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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich.
    Rechts rauschte der Fluß. Am liebsten hätte Bill Conolly einen Hechtsprung in die Fluten getan, doch er hielt sich zurück.
    Der Himmel war eine einzige dunkle Fläche. Nur schwach sah Bill das Glitzern der Sterne, der Mond war überhaupt nicht zu erkennen, und so fiel auch kein Licht in den einsamen Talkessel.
    Bill konzentrierte sich auf die Geräusche, die ihn umgaben. An den Fluß hatte er sich gewöhnt, doch etwas anderes drang an seine Ohren.
    Schritte! Ja, das waren Schritte.
    Bill blieb stehen. Er lauschte und konzentrierte sich. Die Schritte waren nicht gleichmäßig, sondern schwankend, torkelnd, als würde ein Mensch dahergehen, der zuviel getankt hatte.
    Wer konnte das sein?
    Ein dritter Mann?
    Bill Conolly huschte zur Seite. Er hatte einen klobigen Felsbrocken ausgemacht, der ihm auch als Deckung dienen konnte.
    Dort wartete der Reporter.
    Hart und heftig schlug sein Herz gegen die Rippen. Bill ahnte, daß die Gefahr noch nicht vorbei war. Vielleicht fing sie auch erst an, in dieser verdammten Geisterstadt, wo Dämonen wie der Spuk regierten.
    Es blieb ruhig.
    Zehn Sekunden lang geschah nichts. Bill glaubte schon, sich getäuscht zu haben, als er das Fauchen hörte.
    Hinter sich.
    Der Reporter warf sich zur Seite und kreiselte gleichzeitig herum.
    Er riß dabei seinen Beuterevolver hoch, war aber unfähig, auf die Gestalt zu feuern, die plötzlich vor ihm stand…
    ***
    Es war ein Horrorwesen!
    Fast zwei Meter groß, in zerlumpter Western-Kleidung, einem alten Coltgurt und löchrigen Stiefeln. Das Gesicht war kaum mehr als solches zu erkennen, es zeigte starke Spuren von Verwesung. An manchen Stellen schimmerten bleich die Knochen durch.
    Doch etwas war nicht verwest.
    Der Stern auf der linken Brusthälfte des Monsters. Er blinkte hell und war an der ärmellosen Weste befestigt.
    Dieser Kerl war der Sheriff von Tulsa!
    Aber ein untoter Sheriff!
    Wo kam er her? Wieso war er aufgetaucht? War er der einzige Untote? Fragen, die Bill Conolly durch den Kopf schwirrten.
    Er blickte sich um.
    Hatte diese Gestalt Verstärkung bekommen? Bill suchte danach, doch dann mußte er sich auf den Unhold konzentrieren, denn die lebende Leiche streckte beide Hände aus, um nach Bill Conolly zu greifen.
    Der Reporter schoß. Er hielt den schweren Revolver mit beiden Händen fest. Dreimal blitzte es vor der Mündung auf, und das Blei jagte in die Horror-Gestalt.
    Einmal traf Bill den Stern, die anderen Kugeln jagte er rechts davon in die Brust.
    Nichts passierte.
    Der Unheimliche blieb stehen. Er schüttelte nur den Schädel, röhrte, fauchte und ging weiter.
    Für Bill wurde es Zeit.
    Er hechtete zur Seite, überschlug sich und kam wieder auf die Beine. Dann rannte er.
    20 Yards legte er zurück, bevor er sich umschaute.
    Der untote Sheriff folgte ihm.
    Er ging schwankend, mit ausgebreiteten Armen, machte Riesenschritte, und Bill mußte sich beeilen.
    Parallel zum Fluß rannte er. Die Strecke zurück zu seinem Leihwagen kam ihm plötzlich doppelt so lang vor. Endlich schälten sich die Konturen des Golfs aus der Dunkelheit. Aber Bill sah noch mehr.
    Einen zweiten Wagen, der einige Yards entfernt parkte. Es war ein Range Rover, damit mußten die Maskierten gekommen sein.
    Bill hätte gern die Reifen an dem Wagen zerstochen, doch dazu reichte die Zeit nicht mehr. Er mußte weg.
    Seine Finger zitterten, als er die Tür aufschloß. Er warf sich hinter das Lenkrad und startete.
    Da war auch schon der unheimliche Sheriff heran. Er mußte geflogen sein, so schnell hatte er den Wagen erreicht. Bill fuhr an.
    Er hielt genau auf den Sheriff zu, der jedoch nicht zur Seite wich, sondern seinen rechten Arm nach unten schlug. Mit der Faust donnerte er auf die Kühlerhaube, wo der Schlag eine Beule hinterließ. Dann wurde er von dem Wagen erfaßt. Bill gab noch einmal Gas. Der Aufprall schüttelte den kleinen Golf durch. Der Sheriff wurde hochgehoben und zur Seite geschleudert. Er krachte hart auf den Boden. Der Golf geriet in ein Schlagloch, und Bill hatte Angst um die Achse des Wagens. Zum Glück hielt sie durch. Dritter Gang.
    Der Reporter achtete jetzt nicht mehr auf die Wegstrecke. Hauptsache, er kam aus dieser verdammten Falle raus.
    Das Horror-Wesen blieb zurück. Erst jetzt schaltete Bill die Scheinwerfer ein. In den langen Lichtbahnen tanzten unzählige Staubkörnchen. Es waren regelrechte Wolken, die das Licht brachen und reflektierten wie Diamanten.
    Erst als Bill Conolly unbeschadet die Straße nach Rafael erreicht

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