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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchaus ein Diener des Herrn der Fliegen sein. Was aber meinte Chuu damit, daß die Kapelle Flemings Tod sein würde?
    Er wirbelte auf dem Absatz herum, sah den Polizisten fragend an. »Diese Kapelle, was ist damit?«
    Der Bobby hob die Schultern. »Vielleicht drei Kilometer tiefer im Wald steht eine alte Kapelle, die schon seit einem halben Jahrhundert oder länger nicht mehr benutzt wird. Sie verfällt langsam. Vielleicht ist sie gemeint…«
    »Okay, fahren wir hin«, beschloß Bill und sah die beiden Offiziere auffordernd an. Commander Gordon nickte.
    Sie stiegen wieder in den Rover. Fast lautlos rollte der Wagen an. Und irgendwo in Bills Unterbewußtsein gab es eine Stimme, die fragte: Willst du wirklich in der Kapelle den Tod finden?
    ***
    Wilhelm war Zamorras kurze Starre nicht entgangen. »Was ist mit Euch, Freund?« fragte er und sah auch, daß Zamorras Hand das Amulett umkrallte.
    »Ein Dämon ist in der Nähe!« flüsterte der Parapsychologe. »Ich spüre es deutlich. Er muß im… Palast sein…«
    »Ein Grund mehr, in diesem Palast aufzuräumen!« brummte Wilhelm. »Kommt mit, Eure Gefährtin werden meine Leute rasch finden.«
    »In dieser großen Stadt…«, stöhnte Zamorra. Er fühlte sich hin- und hergerissen.
    »Helleb ist chaotischer, größer und unübersichtlicher«, verriet Wilhelm. »Und doch finden wir dort jeden, den wir suchen, haben in solchen Dingen Erfahrung. Los, kommt mit!«
    Er beugte sich nieder, zog Zamorra wieder auf das Pferd, ehe dieser etwas entgegnen konnte, und preschte durch das Tor der Palastmauern in den großen Vorhof. Bis zum Gebäude ging es im gestreckten Galopp, dann parierte der Helleberfürst sein Tier und sprang ab. Auch Zamorra sah jetzt zu, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Er folge Fürst Wilhelm in den Palast. Tote und Schwerverletzte lagen überall und zeugten davon, daß ein erbitterter Kampf stattgefunden hatte. Nur hier und da war ein Kreuzritter unter den Opfern des Kampfes. Die schweren Rüstungen bewährten sich jetzt endlich doch.
    Sie hetzten durch Gänge und Korridore. Plötzlich war Zamorra sicher, daß sie sich in der falschen Richtung bewegten; das Wärmegefühl im Amulett ließ rapide nach. Doch ehe er Wilhelm davon unterrichten konnte, erklang direkt vor ihnen Kampflärm.
    Sie brachten die letzte Gangbiegung hinter sich und standen dann übergangslos in einer großen, geräumigen Halle, einem prunkvoll ausgestatteten Saal. Hier kämpfte eine Gruppe Ritter die letzten Verteidiger nieder. Zamorra erkannte Gottfried von Bouillon und Leonardo de Montagne unter den Kämpfern.
    Sie brauchten nicht mehr einzugreifen. Eine mächtige Stimme gebot dem Kampf plötzlich Einhalt. Die Eindringlinge wie auch die Verteidiger verharrten und sahen zum anderen Ende des Saales hinüber.
    Zamorra erkannte, einen jungen Mann, der jetzt hinter einem Brokat Vorhang hervortrat. Er trug einen Turban, einen wehenden schwarzen Mantel und darunter den Brustharnisch, den er von einem sterbenden Ritter erbeutet hatte.
    »Ich bin Kalif Achman, der Herr dieser Stadt!« sagte der junge Mann. Zamorra verengte seine Augen, fixierte den Nähertretenden. Furchtlos schritt der Kalif auf die Ritter zu, während seine eigenen Männer zur Seite wichen. Vor Gottfried von Bouillon blieb der Kalif stehen.
    »Du bist der Anführer deiner Mörder!« stellte Achman finster fest. »Ich bin des Kampfes und des Blutvergießens müde. Unter bestimmten Bedingungen fordere ich dich zum Zweikampf!«
    Atemlose Stille trat ein. Freund und Feind lauschten den halblaut gesprochenen Worten. Zamorra machte ein paar Schritte vorwärts.
    »Gewinnst du, gehört dir die Stadt. Du wirst Frauen und Kinder ziehen lassen und die Männer nicht versklaven. Gewinne ich, verlassen deine Ritter das Land für immer. Nimmst du die Bedingungen an?«
    Ritter Gottfried musterte den Kalifen. Was machte diesen jungen Herrscher so sicher, nicht im nächsten Moment von einem Morgenstern zerschmettert zu werden?
    Nur Zamorra sah in diesem Augenblick zur Saaldecke empor. Und nur er sah die schweren Lanzen, die senkrecht nach unten zeigten, deren Spitzen schwach blinkten. Sie mußten aus massivem Eisen bestehen und waren in der Lage, einmal aus ihren Löchern losgelassen, jeden Helm, jede Rüstung durch ihre Fallbeschleunigung mühelos zu durchschlagen. Die Untertanen Achmans hatten sich an den Rand des Saales zurückgezogen; das Unheil würde nur die Ritter selbst treffen.
    »Ich akzeptiere deine Bedingungen,

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