Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Er fühlte nicht, wie sein Mantel zerfetzte, wie er hart über den Boden gedrückt wurde, hatte nur den einen Gedanken: Weg von hier!
    Wie durch einen Nebelschleier sah er, wie Gordon und der Polizist davongeschleudert wurden, wie wieder Bewegung in Chuu kam. Und gleichzeitig fühlte er irgendwie die fremden, bösen Gedanken, die von der flirrenden Kugel ausgingen.
    Mühsam raffte Bill sich wieder auf. Er kauerte nun direkt vor dem Rover, hinter dessen Lenkrad Crafford entsetzt Mund und Augen aufriß. Er war nicht in der Lage, das Geschehen geistig zu verarbeiten. Und hätte Fleming nicht mit den bösen Mächten schon Erfahrungen gesammelt, auch er hätte es nicht für möglich gehalten, was sich hier abspielte.
    Seine Knochen schmerzten, aus ein paar Schürfwunden rann Blut. Hinter Bills Schädel pochte es heftig. Doch die fremden Gedanken, die Nachwirkungen des Magie-Schlages, verblaßten allmählich. Zugleich sah der Historiker und Dämonenjäger, wie die Energiekugel durchscheinend wurde, zu verschwinden begann.
    Seine Gedanken rasten.
    Chuu hatte Hilfe oder Verstärkung erhalten. Die beiden Dämonen durften nicht verschwinden, nicht so einfach sich menschlichem Zugriff entziehen! Und irgendwo in den Tiefen seines Bewußtseins waren Worte verankert, ein Bannspruch, den er einmal von Zamorra gehört hatte. Vielleicht war er auch hier wirksam, vermochte, die fremden Dämonen zu beeinflußen…
    Der Historiker sah sich rasch um. Sah die beiden Gefährten hilflos am Boden liegen, stöhnend, sich windend. Und da raffte er sich endgültig auf, lehnte sich an den Rover, hob den Kopf und fixierte Chuu und die flirrende Energiekugel.
    Sein Mund öffnete sich, die eigentümlichen Worte sprudelten förmlich über seine Lippen. Und je länger er sprach, desto fester und lauter wurde seine Stimme, bis die magischen Worte zwischen den Bäumen widerhallten.
    Schon bei den ersten Lauten war Chuu zusammengefahren, wich jetzt zurück, die Arme abwehrend von sich gestreckt. Und auch mit der Kugel ging eine Veränderung vor. Das grelle Leuchten wurde stumpf, matt, und plötzlich erkannte Bill die ersten Risse in der Kugelschale.
    Er sprach weiter, zitierte die Worte eines mächtigen Magiers, der, wie er von Zamorra wußte, vor Jahrhunderten in der Bretagne gelebt hatte.
    Plötzlich erklang ein schriller, durch Mark und Bein gehender Pfeiflaut. Knirschend zerbarst die Kugel, zerflatterte förmlich, löste sich auf. Und aus ihrem Innern schälten sich die Konturen eines menschenähnlichen Wesens.
    Doch die Ähnlichkeit war nur sehr schwach. Auf den Schultern saß ein abscheulicher, riesiger Insektenkopf, dessen Fühler heftig vibrierten. Das große Wesen erzitterte und breitete abwehrend die Arme aus. Jetzt erkannte Bill, daß der Pfeiflaut von dem Insektenartigen ausging.
    Vor dessen Füßen brach jetzt Chuu kraftlos zusammen. Der Insektenartige taumelte, schrie lauter. Die freßgierigen Manibeln knackten.
    »Weiche, Zauberer!« kreischte der Dämon. »Weiche von mir, ich ertrage dich nicht!«
    Bill nickte grimmig. Weiter sprach er den Zauberbann, wiederholte die Worte immer wieder. Der Dämon wich zurück. Aus den Augenwinkeln sah der Historiker, wie der Bobby und der Commander sich allmählich wieder aufrafften. Jetzt wagte er es, auf den Dämon zuzuschreiten. Immer näher kam er ihm und registrierte mit Genugtuung, daß die dunkle Kreatur Angst vor ihm verspürte.
    Und er hoffte, daß die magischen Worte stark genug waren, den Dämon zu vernichten. Denn andere Mittel besaß er momentan nicht, wußte sich nicht anders zu helfen, als immer wieder die Bannformeln zu wiederholen. Waren sie nicht tödlich, war eine Patt-Situation entstanden; weder Fleming noch der Insektenköpfige vermochten einander anzugreifen.
    Dann aber begann der Dämon zu zucken. Der große Körper wand sich in wilden Krämpfen. Die ersten Auflösungserscheinungen machten sich bemerkbar.
    Und dann, genau in dem Augenblick, in dem Fleming glaubte, ihn endgültig überwudnen zu haben, ergriff der Insektenartige die Flucht! Verschwand von einem Augenblick zum anderen, verblaßte, war fort. Sekundenlang spürte Fleming einen gewaltigen Gedankenschlag, der ihn benommen machte. Dann war alles vorbei. Der Insektenkopf war fort.
    Nur Chuu lag noch reglos am Boden. Bill kniete neben dem Unheimlichen nieder.
    Ein Schatten fiel über ihn. Der Sergeant und der RAF-Commander waren zu ihm getreten.
    »Mr. Fleming, was war das? Das war ja entsetzlich, alptraumhaft…«
    Der

Weitere Kostenlose Bücher