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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gesetz zu mir gehört! Die Ihr Euch genommen habt und gefangenhaltet. Ich tausche sie gegen das Amulett! Geht darauf ein, oder laßt es!«
    Leonardo keuchte. Irgend etwas blockierte seine Gedanken, verhinderte abermals den Gedanken an Gewalt. Pfeifend stieß er den Atem aus, dachte an Alyanah, diese faszinierende junge Frau, nach der er sich verzehrte, deren Liebe zu ihm er ständig mit wachsender Verzweiflung zu gewinnen suchte - doch da war das Amulett mit seiner mächtigen Zauberkraft.
    Und plötzlich wußte er, wie er sich zu entscheiden hatte. Seine hagere, schmächtige Gestalt, der niemand die Zähigkeit und Kraft zutraute, die in ihr wohnte, straffte sich.
    »Gebt mir das Amulett, und Alyanah ist wieder Euer!« keuchte er.
    Langsam schüttelte Achman den Kopf.
    »Nein, mein lieber Ritter, so einfach geht das nicht. Bringt meine Frau zu mir hierher. Erst wenn ich sie hier unversehrt vor mir sehe, erst dann gebe ich Euch das Amulett, keine Sekunde früher!«
    Leonardo stöhnte unterdrückt. »Es sei«, knirschte er. Während er davoneilte, die Frau herbeizuholen, rasten seine Gedanken. Mit Hilfe des Amuletts würde es ihm ein leichtes sein, einen Liebeszauber zu weben, Alyanah zu sich zurückzurufen… Fortan würde sie ihn lieben und nicht länger jenen braunhäutigen Heiden!
    Er fieberte förmlich.
    Achman dagegen war eiskalt geworden, ruhig und gelassen. Ein Strom unerforschlicher Kraft floß aus dem Amulett auf ihn über und machte ihn überlegen. Er wartete ab.
    Und dann - erschien Leonardo wieder!
    Mit Alyanah…
    Zum erstenmal seit Tagen spielte wieder ein dünnes, warmes Lächeln um Achmans Lippen. Es galt der betörend schönen jungen Frau, deren Augen aufleuchteten, als sie ihn sahen.
    »Alyanah, hat er dir etwas angetan?«
    Die Frau sah ihn an, sah zu Leonardo. Dann schüttelte sie langsam den Kopf.
    »Nein…«, erwiderte sie zögernd. »Er… er wollte mich nicht verletzen. Ich glaube…, er liebt mich…«
    »Und du?« fragte Achman, obwohl er sicher war, wie die Antwort lauten würde.
    Alyanah strahlte ihn an.
    »So komm zu mir, Blume dieses Landes«, hauchte Achman. Das Mädchen setzte sich in Bewegung, kam auf ihn zu.
    »Vergeßt nicht zu bezahlen, Heide«, keifte Leonardo.
    Achmans Kopf flog herum, aus brennenden Augen starrte er den Magier an.
    »Ein Kalif hält stets sein Wort«, schrie er. »Da habt Ihr Euren Judaslohn, elender Wicht! Ihr Christen seid alle gleich, elende Krämerseelen!« Und mit diesen Worten glitten seine Finger über die Hieroglyphen. Er wußte selbst nicht, was er tat und warum, eine unmenschliche Kraft lenkte ihn in diesem Augenblick. Es schien, als habe das Amulett sekundenlang die Kontrolle übernommen. Die Berührung der Schriftzeichen löste eine magische Handlung aus. Das Amulett schwirrte aus Achmans Händen, raste wie ein Blitz durch die Luft auf Leonardo zu - und traf seine Stirn!
    Wie vom Blitz gefällt brach der Magier mit einem wilden Aufschrei zusammen.
    Und noch während er stürzte, geschah das Seltsame, legte sich das Silberkettchen, das an kleinen Ösen am Amulett befestigt war, um seinen Hals, so daß der Talismann auf der Brust des Loire-Magiers zu liegen kam.
    Und noch etwas geschah in diesem Augenblick.
    »Achman!« schrie eine Stimme.
    Professor Zamorra war eingetreten.
    ***
    Der Kalif, mit einer Hand seine vergötterte Alyanah umarmend, wirbelte herum. Seine Blicke erfaßten den Parapsychologen, der ein seltsam geformtes Schwert in der Hand hielt.
    »Was - was ist das für ein Amulett?« fragte er erregt. »Wie seid Ihr daran gekommen, es - befindet sich doch in der anderen Dirnen…«
    Abrupt unterbrach er sich, starrte auf das Amulett auf Leonardos Brust, dann auf sein eigenes. Die beiden Silberscheiben glichen sich aufs Haar.
    Doch Achman antwortete nicht. Er löste sich von Alyanah und trat auf den Professor zu. Anklagend streckte er die Rechte aus, deutete auf das Schwert in Zamorras Hand.
    »Wie kommt Ihr an das Schwert? Wer gab es Euch? Es ist mein!«
    Zamorra erwiderte den Blick.
    »Ich suchte Euch und fand Eure Kammer verlassen. Ein Geheimfach war geöffnet, halb leer - nur das Schwert lag darin. Ich ahnte Übles, nahm es an mich, da ich ansonsten unbewaffnet war. Ich wußte, daß Leonardo Böses plante, und kam hierher!«
    »Ja«, flüsterte der Kalif leise. »Er plante Böses. Er ist ausgeschaltet, doch nicht für lange. Ich weiß nicht, was ich auslöste mit diesem Tausch, doch… ich mußte Alyanah zurückbekommen, um jeden

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