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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwanden und unversehrte, leicht gebräunte Haut entstand. Schon nach kurzer Zeit hatte der Zauberer sein Werk vollendet. Es schien, als hätte Nicole jene entsetzliche Verletzung niemals zugefügt bekommen.
    »Unfaßbar«, murmelte der Professor.
    Merlin wandte den Kopf, sah ihn an. Als Zamorra in die kristallklaren Augen des Unsterblichen sah, glaubte er, in einem unergründlichen Kosmos zu versinken.
    »Nicht unfaßbar, mein Freund«, sagte Merlin leise. »Es ist ganz einfach, wenn man die Kraft des Geistes beherrscht. Du könntest es auch, wenn du dich stärker kontrolliertest, nicht so impulsiv handeltest und deine Paragaben ausbildetest.«
    »Nein«, murmelte Zamorra. Er versuchte vergeblich, irgendwelche Narben oder Spuren zu erkennen. Doch da gab es einfach nichts.
    »Du widersprichst und kennst dich doch selbst nicht«, entgegnete Merlin ruhig.
    »Kennst du mich besser als ich selbst?« fuhr Zamorra auf.
    »Später«, wehrte Merlin entschieden ab. »Es gibt Wichtiges zu tim. Ich sagte dir schon, daß jemand deine Hilfe benötigt.«
    Zamorra wich zurück. Merlin wußte also doch Bescheid, besaß den generellen Überblick, wußte genau, was geschehen würde! Der Zauberer wurde ihm unheimlich.
    »Du brauchst dich nicht zu fürchten. Du kennst jenes Volk, das dich in tausend Jahren den ›Auserwählten‹ nennen wird. Erinnere dich an den Kosmos der Chibb, wie sie sich nennen, jene silberhäutigen, feinen Wesen.«
    Zamorra entsann sich. Bildhaft stiegen die Erlebnisse wieder in ihm auf, der Kampf gegen die Meeghs, das Flammenschwert…
    »Was ist mit ihnen?« fragte er hastig.
    »Sie sind hier. Sie brauchen deine Hilfe. Ich will ihnen diese deine Hilfe gewähren, darum bin ich hier. Sie werden gejagt von ihren Feinden und verraten von den Dämonen dieser Welt. Und sie sind wenige, und sie sind schwach und erschöpft.«
    Zamorra sah Nicole an, dann wieder Merlin. »Was soll ich tun?«
    »Dasein. Leben. Existieren. Du bist der Katalysator.«
    Zamorra verstand nicht. Was wollte Merlin damit andeuten? War der Zauberer nicht in der Lage, sich allgemeinverständlich auszudrücken? Was sollten diese geheimnisvollen Andeutungen?
    Plötzlich lächelte der Zauberer. »Oh, ich vergaß fast… Geh in die Kellerräume. Dort wirst du wissen, was dringend zu tun ist. Sieh dich um, und handle. Denn ihr Sterblichen glaubt ja noch, auf gewisse Dinge nicht verzichten zu können…«
    Schweigend und nachdenklich wandte sich Zamorra ab und befolgte die Weisung des Unsterblichen. Was meinte der Zauberer denn nun schon wieder?
    Zögernd ging er nach unten. Eine Überraschung erwartete ihn.
    Die Toten waren verschwunden!
    Nur Marduz, der fette Türke, hockte noch auf der Treppe und brütete dumpf vor sich hin. Einige Augenblicke verharrte Zamorra.
    »Was ist mit Euch, Marduz?« fragte er.
    Doch der Türke reagierte nicht, sah nicht einmal auf, als Zamorra an seiner Schulter rüttelte. Kopfschüttelnd ging der Professor weiter nach unten, betrat jenen Raum, in dem die Dämonen Nicole gebrandet hatten.
    Und lachte erleichtert auf. Merlin besaß eine eigenartige Methode, Hinweise dezent von sich zu geben…
    Zamorra raffte Nicoles Kleider zusammen und trug sie wieder nach oben. Die Dämonen hatten ihr das durchscheinende Gewand einfach vom Leib gefetzt und achtlos irgendwo niedergeworfen.
    Als die junge Französin sich wieder angekleidet hatte, erstarb Merlins stilles Schmunzeln jäh. Der Zauberer wurde ernst.
    »Folgt mir«, ordnete er an.
    Zamorra zuckte die Schultern. Er legte einen Arm um Nicole und schritt mit ihr hinter Merlin her, der, ohne sich umzusehen, das Haus des Türken verließ.
    Grell brannte die frühe Nachmittagssonne auf sie nieder.
    »Was jetzt?« fragte der Parapsychologe.
    Merlin antwortete erst ein paar Sekunden später.
    »Keine Ungeduld«, mahnte er. »Der Zeitpunkt ist noch nicht erreicht. Wir müssen warten, denn die Zeit kann nicht auf diese Weise geändert werden.«
    Zamorra hob die Brauen. Schon wieder diese geheimnisvolle Andeutung über eine Veränderung des Zeitablaufes… Doch diesmal verzichtete er darauf, erneut zu fragen. Er wußte, daß er auch jetzt keine Antwort erhalten würde.
    Langsam gingen sie die Straße entlang. Die vorüberkommenden Menschen wichen ihnen aus, machten einen weiten Bogen um Merlin und grüßten ihn ehrfürchtig, respektierten seine Ausstrahlung.
    Es war ein eigenartiges, beherrschendes Fluidum, das von ihm ausging. Und doch wirkte es nicht tyrannisch, nicht negativ.
    Die Zeit

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