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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und er war an die Meeghs gerichtet…
    ***
    Zamorra sah die Zeit-Dämonen nur sekundenlang. Es waren zwei. Den dritten konnte er nicht entdecken, als das Chaos bereits um sich griff.
    Gleißende Helligkeit strömte förmlich aus dem Kellerraum hervor. Taro, der Fackelträger, schrie gellend auf und brach zusammen. Als Zamorra ihn stürzen sah, wußte er, daß für den Sklaven jede Hilfe zu spät kommen würde.
    Waraan, der zweite, stand von einem Moment zum anderen in hellen Flammen. Feuerstrahlen zuckten aus dem Raum hervor. Marduz schrie und stolperte zurück. Zamorra stoppte ihn ab.
    Mit einem wilden Schlachtruf stürmte Ngulla in den Raum. Anszo folgte ihm, taumelte plötzlich und war nur noch als Skelett zu sehen. Ngullas Säbel kreiste, traf irgend etwas, kreiste wieder. Eine eiserne Energie hielt den Sklaven aufrecht, ließ ihn ungeachtet der dämonischen Kräfte immer weiter Vordringen.
    Jetzt erst konnte Zamorra eindringen, wischte den Türken einfach mit einer kraftvollen Armbewegung zur Seite. Schreiend taumelte Marduz gegen die Wand. Zamorra kreuzte beide Arme und begann, magische Zauberformeln auszusprechen. Seine Stimme schwoll an zu einem gewaltigen Donnern, bis das Chaos erstarb.
    Nur noch Zamorras Stimme war zu hören, die die bannenden Worte den Dämonen entgegenschleuderte. Er wußte, daß er sie nicht vernichten konnte - nicht in dieser Zeit. Doch er konnte sie Zurückschlagen, sie empfindlich schwächen. Und das tat er…!
    Ihre Gestalten wurden durchscheinend, transparent und lösten sich schließlich auf. Nichts mehr blieb von ihnen zurück, sie waren verschwunden, geflohen. Waren den Kräften der Weißen Magie gewichen.
    Zamorra sah sich nach Ngulla um. Der Schwarze grinste breit. Er war unverletzt.
    Zamorra verzichtete in diesen Sekunden darauf, dieses Phänomen zu ergründen. Er hatte Nicole gesehen, seine Nicole! Nackt und hilflos kauerte sie in einem Winkel des Raumes, hatte aus weitaufgerissenen Augen das furchtbare Geschehen verfolgt. Mit raschen Schritten eilte der Professor auf sie zu, sah auf einem flachen Tisch eine große Zierdecke liegen. Er griff zu und hüllte dann seine noch am ganzen Leibe zitternde Lebensgefährtin darin ein. Schützend legte er einen Arm um ihre Schultern, zog sie an sich.
    »Alles in Ordnung?« fragte er leise.
    Sie nickte ihm zu.
    »Komm mit. Kannst du gehen?« fragte er. Nicole antwortete nicht. Da hob er sie mit einem Ruck an und trug sie hinaus.
    Vor Ngulla blieb er noch einmal kurz stehen und sah den Sklaven an. »Wie kommt es, daß du als einziger unversehrt bliebst?« fragte er.
    Der Neger bleckte die Zähne.
    »Meine Mutter feite mich mit weisen Sprüchen wider den bösen Zauber«, grinste er.
    Zamorra nickte und ging weiter, Nicole auf den Armen. Am Fuß der Treppe kauerte der fette Türke. Er wimmerte leise vor sich hin.
    »Der Tod…«, flüsterte er. »Ich habe den Tod gesehen… Er war hier… er…«
    Nichts mehr war übriggeblieben von dem stolzen, herrischen Großgrundbesitzer. Ein winselndes Häufchen Elend saß hier, Opfer der Dämonen. Immer wieder flüsterte er den Namen des Todes.
    Er starb in der folgenden Nacht. Doch das ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Auch nicht Zamorra, der mit Nicole langsam die Treppe hinaufstieg. Für ihn zählte im Augenblick nur eines.
    Er hatte Nicole aus den Klauen der Zeit-Dämonen befreit, hatte die Falle entschärft.
    Doch um welchen Preis? Drei Sklaven waren tot. Und ihr Besitzer war vom Tod gezeichnet…
    ***
    Abermals handelten die Dämonen schneller, als irgend jemand begreifen konnte. Daß Zamorra ihre Falle gesprengt hatte, konnte sie nur sekundenlang irritieren. Von seiner Stärke bedrängt, ergriffen sie die Flucht.
    Doch längst war nicht alles verloren. Sie wußten es, spürten schon seit einiger Zeit die nichtirdische, fremde Intelligenz, die ihnen so sehr glich. Jene dunklen Wesen, die in einem Schiff über Jerusalem kreisten, auf der Suche nach irgend etwas.
    Und dann, jäh, von einem Augenblick zum anderen, wußten sie, was die Dunklen suchten. Erfuhren es in jenem Moment, in dem die Chibb alle ihre Energien darauf verwendeten, der Ortung der Meeghs zu entgehen, mittels magischer Kraft durch die Stadtmauer zu gehen.
    Jene gewaltigen Energien, die dabei freigesetzt wurden, waren wie ein Fanal. Die Zeit-Dämonen spürten sie, wurden fast erschlagen von der aufflammenden Strahlung. Und in diesem Moment wußten sie, daß ihnen hier ein neuer Gegner erwuchs, dessen Stärke sie noch nicht

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