Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0120 - Die Stunde der Vampire

0120 - Die Stunde der Vampire

Titel: 0120 - Die Stunde der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
Vom Netzwerk:
entgehen.
    Alles ist schon mal dagewesen, hieß es. Der alte Spruch hatte seine Berechtigung. Vladobal verhielt sich genauso wie der andere Vampir. Auch er gelobte, alles zu tun, wenn Zamorra nur dieses furchtbare Ding wegnehmen würde.
    »Alles?« fragte der Professor.
    »Alles, ja, ja, ja!«
    Zamorra unterbrach den Kontakt, ließ jedoch keinen Zweifel daran, daß er, ohne zu zögern, die Kräfte des Lichts wieder sprechen lassen würde, wenn es nötig wurde.
    »Wir wollen zurück«, sagte er, »zurück in unsere Welt. Alle, die ihr in eure Hölle verschleppt habt!«
    »Es soll geschehen«, versprach Vladobal. »In fünf mal fünf eurer Jahre, wenn die Zeichen wieder richtig stehen.«
    »Jetzt!« verlangte Zamorra.
    »Unmöglich«, behauptete der Vampirfürst. »Nur wenn die Zeichen günstig stehen…«
    »Sie stehen noch günstig. Viermal habt ihr in diesen Tagen unsere Welt heimgesucht. Die fünfte Gelegenheit steht unmittelbar bevor.«
    »Du irrst…«
    Zamorras Hand näherte sich seiner dämonischen Vampirfratze.
    Auch Vladobal erwies sich als erbärmlicher Feigling.
    ***
    Nebel aus silbernem Licht zeichneten eine magische Figur in die Luft.
    Ein Pentragramm.
    Mehrere hundert menschliche Augenpaare starrten gebannt auf das Gebilde. Augenpaare, in denen die Hoffnung leuchtete.
    Es waren auch Vampire in der Nähe. In ihren Augen jedoch glühte der Haß.
    Der Haß der Kreaturen galt vor allem einem Mann: Professor Zamorra. Aber dieser Haß ließ den Professor völlig kalt. Ungerührt stand er hinter Vladobal. Das Amulett lag einsatzbereit in seiner Hand.
    »Nun, worauf warten wir noch?« fragte er den Vampirfürsten mit scharfer Stimme. Um seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, ließ er seine rechte Hand geringfügig wandern.
    »Nicht!« schrie Vladobal sofort. »Ich habe keinen Einfluß auf das silberne Feuertor. Erst wenn die Zeichen…«
    »Wann?«
    »Gleich, gleich…«
    Der Vampirfürst sprach die Wahrheit.
    Plötzlich veränderte das Pentagramm seine Konturen. Alle Nebellinien gerieten in Bewegung, liefen auf einen Eckpunkt zu, vereinigten sich dort.
    Der Geruch von Schwefel, vermischt mit Moder und Aas, verpestete die Luft.
    Eine silberne Stichflamme schoß hoch, bekam zahlreiche Ableger, wurde zu einem Feuer, das aus sich selbst heraus brannte.
    »Ihr könnt gehen!« sagte Vladobal mit einer Stimme, die aus einem tiefen Grab zu kommen schien.
    Die Menschen zögerten. Ihre Blicke suchten Zamorra. Ihm trauten sie, dem Oberhaupt der Blutsauger, nicht.
    Zamorra lächelte. »Er wagt es nicht, uns in eine Falle zu locken. Trotzdem sollte vielleicht ein Freiwilliger einen Test machen.«
    Bill Fleming löste sich aus den Reihen der anderen.
    Ein paar Augenblicke betrachtete er die silberne Feuerlohe. Dann schritt er entschlossen in sie hinein. Kurz darauf war er wieder zur Stelle.
    »Bahn frei«, sagte er und strahlte dabei über das ganze Gesicht. »Keine Ohnmacht, nur ein leichtes Schwindelgefühl.«
    Jubel brach sich Bahn. Dann stürmten die Menschen auf die Flammen zu und ließen sich von ihnen verschlucken. Schließlich blieb nur noch Zamorra zurück.
    »Warum gehst du nicht auch?« fragte Vladobal. Offenbar konnte er es gar nicht erwarten, den Mann loszuwerden, der ihn besiegt hatte.
    »Ich gehe«, sagte Zamorra. »Ein Wort zum Abschied noch. Wenn uns deine Kreaturen folgen sollten, werde ich auf sie warten. Und ich werde dann die Kräfte des Lichts so lange freisetzen, bis sie vor Qual vergehen!«
    »Niemand wird euch folgen«, sagte der Vampirfürst.
    »Ich hoffe es - in eurem Interesse!«
    Mit zwei Schritten war Zamorra am Feuer und trat hinein.
    Wie Bill gesagt hatte, erfaßte ihn ein leichtes Schwindelgefühl. Für ein paar Augenblicke sah er nichts als abgrundtiefe Schwärze, die dann strahlendem Sonnenlicht wich.
    Er war hindurch!
    Keine schillernden Nebel mehr, sondern weißer Sand zu seinen Füßen.
    Und ein lauer Südwind, der seine Haut streichelte.
    Triumphgeschrei schallte ihm entgegen. Aber er achtete noch nicht darauf. Wachsam behielt er das silberne Feuer im Auge, jederzeit bereit, einen hervortretenden Vampir mit seinem Amulett zu empfangen.
    Es kam kein Vampir. Das Feuer erlosch, und damit bestand Gewißheit, daß auch in den nächsten fünfundzwanzig Jahren keiner kommen würde.
    Jetzt endlich konnte Zamorra die Begeisterung der anderen teilen.
    Diese Begeisterung wurde auch nicht getrübt, als plötzlich Soldaten mit Maschinenpistolen auftauchten. Die fünfte Spitze des

Weitere Kostenlose Bücher