer Galaxis mindestens drei Schiffe, die einer bestimmten Aufgabe nachgehen." Er klappte auf und begann zu lesen. „Da wäre zunächst ein kleines, walzenförmiges Schiff von hundert Metern Länge. Es wurde auch auf Azgola beobachtet, und zwar bevor das Speckmoos auftrat. Die Logikauswertung des Regenten besagt, daß es sich bei diesem relativ kleinen Raumer um eine Art Späher handelt, der alle Gegebenheiten prüft."
    „Wie bei den alten Indianern", murmelte Bully undeutlich.
    „Das zweite Schiff", fuhr Rhodan unbeirrt fort, „ist wesentlich größer. Wenn wir uns auf die Angaben von Azgola verlassen können, beträgt seine Länge knapp zweitausend, sein Durchmesser fünfhundert Meter.
    Das Robotgehirn gibt an - und wir haben keinen Grund, seine Ergebnisse zu bezweifeln -, daß es sich um das Saatschiff handelt."
    „Saatschiff, brummte Bully. „Wer sollte schon daran Interesse haben, ein riesiges Schiff zu bauen, um damit überall Speckmoos anzupflanzen, das im Grunde genommen die Ernährungsschwierigkeiten ganzer Planeten lösen kann. Glaubst du vielleicht, daß dieses Schiff eine Art stummer Wohltäter ist, das überall dort auftaucht, wo ihm die Leute unterernährt erscheinen?"
    Bully spielte damit auf die ehemals spindeldürren Eingeborenen Azgolas an, die sich durch das Speckmoos extrem verändert hatten.
    Rhodan strich ein Blatt Papier glatt.
    „Wohltäter sind es ganz bestimmt nicht, denn das Robotgehirn hat mit fünfundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit berechnet, daß noch ein drittes Schiff zu dieser Gruppe gehören muß."
    „Wer sät, will auch ernten", zitierte Reginald Bull.
    „Ganz recht, es muß sich also noch irgendwo ein Schiff herumtreiben, das die Ernte einbringt.
    Logischerweise müßte es bald auf Azgola erscheinen, denn dort ist das Moos ausgereift."
    Irgendeine unbekannte Rasse versuchte, auf diese phantastische Weise ihre Ernährungsprobleme zu lösen, dessen war Rhodan sicher. Was er nicht wußte, war die Herkunft dieser wahrscheinlich hochintelligenten Wesen und das Prinzip, nach dem sie vorgingen.
    „Eine Kopie dieser Akte ging an Dr. Chester MacDowell, den Leiter der Abteilung für extraterrestrische Lebewesen in Signal", erklärte Rhodan. „Dort wird die Forschungsarbeit aller Teams koordiniert, die sich mit den Nährsporen beschäftigen."
    „MacDowell?" fragte Bully. „Nie gehört."
    „Er arbeitet noch nicht sehr lange für uns, aber seine Erfolge, die er in dieser kurzen Zeit erzielte, können sich sehen lassen."
    Der Lautsprecher knackte und unterbrach ihr Gespräch für einen Augenblick. Rhodan beugte sich vor. „Was gibt es, Sergeant?" fragte er. „Die Zentrale fragt nach, ob sie ein Gespräch aus Signal weiterleiten soll, Sir. Ein gewisser Dr. MacDowell möchte mit Ihnen sprechen."
    „In Ordnung, Kenny",

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