Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
abgestürzt waren, tobte einer jener verheerenden, furchtbaren Kriege, die in der Geschichte der Fremden so zahlreich waren. Die drei Reiter gehörten zu jener Gruppe, die die andere in der Stadt bekämpfte.
    Der Kommandant übernahm nun die Kontrolle. Seine Gefährten zogen sich nach und nach aus den Gehirnen der Menschen zurück, überließen ihm das Feld. Erst als auch Chirra gewichen war, handelte Aynaar.
    Ein starker, übersinnlicher Schlag ging durch die Denkzentren der Menschen, ließ sie taumeln. Sekunden später erwachten sie wieder aus ihrer Starre. Doch die Silbernen waren für sie verschwunden, einfach nicht mehr da. Aufgelöst wie eine Luftspiegelung. Keiner der drei Helleber ahnte, daß die sieben Chibb nach wie vor vorhanden waren, ganz in der Nähe standen. Der hypnotische Schlag hatte jede Erinnerung an sie ausgelöscht, ließ sie unsichtbar werden. Nicht einmal die Fußspuren im Sand waren noch für die menschlichen Sinnesorgane wahrnehmbar.
    Fürst Wilhelm von Helleb sah sich verwirrt um. »Was tun wir hier, warum sind wir hier herausgeritten?« murmelte er erstaunt. »Was ist geschehen?«
    Doch seine beiden Begleiter wußten auf diese Fragen ebensowenig eine Antwort wie er selbst. Nur irgendwo, in den unergründlichen Tiefen des Unterbewußtseins, regte sich der Schatten einer Erinnerung. Doch je stärker sie sich darauf konzentrierten, desto rascher schwanden diese Erinnerungsfetzen…
    »Wir kehren zurück«, erwiderte Wilhelm schließlich auf die stumme Frage Ragnars. Er zog sein Tier herum und ritt an. Erlik und Ragnar folgten ihm.
    Sie sahen nicht mehr, daß die Chibb sich wieder in Bewegung setzten, ihrem alten Weg wieder folgten. Sahen auch nicht, daß eines der Wesen unsicher ging, taumelte, immer wieder von einem anderen gestützt wurde. Denn dieser hypnotische Schlag, den Aynaar ausgeteilt hatte, hatte ihn geschwächt, ihm fast alle Reserven aus seinem Körper gezogen.
    Jetzt, während sie weitergingen, reckte sich sein mächtiger Körper der Sonne entgegen. Und auf eigentümliche, menschlichen Sinnen unverständliche Weise genoß er das helle, heiße Licht, saugte es förmlich in sich auf und ließ dunkle Schatten um sich herum entstehen. Wurde mit jedem Lichtstrahl, den er in sich aufnahm, wieder stärker, bis er sich schließlich nahezu vollständig regeneriert hatte.
    Die heilende Kraft des Lichtes half ihm…
    ***
    Ulo befand sich im Schloß!
    Seit ein paar Stunden hielt er sich unsichtbar im Château de Montagne auf, war zusammen mit Bill und Manuela hineingekommen, als Raffael über die Zugbrücke fuhr. Das war seine einzige Chance gewesen. Normalerweise war das Château für Dämonen seiner Art zu stark geschützt. Doch er hatte das Mädchen als Trägerkörper benutzt, war für Augenblicke in ihren Körper geschlüpft und hatte auf diese Weise die magischen Barrieren passieren können. Manuela Ford hatte davon nichts bemerkt, nicht einmal ein leises Ziehen im Hinterkopf. Denn sie vermochte jene magischen Phänomene nicht zu erkennen, war untrainiert. Mit Bill Fleming oder gar dem Professor selbst hätte der Dämon dieses Spielchen niemals betreiben können, zu oft waren jene mit derlei magischen Aktivitäten konfrontiert worden, um nicht bereits die geringsten Anzeichen richtig zu deuten, auch die schwächsten Impulse überscharf zu spüren.
    Und obwohl Ulo nunmehr die beste Ausgangsposition besaß, Bill Fleming endgültig zu vernichten, hatte er abermals versagt! Der Amerikaner hatte die Säure rechtzeitig erkannt, hatte überlebt! Und nicht nur das, er war auch zu dem richtigen Schluß gekommen, daß sein Widersacher sich im Schloß selbst befand!
    Ulo wußte, daß er jetzt langsam, aber sicher in Zugzwang geriet. Er mußte handeln, mußte seinen Gegner vernichten, oder Fleming würde ihn über kurz oder lang aufspüren und seinerseits töten. Denn zu entkommen vermochte Ulo nicht mehr, solange die Tore geschlossen waren, solange jene Frau das Château nicht verließ. Denn so wie die magischen Sperren verhinderten, daß die Mächte der Finsternis von außen nach innen drangen, so blockierten sie auch jeden anderen, umgekehrten Versuch.
    Ulo begriff, daß es jetzt zur Entscheidung kommen mußte. Denn dieser Bill Fleming machte sich bereits daran, ihn zu jagen.
    Ubergangslos war aus dem Jäger das Wild geworden. Doch ein Wild, das sich verzweifelt wehren würde, das immer noch Chancen sah, seinen Widersacher zu vernichten.
    Und Ulo, das Wild, griff an…
    ***
    Marduz, der

Weitere Kostenlose Bücher