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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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momentan nichts mit sich anzufangen, die Angelegenheit ging allmählich über sein Begriffsvermögen hinaus. Dem gelben Vauxhall Percy Bowdens, dessentwegen er eigentlich mitgefahren war, hatten diese drei Männer keinen Blick mehr geschenkt, waren einfach dran vorbeigefahren, auf die Kapelle zu.
    Je länger der Bobby das verfallene Gemäuer betrachtete, desto stärker wurde das unbehagliche Gefühl, das sich in ihm ausbreitete. Irgendein Sinn warnte ihn, ein Instinkt vielleicht, der aus Urzeiten stammen mochte, in denen die Menschen dem Magischen stärker verhaftet waren denn heute, den sein Verstand jedoch nicht exakt zu deuten vermochte. Eine dumpfe, unterschwellige Furcht, die immer stärker wurde, die ihm riet, die Gegend zu verlassen - solange es ihm noch möglich war…
    Bill Fleming drehte unterdessen das Fundstück in den Händen, betrachtete es eingehend. »Eigentümlich«, murmelte er. »Reines Silber, ein Fragment der Glocke, die einmal im Gestühl der Kapelle gehangen hat. Aber Silber kann doch nicht explodieren, birst doch nicht auf diese Weise…« Prüfend glitten Daumen und Zeigefinger über die ausgezackten Bruchkanten. Deutlich war zu erkennen, daß der zerstörende Druck nicht von irgendeiner Stelle außerhalb auf die Silberglocke eingewirkt hatte, sondern daß die Glocke selbst das Zentrum der verheerenden Explosien gewesen war, die das Türmchen zerfetzt und einen Teil des Kapellendaches abgedeckt hatte…
    »Da steht etwas…« erkannte Gordon. Die scharfen Augen des Commanders hatten auf dem Stückchen Silber Schriftzeichen erkannt, die erhaben gegossen waren, als man die Glocke herstellte. »Darf ich mal?« Er nahm Bill das Fragment aus der Hand, wischte mit einem Taschentuch darüber, säuberte es vom Schmutz der Jahrzehnte. Die winzigen Schriftzeichen wurden sichtbarer.
    Kopfschüttelnd las der Commander die wenigen Worte laut vor.
    »Der. Anfang eines Bibelzitates«, erkannte Bill. Plötzlich erfaßte er die ganze Sachlage. Es war so klar, so einfach, daß er sich wunderte, warum er nicht sofort darauf gekommen war!
    Der Bibelspruch hatte die Silberglocke geziert. Beides zusammen - Bibelzitat und Silber - hatte eine dämonenbannende Wirkung. Und darum hatte die Glocke explodieren müssen, war durch die geballte Macht satanischer Kräfte zerstört worden, als die Bösen die Kapelle, die nicht mehr benutzt wurde, in ihren Besitz nahmen. Jetzt herrschten hier die Mächte der Finsternis, die dämonischen Kreaturen des Höllenfürsten Asmodis.
    In seiner Erinnerung stiegen die Worte des sterbenden Chuu auf. Der Diener Grohmhyrxxas wird euch vernichten! Die Kapelle ist dein Tod!
    Doch da gab es irgend etwas, das ihn antrieb, das ihn aufforderte, weiterzumachen, in die Kapelle einzudringen. Was war es, das ihn antrieb? Eine innere Stimme - oder mehr?
    Bill wünschte sich, Zamorra wäre hier an seiner Stelle. Der Professor hätte sich zu helfen gewußt, verfügte über ein immenses, umfassendes Wissen - und vor allem über das zauberkräftige Amulett. Dennoch wollte Bill jetzt nicht aufgeben, sich einfach zurückziehen und den Schwarzblütigen das Feld überlassen.
    Er hatte das Glockenfragment wieder an sich genommen, drehte es unschlüssig in den Fingern. Wieder und wieder sah er zu der Kapelle hinüber. Eine Aura des Bösen ging von dem Gemäuer aus, strahlte eine entsetzliche Kälte aus.
    Und plötzlich wußte Bill, daß der Insektenköpfige dort auf ihn wartete, daß die Entscheidung bevorstand.
    Er gab sich einen Ruck und setzte sich in Bewegung. »Was haben Sie vor?« drang Commander Gordons Stimme an sein Ohr.
    Bill schritt weiter, setzte Fuß vor Fuß auf den Eingang der Kapelle zu. Immer näher, Schritt um Schritt, Meter um Meter.
    »Ich werde dem Dämon das Handwerk legen«, murmelte er. »Jetzt und hier, ein für allemal! Sergeant Bowden und seine Freundin sollen seine letzten Opfer gewesen sein!«
    Kopfschüttelnd vernahm der Luftwaffenoffizier die Worte. Er sah seinen Sub-Lieutenant an. »Crafford, was sagen Sie denn dazu?«
    Crafford senkte den Blick.
    »Wenn Sie mich so fragen, Sir - ich bin der Meinung, daß wir ihn nicht allein dort hineingehen lassen sollen, nicht nach alldem, was hier geschehen ist! Da sind ja die übelsten Spukgeschichten noch harmlos gegen…«
    Der Commander nickte. »Sie haben recht, Mr. Crafford. Also los, kommen Sie.«
    Die beiden Soldaten setzten sich in Bewegung und folgten Bill Fleming, der die Pforte der Kapelle inzwischen erreicht hatte. Zögernd

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