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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Heide«, knurrte Gottfried belustigt. Er vertraute auf seine schwere Rüstung.
    »Schwöre es bei deinem Gott, wie ich bei Allah und seinem Propheten Mohammed schwören werde!« verlangte Achman.
    »Du bist ja ganz schön siegessicher«, murmelte Leonardo in diesem Moment. Seine Stimme klang böse. Zamorra sah zu ihm hinüber. Sekundenlang glaubte er, einen Mann in pechschwarzer Rüstung neben ihm stehen zu sehen. Doch als er genauer hinsah, war die Erscheinung verschwunden. Doch das Amulett war wieder merklich wärmer geworden. Zamorra dachte an den Dämon, der im Palast sein Unwesen trieb.
    Sowohl Achman als auch Gottfried leisteten ihre Eide. »Ihr seid ein Narr«, murmelte Leonardo. »Bedenkt, daß Ihr nun einem Heiden gegenüber in Euren Handlungen gebunden seid…«
    Jetzt fuhr Gottfried wütend herum, seine Augen blitzten. »Haltet endlich Euren Mund, Ritter Leonardo«, herrschte er seinen Berater an. »Ich handle, wie ich es für richtig halte!«
    »Das werde ich auch tun«, gab der Magier gallig zurück.
    Die Ritter bildeten einen weiten Kreis, in dessen Mitte die beiden Anführer traten. Gottfried hielt sein Langschwert in der Rechten, Achman einen schweren Säbel. Um die Mundwinkel des Kreuzritters zuckte es. Er traute der Schlagwaffe des Kalifen nicht allzuviel zu.
    Zamorra betrachtete die Szene fasziniert. Von einem Moment zum anderen, fast übergangslos, hieben die beiden Kontrahenten aufeinander ein. Die Waffen klirrten gegeneinander, Funken sprühten wild. Sie waren ausgezeichnete Kämpfer, mußte sich der Professor eingestehen.
    Kurz sah er zur Seite, und wieder glaubte er, den Ritter in der mattschwarzen Rüstung zu sehen. Seine Hand krampfte sich um das Amulett. Es war sehr warm! Doch der schwarze Ritter war verschwunden.
    Und Leonardo de Moritagne auch!
    Niemand hatte sein Verschwinden bemerkt. Er war einfach fort!
    Zamorra trat neben Wilhelm. Der Helleber hob die Brauen. »Eine schöne Falle«, murmelte er leise mit einer Kopfbewegung nach oben. Zamorra begriff, daß der Fürst erheblich aufmerksamer war als die anderen, die nur Augen für den Zweikampf hatten. »Ihr wollt mir mitteilen, daß Leonardo verschwunden ist, nicht wahr?« fragte Wilhelm.
    Zamorra nickte überrascht. »Ich werde ihn suchen. Hier ist eine unglaubliche Schweinerei im Gange. Der Dämon muß zeitweilig mitten unter uns sein, ist einfach nicht greifbar. Achtet auf einen Mann in schwarzer Rüstung!«
    Wilhelm nickte. Zamorra glitt davon. Seine Gedanken rasten. Was plante Leonardo, wohin hatte er sich abgesetzt?
    Zamorra wußte, daß sein Vorfahr mit dem Bösen paktiert hatte. Und er hielt es für durchaus möglich, daß das bereits zu dieser Zeit der Fall war. Leonardo war ein Schwarzer Magier gewesen, hatte die Mächte der Finsternis benutzt und mittels des Amuletts über sie geherrscht - bis er ihnen dann schließlich zum Opfer fiel. Unter Zamorra dagegen war das Amulett zu einer Ultimaten Wunderwaffe des Guten geworden. Damals schon hatte es dämonenbannende Wirkung gezeigt, andernfalls hätte Leonardo sich niemals so lange wider die Dämonen behaupten können. Doch wenn auch Zamorra nur wenig über die Fähigkeiten des Amuletts wußte, Leonardo hatte noch weniger gewußt, hatte die unglaublichen Kräfte niemals richtig auszuschöpfen vermocht…
    Der Professor folgte einer Eingebung und pirschte sich zu jener Stelle, an der Achman hinter dem Brokatvorhang hervorgetreten war. Dahinter befand sich eine schwere Eichentür. Niemand achtete auf den Meister des Übersinnlichen, als er sich von der Menge der Ritter und Araber absetzte, wie auch niemand auf Leonardo geachtet hatte.
    Kaum hatte Zamorra die Tür wieder hinter sich geschossen, stockte sein Fuß. Vor ihm lag ein Wächter auf dem Bauch. In seinem Rücken befand sich eine Stichwunde. Leonardo mußte den wohl für Augenblicke durch andere Dinge abgelenkten Mann hinterrücks gemeuchelt haben, und Zamorra konnte sich ausrechnen, daß die Ablenkung der schwarze Ritter gewesen war…
    Der Professor ging weiter. Er mußte Leonardo finden. Der Magier hatte irgendeinen bösen Plan im Sinn…
    ***
    Abrupt zügelte Ragnar sein Pferd. »Hier«, brummte er. »Hier sind sie herausgekommen!«
    In der Stadtmauer klaffte ein Tor weit offen, das man wohl in geschlossenem Zustand nicht zu erkennen vermochte.
    Die, welche es benutzt hatten, hatten aber wohl in der Eile vergessen, es zu schließen.
    Ragnar sah sich suchend um. Deutlich war der Palast des Kalifen zu sehen. Er mochte

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