Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0120 - Der Planet Mechanica

Titel: 0120 - Der Planet Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rhodans Befehl einzugreifen.
    Der Panzer rollte aus einer Straßenschlucht hervor. Vor uns öffnete sich ein unbebauter Geländestreifen.
    Es handelte sich um eine fünfzig Meter breite Ringstraße, die den „Sammler" umgab.
    Wir hielten an. Die Telekomberichte bewiesen, daß auch die anderen Wagen ihr Ziel erreicht hatten. Ich beugte mich nach vorn.
    Die Sichtblenden waren noch nicht geschlossen worden. Aus den Luks des Laderaumes ragten die Köpfe der Männer hervor.
    Weiter rechts erschienen die ersten Kampfroboter. Es war ein Trupp von dreißig Maschinen, die sich nun zu einer Doppelkette formierten.
    Wir warteten. Die Sonne Outside war vor wenigen Minuten aufgegangen. Der Mechanica-Tag würde etwa sieben Stunden dauern; Zeit genug, um den Plan durchzuführen.
    Rhodan saß neben dem Fahrer. Ich schaute aus dem Schleusenschott nach draußen.
    „Seltsam", meinte Perry. „Es ist so still wie in einer Gruft. Wuriu - sehen Sie etwas?"
    Ich drehte mich nach dem Mutanten um. Er starrte wie ein Blinder nach vorn. Seine Augen waren milchig. Er besaß die Fähigkeit, feste Materie durchblicken zu können.
    „Nur Maschinen, Sir", entgegnete er langsam. Es klang, als wäre er weit weg. „Wo? Jenseits der Ringstraße?"
    „Ja, Sir. Es sieht aus wie ein Robotgehirn. Überall Schaltblocks, Umformerstationen und Kabelstränge. Sehr kompliziert, Sir."
    „Sehen Sie Robots? Etwas, was sich bewegt?"
    „Nein. Alles stationär" Rhodan preßte die Lippen zusammen. Ich zog die Luftaufnahmen aus der Tasche.
    Die Ringstraße umgab einen Gebäudekomplex, der etwa tausend Meter durchmaß. Von oben betrachtet, wirkte er wie eine kreisförmig angelegte Festung mit einem Wassergraben.
    Im Mittelpunkt hatten wir die Energiestation geortet. Die dort installierten Reaktoren standen zur Zeit still, aber als der Sammler auf den fingierten Notruf geantwortet hatte, waren sie alle tätig gewesen. Es bewies, daß die Maschinen noch in Ordnung waren.
    Die Männer des Einsatzkommandos diskutierten leise. Die Situation war nervenzermürbend.
    „Soll ich springen?" erkundigte sich Gucky. Auch Ras Tschubai blickte fragend. Rhodan schüttelte zögernd den Kopf.
    „Wozu? Wuriu sieht nur Geräte. Ihr könnt doch nicht feststellen, was der Sammler eigentlich vorstellt. Wir fahren weiter, bis etwas passiert."
    „Wird denn etwas passieren?" erkundigte ich mich. Er fühlte meine Unruhe.
    „Ich weiß es nicht. Wenn nur noch der Hyperkomsender in Betrieb ist, dürfte nichts geschehen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß man diese lebenswichtige Anlage ohne Schutzvorrrichtung erbaute. Weshalb gibt es keine Energieschirme?"
    „Kalup spricht", dröhnte es aus dem Telekom. „Eine neue Logikauswertung liegt vor. Wenn die ausgestorbenen Intelligenzen echsenhafte Lebewesen waren, worauf die Kriechrampen hinweisen, sind Energieschirme in unserem Sinne niemals konstruiert worden. Jede Lebensform besitzt eigene Auffassungen über die Wirksamkeit einer Abwehranlage. Geschöpfe, die eng mit dem Boden verwachsen sind, denken in erster Linie zweidimensional. Dementsprechend werden sie planen und handeln."
    „Zweidimensional?" zweifelte Rhodan. „Sie beherrschen die dritte Dimension mit ihren Flugzeugen, die vierte und die fünfte mit überlichtschnellen Raumschiffen. Wie vereinbart sich das mit Ihrer Theorie?"
    „Es ist nicht meine. Die Rechengehirne kamen zu dem Ergebnis.
    Sie sollten aber zwischen einer lebensnotwendigen Raumfahrt und dem Normaldasein unterscheiden. Flugzeuge wurden gebaut, um die letzten Sporen einsammeln zu können. Drei Raumschiffe wurden konstruiert, als auf dem Planeten gar nichts mehr wuchs.
    Die Abkühlung der Atmosphäre erstreckte sich wahrscheinlich über Jahrtausende. Man hatte nach dem Absterben der Felder keine andere Wahl mehr, als die Ernährung anderweitig sicherzustellen.
    Die zweidimensionale Lebensauffassung wird von der Tatsache untermauert, daß die Erbauer nicht auf die Idee kamen, den Boden ihrer Welt zu verlassen. Sie schickten nur Roboter aus. Haben Sie das Saatschiff genau untersucht? Die meisten Maschinen sind extrem flache Konstruktionen."
    Wir sahen uns wieder einmal an, bis Reginald Bull die Geduld riß.
    „Wozu das Gerede?" brauste er auf. „Warum fahren wir nicht los? Es wird sich schnell herausstellen, was die Unbekannten hinterlassen haben. Wenn es noch funktioniert, werden wir etwas dagegen unternehmen. Also...?"
    Ich atmete auf. Die depressive Stimmung wich. Rhodans Befehle wurden in allen Wagen

Weitere Kostenlose Bücher