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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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schweigen von uns.
    Ich fuhr langsam wieder an und sagte dabei:
    »Ruf die Leitstelle! Laß dich mit der Leitstelle der Stadtpolizei verbinden!«
    »Okay.«
    Phil griff zum Sprechfunkgerät.
    »Hier ist Wagen Cotton«, sagte er. »Hallo, Leitstelle! Hallo, Leitstelle! -Na, seid ihr noch wach? Gebt uns die Leitstelle der Stadtpolizei.---Hallo? Hier sind zwei FBI-Beamte auf der Fahrt durch die Madison Ave. Vor uns verfolgt einer Ihrer Wagen einen schwarzen Cadillac. ---Welle sechzehn, jawohl, ich habe verstanden.«
    Phil drehte am Gerät, während ich langsam auf Touren ging. Mit einem raschen Handgriff hatte ich unsere eigene Sirene eingestellt.
    »Hallo, hier ist der Wagen, der hinter Ihnen liegt!« sagte Phil. »Wir sind FBI-Beamte. Brauchen Sie unsere Hilfe?«
    Er lauschte eine Weile, dann sagte er:
    »Okay, so machen wir es!«
    Er legte den Hörer auf und rief:
    »Wenn’s geht, sollen wir links überholen und ihm die linke Hälfte der Straße sperren. Die Kollegen versuchen dasselbe rechts.«
    Ich nickte nur.
    So ein Jaguar ist eine feine Sache, das können Sie glauben. Dem fahren Sie auch in einem Cadillac nicht davon. Ich holte ziemlich schnell auf, tun so mehr als wir ja schnurgerade blieben, während der Betrunkene vor uns immer noch Walzer fuhr. Rechts herum, links herum.
    Dann hatten wir ihn vor uns. Ein paar Yards weiter rechts lag die Polizeilimousine. Als ich einen schnellen Blick hinüberwarf, winkte der Kollege am Steuer gerade herüber.
    Ich wartete den Augenblick ab, wo der Kerl vor uns wieder einmal nach rechts schwenkte, trat das Gaspedal mit einem Tritt bis unten durch und war an dem Burschen vorbei, bevor er kapierte, was ihm geschah.
    Jetzt fuhr ich Walzer, um ihn daran zu hindern, uns nun wieder zu überholen. Das ging eine Weile, dann hatten auch die Cops ihn überholt.
    Wir sorgten dafür, daß er keine Chance hatte, an uns vorbeizukommen. Und wir ließen die Tachometernadel langsam zurückkriechen.
    Nach etwa vier Minuten hatten wir ihn. Kreischend trat er seinen Schlitten in die Bremse, als wir quer vor ihm standen.
    Wir waren bei ihm, bevor er herausgekommen war. Torkelnd tauchte er auf. Ein Blick in sein Gesicht zeigte mir, wen ich vor mir hatte. Es war der Geschäftsführer des New Yorker Bezirks einer politischen Partei, die die letzte Wahl gewonnen hatte und natürlich ihre Leute in jeder einflußreichen Stellung führte.
    »Ihr - hick - ihr seid doch ’n paar Idioten«, lallte er mit schwerer Zunge. »Das kostet mich zwei oder drei Telefongespräche morgen früh, und ihr seid bei der Polizei gewesen. Nun - hupp - nun seid vernünftig, Kinder! Hier!«
    Er zog seine Brieftasche und hielt mir ein paar Geldscheine hin. In mir kroch ganz langsam etwas im Halse empor. Ich habe für verdammt vieles Verständnis. Nur nicht für Leute, die glauben, daß die Gesetze bloß für das »dumme Volk« da sind.
    Ich klopfte ihm auf sein Händchen, daß ihm die Brieftasche mit dem ganzen Zeug auf die Straße fiel. Ich gebe zu, daß ich nicht sehr gedämpft schlug.
    Er versuchte, sich zu einer geraden Haltung aufzurichten. Die Kollegen der Stadtpolizei standen zu viert um uns herum und schwiegen. Ich wußte, daß sie es schwieriger haben als wir. Die höchsten Stellen der Stadtpolizei werden jedesmal nach den Wahlen von der politischen Partei besetzt, die die Wahl gewonnen hat.
    Dieser Mann konnte ihnen wirklich eine Menge Schwierigkeiten machen.
    »He-heb das auf, Bulle!« sagte er.
    »Mein Name ist Cotton«, sagte ich.
    »Egal, Bulle! Heb das auf!«
    Ich rührte mich nicht.
    Plötzlich brachte er seine Hand aus der Manteltasche heraus. Er hatte eine Pistole zwischen den Fingern und drückte sie mir gegen die Rippen.
    »He-heb das auf, Bulle!«
    »Mordversuch an einem FBI-Beamten«, sagte ich kalt. »Jetzt langt’s!«
    Ich riß meinen linken Arm innen hoch und wirbelte damit seine Kanone zur Seite. Aber gleichzeitig setzte ich ihm die rechte Faust in die Brustgrube, daß ihm die Luft weg blieb und er zusammenknickte wie ein Taschenmesser.
    Trotzdem versuchte er es noch einmal mit seiner Kanone. Ich ließ mich fallen, während der Schuß über mich hinwegging.
    »Verdammt!« brüllte ein Cop und hielt sich den linken Oberarm, den die Kugel gestreift hatte.
    Ich riß dem Burschen die Beine weg. Er kam herunter. Ich stand schon wieder, als er gerade erst lag. Mit der linken Schuhspitze trat ich ihm die Pistole aus der Hand. Dann zog ich ihn mit der Linken hoch, lehnte ihn gegen seinen Cadillac und holte

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