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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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nichts. Ein Auto war nicht zu sehen. Ich fand ein Straßenschild und las den Namen darauf: Pelvue Road. Ich musste mich in irgendeinem Vorort Chicagos nicht weit vom Michigansee befinden.
    Ich lief lange durch die wenig bevölkerten Villenstraßen, in denen nur Häuser im Stil der Villa von Capone standen. Ich war ganz zufrieden mit mir. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn der Gangsterboss nicht sofort so genau über mich Bescheid gewusst hätte, aber so hatte ich das Beste aus der Situation gemacht. Wenn man eine Gang sprengen soll, so kann man nichts Besseres tun, als den Boss in den Augen seiner Leute herabzusetzen. Das sägt die Stuhlbeine seines Thrones sicherer an, als wenn man einen nach dem anderen seiner Leute wegputzt. Mr. Capone würde selbstverständlich seine Leute weiter streng an der Kandare halten, aber kein Ganove vergisst es, wenn er seinen Chef vor einer Pistole hat stillhalten sehen.
    Endlich fand ich ein Taxi und ließ mich zur Harrigan Street fahren. Unterwegs fiel mir etwas anderes ein. Ich dirigierte den Fahrer zum Flugplatz um.
    An den Warteplätzen für Taxis drängten sich die Wagen. Ich stieg aus und fragte einen der Fahrer: »Ich bin vor einer runden Stunde angekommen und fand nur drei Taxis. Jetzt sind es mindestens dreißig. Wie kommt das?«
    Er zuckte die Achseln und brummte: »Keine Ahnung.«
    »Wo waren Sie zum Beispiel vor einer Stunde?«
    »Hatte ’ne Fahrt«, knurrte er.
    »Oder hat Sie jemand fortgeschickt?«, bohrte ich weiter.
    Der Fahrer massierte sein unrasiertes Kinn.
    »Hören Sie mal, Mann«, sagte er grob, »wenn Sie nicht von mir irgendwohin gefahren werden wollen, dann halten Sie mich gefälligst nicht länger mit albernen Fragen auf.«
    Ich ließ ihn in Ruhe, stieg wieder in meinen Wagen und ließ mich endgültig in mein Hotel fahren, und ich fand es bemerkenswert, dass Capones Macht so groß war, dass er dreißig Taxifahrer von ihrem Standort entfernen konnte, und dass die Jungs sich anschließend sogar noch hüteten, sich das Maul zu verbrennen.
    Im Undertree händigte mir der Portier den Schlüssel aus. »Zimmer 314 haben wir für Sie reserviert, Mr. Cotton. Übrigens hat man sich bereits nach Ihnen erkundigt.«
    »Telefonisch?«
    »Nein, persönlich. Der Gentleman dort in der Halle wartet auf Sie.«
    Er zeigte mir einen Mann, der ein paar Jahre jünger sein konnte als ich. Er las in einer Zeitung, aber er ließ das Blatt sofort sinken, als ich auf ihn zuging.
    »Hallo«, sagte er und stand auf. »Mr. Cotton? Ich bin Dan Terrigan vom FBI Chicago. Sie leben also?«
    »Wie Sie sehen. Tut’s Ihnen leid?«
    Er grinste. »Immerhin hätten wir Capone ein bisschen verhaften können, wenn Sie nicht innerhalb der nächsten« - er sah nach der Armbanduhr - »vierzig Minuten hier aufgetaucht wären.«
    »Tut mir leid, dass ich Sie um Ihr Vergnügen bringen musste, Dan. Kommen Sie mit in mein Zimmer.«
    Wir ließen uns in die dritte Etage hochfahren. Der Page, der mein Köfferchen trug, kassierte seinen Dollar Trinkgeld und zog die Tür von 314 hinter sich ins Schloss.
    »Dan«, sagte ich, »würden Sie so nett sein, mir Ihren FBI-Ausweis zu zeigen.«
    Er machte ein Gesicht, als hätte ich von ihm verlangt, er möge mir sein Hemd leihen. Aber dann krabbelte er eifrig in seiner Brusttasche und übergab mir den Ausweis mit einem eisigen: »Bitte!«
    Ich studierte das kleine Stück Papier sorgfältig. Nein, Terrigans Ausweis war absolut echt. Ich gab ihn ihm zurück.
    »Nichts für ungut, Dan. Ich habe vorhin eine erste Probe von Capones Möglichkeiten erlebt, nach der ich mich nicht wundern würde, wenn er mir einen falschen G-man auf den Hals geschickt hätte.«
    Er lachte wieder.
    »Ihr merkwürdiges Telefongespräch hat bei uns wie eine Bombe eingeschlagen. Der Chef schickte mich gleich los, um nach dem Rechten zu sehen. Was passierte eigentlich in Capones Villa?«
    »Nichts von Bedeutung. Er machte mir nur klar, dass ich einen harten Stand gegen ihn haben würde, und dass ich besser daran täte, mit dem nächsten Flugzeug nach New York zurückzukehren. Er hatte sämtliche Taxis vom Flugplatz weggeschickt, bis auf drei Wagen, an deren Steuer sicherlich seine eigenen Leute saßen. Vor seiner Villa stand dann ein Empfangskomitee bereit, das mich zum Chef führte. Die Verhandlungen spitzten sich ein wenig zu. Ich musste meinen Rückzug sichern. Daher das Telefongespräch. - Ich möchte nur verdammt gern wissen, von wem er von meiner Ankunft und meiner Aufgabe erfuhr, denn

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