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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Opfer wieder hergegeben. Mit unzähligen Fingern und Armen zerrte er an dem Körper des Bedauernswerten.
    Barry rutschte weiter.
    Er hatte den Mund aufgerissen, doch ein Schrei drang nicht über seine Lippen.
    Das Wissen um den nahen Tod machte ihn stumm. Es gab keine Rettung mehr.
    Am schlimmsten war diese gespenstische Stille. Ein Sumpf oder Moor schmatzte und gurgelte – der Treibsand saugte lautlos. Und er zog Barry immer tiefer.
    Schon reichte ihm der tückische Sand bis zu den Hüften. Die Sehperspektive veränderte sich. Der gurgelnde, schäumende Fluß befand sich etwa in Augenhöhe des bedauernswerten Mannes.
    Wasserspritzer trafen sein Gesicht.
    Dann geschah etwas, was die Todesangst des Mannes noch steigerte. Barry glaubte, seinen Verstand zu verlieren.
    Er war nicht mehr allein im Treibsand.
    Vor ihm und rechts neben ihm geriet der Sand in Bewegung.
    Plötzlich tauchten Hände auf. Gekrümmte Finger. Sie bildeten Klauen, über die sich die Haut wie altes, brüchiges Papier spannte.
    Die Hände wanderten.
    Vier, nein, fünf zählte er, die sich ihm immer mehr näherten, sich bewegten und ihn packen wollten.
    Die Toten kamen zurück…
    Das Grauen, das Barry empfand, war so stark, daß es alle anderen Gefühle hinwegschwemmte.
    Er konnte nicht schreien, nur ein dumpfes Gurgeln drang aus seiner Kehle.
    Barry wich zurück. Eine hastige Bewegung, die ihn nur noch tiefer in den mörderischen Sand trieb.
    Da packte die erste Klaue zu. Sie griff nach seiner rechten Hand und hielt eisern fest.
    Barry schrie.
    Sein Schrei übertönte sogar noch das Tosen des Wassers und verlor sich am anderen Ufer.
    Eine zweite Hand klatschte auf seine Schulter, drückte ihn tiefer in den Treibsand hinein, der plötzlich sein Kinn berührte.
    Eine Sekunde später drang er in seinen Mund, dann in die Nase, in die Augen.
    Fünf Hände zerrten an ihm, und sie drückten Barry in die unheimliche Tiefe.
    Der Sand schloß sich über ihm.
    Die Hände verschwanden ebenfalls.
    Nichts, aber auch gar nichts zeigte mehr an, welch ein Drama sich am Ufer des Flusses abgespielt hatte.
    Die fünf Maskierten am Rand der Böschung machten kehrt. Ihre Aufgabe war erfüllt…
    ***
    »Ich bleibe so lange in San Franzisko, bis ich die Golden Gate Bridge mal nicht im Nebel gesehen habe«, hatte Sheila Conolly gesagt und dabei mit der kleinen Faust auf den Tisch geschlagen.
    »Okay, Darling, einverstanden«, lautete Bills Erwiderung, und so hielten sich die Conollys schon den achten Tag in dieser Stadt am Pazifik auf.
    Einen kleinen Urlaub hatten sie auch noch nötig. Eine Woche waren sie auf den Bahamas geblieben. Dort hatten sie das mörderische Abenteuer mit den Toten vom Bermuda-Dreieck vergessen.
    Ein Fall, der ihnen das letzte abgefordert hatte.
    Sie sprachen noch oft über die Dorlands, ein Ehepaar, das mit ihnen gefahren war und den Tod gefunden hatte. Einen grausamen Tod, denn lebende Leichen kannten kein Erbarmen.
    Ihnen gefiel Frisko. Ihr Hotel lag nicht weit vom Strand entfernt, und sie hatten einen herrlichen Blick über das blaugrüne Meer.
    Die drei – auch Johnny Conolly gehörte dazu – hatten viel unternommen. Eine Hafenrundfahrt, zwei Fahrten mit der Cable-Car, der Attraktion Friskos. Sie waren in den Parks gewesen, hatten sich kulturhistorische Stätten angeschaut und waren auch durch die großen Kaufhäuser geschlendert.
    Doch Bill wurde es langweilig. Er war eines abends nach China-Town gegangen und hatte dort einen Lokal-Bummel gemacht.
    Und in einer lasterhaften Opium-Höhle hatte Bill von der geheimnisvollen Sekte erfahren.
    Ein Betrunkener berichtete ihm davon. Trotz seiner Trunkenheit noch so exakt, daß Bill Conolly ihm glaubte.
    Und er sprach auch mit Sheila darüber. »Ob du es glaubst oder nicht, dieser Typ hat von einer Statue geredet, die ebenso aussah wie der Spuk.«
    Sheila runzelte die Augenbrauen. »Das bildest du dir ein!«
    »Glaube ich nicht.«
    Sheila griff nach ihrem Glas mit Mineralwasser. Der kleine Johnny lag auf dem Boden und spielte mit Bauklötzen. Draußen war es drückend heiß. Selbst vom Pazifik her wehte kaum Wind, und auch von den Bergen kam keine Kühlung.
    »Du hast doch irgend etwas vor?« lächelte sie ihren Mann an.
    Bill nickte.
    »Willst du dir diese Statue anschauen?«
    »Genau.«
    »Und wo ist das?« fragte Sheila.
    »Etwa 80 Meilen von hier in den Bergen. Da gibt es eine alte Geisterstadt namens Tulsa. Dort befindet sich auch der Stollen, in dem die Figur stehen soll.«
    »Und wenn es

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