0124 - Das Flammenschwert
Preis.«
»Es ist recht, was Ihr tatet«, erwiderte der Parapsychologe. »Ihr konntet nicht anders handeln. Es mußte sein, um die Zukunft zu erhalten.«
»Er weiß um die Zukunft«, murmelte Achman fast unhörbar. »Und er trägt das Flammenschwert…«
»Dieses Schwert«, nahm Zamorra den Faden wieder auf. Er ahnte, daß er sich in diesem Augenblick, vielleicht nur durch einen dummen Glücksfall, auf einer brandheißen Spur befand. »Es lag im Tresor. Lag im gleichen Geheimfach auch das Amulett?«
Verwundert sah der Kalif ihn an. »Woher wißt Ihr…?«
»Ich ahne es«, versetzte Zamorra schulterzuckend. »Und nun sprecht, wie kommt Ihr an das Amulett? Meines Wissens befindet sich jenes Duplikat, das der Magier jetzt trägt, in einer unsagbar fernen Welt.«
Achman hob die Schultern.
»Ich…«
Er wollte weitersprechen, wollte dem Professor jene mysteriöse Geschichte erzählen, im Verlaufe derer er in den Besitz von Amulett und Flammenschwert gelangt war…
Doch in diesem Augenblick erschien der Schwarze Ritter.
***
Alyanah sah ihn zuerst, schrie gellend auf. »Achman - zu Hilfe…«
Der Kalif fuhr herum, starrte ungläubig die finstere Gestalt an, die ein dunkles Langschwert in der Hand hielt.
»Du wirst schweigen!« röchelte der Dämon. Er holte wild aus.
Zamorra sprang vor, das Schwert erhoben - doch der Dämon war schneller. Noch ehe der Professor eingreifen konnte, sauste das Schwert des Schwarzen Ritters herab.
Alyanahs Gesicht verzerrte sich. Mit einem wilden Aufschrei, der alle Seelenqual der Welt ausdrückte, warf sie sich über den Toten. »Achman…«, stammelte sie verzweifelt. »Achmann… Das darf nicht sein… Du kannst nicht tot sein…«
Höhnisches Gelächter erdröhnte und füllte den Raum aus. »Und doch ist es so, sterbliches Weib«, grollte der Schwarze Ritter. »Er wird nie mehr reden, das Geheimnis bleibt gewahrt! Und nun zu dir, Zamorra…«
Der Professor wich zurück. Er sah, daß er nur geringe Chancen hatte. Der Schwarze Ritter war gepanzert, der Professor dagegen nicht. Ein einziger gut gezielter Schwerthieb würde ihn ebenso leicht töten wie den jungen Kalifen. Er mußte…
Der Professor handelte aus einer Eingebung heraus. Er griff nach seinem Amulett und hielt es dem Schwarzen Ritter entgegen.
Der Dämon fauchte! Hinter dem Visier strahlte grelles, grünliches Licht auf.
»Du wirst uns nicht entkommen«, zischte er. »Ich bin nicht allein, merke dies! Asmodis hat deinen Untergang beschlossen, wir…«
Zamorra griff an. Er fühlte, daß der Dämon durch den Anblick des Amuletts geschwächt war. Der Parapsychologe schwang das Schwert des Kalifen. Während er auf den Dämon eindrang, stieß er hervor: »Woher weiß Asmodis, daß ich in dieser Epoche bin? Sprich, Dämon, tu ein gutes Werk, ehe du stirbst!«
»Du fühlst dich sicher«, zischte der Schwarze Ritter und parierte den Hieb. Die Klingen klirrten gegeneinander. »Zu sicher, Zamorra…«
Der Schwarze Ritter unternahm einen Ausfall. Zamorra duckte sich und stolperte. Noch ehe er sich wieder fangen konnte, war der Dämon heran. Sein Schwert berührte Zamorras Kehle.
»Du hast ausgespielt«, grunzte er triumphierend. »Gleich wird der mächtige Zamorra sterben! Nun, du sollst es noch erfahren. Wir kommen aus der Zukunft, um ungeschehen zu machen, was geschah… Es wird dein Ende sein, Zamorra. Und dabei ist es sogar noch völlig gleichgültig, ob ich dich jetzt töte oder nicht. Du wirst die Vernichtung des Amuletts nicht überleben…«
Das war es! Zamorra brach der kalte Schweiß aus. Deshalb die Angstimpulse! Das Amulett… Es fürchtete sich anscheinend, war nicht in der Lage, sich allein gegen die Bedrohung zur Wehr zu setzen…
Und doch mußten noch mehr Fakten im Spiel sein, die der Professor noch nicht kannte.
Seine Hand umkrallte den Griff des Schwertes. Die andere, die das Amulett hielt, fuhr herum. Für einen Sekundenbruchteil wunderte er sich über die Bewegung, die aus dem Unterbewußtsein zu kommen schien, von etwas Fremdem gesteuert.
Amulett und Schwert berührten sich.
Und im gleichen Augenblick geschah etwas Seltsames…
***
Nicole Duval, über hundert Meter weit und durch mehrere starke Steinwände vom Geschehen getrennt, zu weit ab, um überhaupt nur zu ahnen, was vorging, fuhr auf. Ihre schlanken Finger glitten zu den Schläfen, berührten sie. Woher kam der jähe, stechende Schmerz, dieses eigentümliche Gefühl, als taste eine unsichtbare Hand nach ihrem Hirn, ihrem
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