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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stimmte Rhodan zu. „Leiten Sie das Gespräch in mein Zimmer."
    Sergeant Kennwood bestätigte, und Bully, der aufgestanden war, schaltete den Bildschirm des Visiphons ein. Rhodan drehte seinen Stuhl so weit herum, daß er genau zu dem Gerät blicken konnte.
    Der Mann, der auf der Mattscheibe sichtbar wurde, sah aus wie ein alter Soldat, und sein graues, kurzgeschorenes Haar verstärkte diesen Eindruck. Die Haut, die sich über sein kantiges Gesicht spannte, war von der Sonne gebräunt.
    „Ich danke Ihnen, Sir", sagte Dr. MacDowell mit seiner angenehmen Stimme. „Mein Name ist MacDowell."
    Rhodan nickte und hielt die Akte mit der Aufschrift Azgola in die Höhe.
    „Ich weiß, warum Sie mit mir sprechen wollen, Doc."
    „Sir, wenn die Berechnungen, die wir von Arkon erhalten haben, stimmen, dann müssen wir damit rechnen, daß das Ernteschiff bald im System von Azgos-Stern auftaucht. Hier bietet sich eine Möglichkeit zum Einhaken" Rhodan lachte.
    „Genau das habe ich mir auch schon überlegt. In diesem Augenblick sind mehrere Flotteneinheiten der Solaren Flotte und Schiffe des arkonidischen Imperators unterwegs, um das System von Azgos -Stern zu kontrollieren. Wenn das Ernteschiff erscheinen sollte, wird das Empfangskomitee schon bereitstehen."
    Man sah MacDowell an, daß ihn diese Tatsache beruhigte, und sein angespanntes Gesicht wurde etwas freundlicher. Bully dachte, daß er hier einen Mann sah, auf den sie sich verlassen konnten. Er beschloß, sich den Namen des Wissenschaftlers zu merken.
    „Dieses Ernteschiff gibt mir Rätsel auf, Sir", gestand MacDowell. „Ich werde das Gefühl nicht los, daß mit ihm etwas nicht stimmen könnte."
    Rhodan war nicht der Mann, der gefühlsmäßige Äußerungen verlachte, denn er wußte nur zu gut, wie oft ihn eine Eingebung dieser Art gerettet hatte.
    „Wie meinen Sie das?" fragte er. „Überlegen Sie einmal, wie das Ernteschiff vorgehen könnte, Sir.
    Unsere Mitarbeiter haben festgestellt, daß sich die Sporen weder ernten noch extrahieren lassen. Das Speckmoos gibt seine Früchte ausschließlich als mikroskopische Sporen ab, die mit relativ hoher Geschwindigkeit aus dem dichten Moosteppich herausfliegen, um in der warmen, sauerstoffgesättigten Atmosphäre einer geeigneten Welt erst ihren eigentlichen Nährwert zu erhalten." MacDowell sah ratlos aus. „Können Sie sich vorstellen, wie wir das Zeug mit einem Raumschiff einfangen sollen, Sir? Ich habe vergeblich darüber nachgegrübelt. Wenn es dieses Ernteschiff tatsächlich geben sollte, dann stehen uns wahrscheinlich noch einige Überraschungen bevor."
    „Ich bin dafür, daß wir dieses Moos durch Säure oder Wärmestrahlung vernichten", mischte sich Bully ein.
    „Zu einer solchen drastischen Maßnahme besteht überhaupt kein Grund", widersprach Rhodan. „Wir haben alle Eingeborenen von dem Raumhafen in der Nähe der Hauptstadt Timpik evakuiert und zu einem anderen Planeten gebracht. Außer unseren Mitarbeitern und Agenten hält sich kein intelligentes Wesen auf Azgola auf. Wenn wir wissen wollen, was eigentlich geschehen ist und weshalb es geschah, dann können wir im Augenblick nur abwarten."
    Dr. MacDowell sagte: „Ich habe mich mit den bekanntesten Ökonomen hier in dieser Gegend unterhalten und sie gefragt, wie sie die Nährsporen ernten würden, aber keiner konnte einen brauchbaren Vorschlag machen."
    „Und wenn dieses Ernteschiff niemals kommt?" erkundigte sich Bully.
    Perry Rhodan zuckte mit den Schultern. Bisher hatte sich das Robotgehirn auf Arkon III noch nie geirrt.
    „Es wird kommen", sagte er einfach.
    Am anderen Ende der Leitung, in Signal, hatte Chester MacDowell nichts von seinem unsicheren Gefühl verloren. Er sah ein, daß keine akute Bedrohung des Solaren Imperiums vorlag, was der Grund dafür sein mochte, daß sich Rhodan nicht mit der Aktivität diesem Problem widmete, die MacDowell von dem Administrator erwartete.
    Als das Gespräch beendet war, stand MacDowell von seinem Platz auf und verließ sein Büro. Joe David im Vorzimmer machte einen geknickten Eindruck.
    „Ist das Gespräch beendet, Sir?" fragte der junge Mann.
    „Wie Sie sehen, ja", erwiderte Chester.
    David schluckte und notierte im Geiste einen besonders schwarzen Tag auf dem Kalender.
    „In der kleinen Halle wartet jemand auf Sie, Sir", meldete er hastig.
    MacDowell, der auf dem Wege war, sich Unterlagen für den Speckmoos -Fall zu besorgen, war über die Unterbrechung seiner Arbeit nicht gerade erfreut. „Wer?" fragte er

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