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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelegenheit dazu bot, wurden ununterbrochen Sporen in die Atmosphäre abgegeben, die eine phantastische Wirkung auf alle Lebewesen ausübten, die sie, gewollt oder nicht gewollt, einatmeten. Die Sporen enthielten zu 80 Prozent hochaktive Fette, die sich sehr rasch im Körper ablagerten. Ein Gramm Fett dieser Art entwickelte bei der im Körper stattfindenden Verbrennung einen Wert von rund 10 Kilokalorien. Die restlichen 20 Prozent setzten sich aus Kohlehydraten und Eiweiß zusammen.
    Was den Sporen jedoch völlig fehlte, waren die so wichtigen Vitamine und Mineralstoffe. Die als spindeldürr bekannten Eingeborenen Azgolas waren beim Eintreffen der terranischen Agenten derart fett, daß sie sich kaum noch bewegen konnten.
    Man fand heraus, daß diese seltsame Vegetation etwas mit zwei Schiffen zu tun haben mußte, die unbekannter Bauart waren und in einem zeitlichen Abstand auf Azgola gelandet waren. Zunächst war ein kleines, dann ein wesentlich größeres Schiff erschienen.
    Die wissenschaftlichen Teams der Erde, des arkonidischen Imperiums und jene auf den Ara-Planeten waren jetzt fast seit drei Monaten damit beschäftigt, das Speckmoos näher zu analysieren. Die Aufnahme der Nährsporen erfolgte durch Tropfinfusion, das heißt, menschliche oder menschenähnliche Körper nahmen die Sporen durch Atmung oder durch die Haut auf.
    Wirtschaftlich gesehen, bedeutete die Entdeckung dieser Pflanzen einen gewaltigen Fortschritt, denn hier bahnte sich eine Möglichkeit an, jedes Ernährungsproblem schnell zu lösen. Zwar zeigten sich einige schädliche Nebenwirkungen, wie der Mangel an Spurenelementen und Vitaminen, aber diesen Erscheinungen konnte man einen Riegel vorschieben. Verschiedene Wissenschaftler wiesen darauf hin, daß es zu Störungen des Verdauungsapparates kommen konnte, wenn die Nährstoffe ausschließlich über das Blut abgebaut wurden, ohne vorher Magen und Darm zu passieren.
    Vorerst waren das jedoch nur Pläne für die Zukunft, und es galt zunächst einmal, den Ursprung und den Zweck des Speckmooses zu ergründen.
    „Siehst du, Shelby", sagte Dr. MacDowell zu seinem Fisch, „du bist vor diesen Sporen sicher, denn im Wasser können sie nicht existieren. Es besteht also keine Gefahr für dich, wenn wir eines Tages dieses Zeug auf der Erde anpflanz en sollten."
    Shelby schob sich träge zwischen den Wasserpflanzen hindurch und haschte vergebens nach einem Wasserfloh, der in unmittelbarer Nähe seine übermütigen Tänze vollführte. Gonozal VIII hatte mit Hilfe des Robotregenten versucht, die Tätigkeit der beiden mysteriösen Raumschiffe zu klassifizieren, deren Vorhandensein durch den Einsatz der Agenten des Gehirntrusts bekannt geworden war. Es war nicht sicher, ob zwischen diesen Schiffen und dem Speckmoos ein unmittelbarer Zusammenhang bestand. Nur ein Robotgehirn von der Kapazität des ehemaligen Regenten war in der Lage, die ermittelten Werte in einer ausführlichen Logikberechnung zu koordinieren und aus ihnen ein Gesamtbild zu schaffen.
    Was Dr. Chester MacDowell in seinen Händen hielt, war das Ergebnis, das eine seelenlose Maschine herausgefunden hatte.
    MacDowell begann zu lesen, sein hagerer Körper war über den Tisch gebeugt, und ab und zu fuhr er mit der Hand über sein kurzgeschorenes, frühzeitig ergrautes Haar.
    „Donnerwetter!" stieß er nach einiger Zeit hervor.
    Er schaltete die Sprechanlage ein, und Joe David, der im Vorzimmer saß, fragte eifrig: „Ja, Sir?"
    Falls er gehofft hatte, jetzt wieder in MacDowells Büro eintreten zu dürfen, so sah er sich bitter enttäuscht, denn der Doktor sagte nur: „Ich möchte sofort eine Verbindung mit Terrania, David. Versuchen Sie, einen der führenden Männer an den Apparat zu bekommen, am besten Rhodan persönlich."
    David runzelte die Stirn und starrte nachdenklich auf den kleinen Lautsprecher, aus dem MacDowells Stimme aufgeklungen war.
    „Sie meinen den Administrator, Sir?" fragte er schließlich.
    MacDowell sagte: „David, wenn Sie zu den Befehlen Ihrer Vorgesetzten immer Erläuterungen brauchen, werden Sie ewig in einem kleinen Vorzimmer sitzenbleiben und nicht weiterkommen."
    Joe schoß die Röte ins Gesicht, und er stieß ein hastiges: „Jawohl. Sir!" hervor. Er fragte sich verzweifelt, wie er wieder in der Gunst des Doktors steigen konnte, aber im Augenblick konnte er nichts weiter tun, als dessen Befehl auszuführen.
    Inzwischen las Chester MacDowell die Akte ein zweites Mal. Die Ermittlungen des Robotgehirns kamen ihm

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