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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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herum und raste quer zum ganzen rollenden Verkehr über die rechte Fahrbahnhälfte. Die Bremsen von drei Dutzend Wagen kreischten, aber ich kam rum, ohne auf die Hörner genommen zu werden.
    Die Seitenstraße war wesentlich verkehrsärmer. Der Lincoln drehte auf. Ich setzte mich dahinter und kam schnell näher.
    Dann merkten sie, dass sie verfolgt wurden. Ich glaube, sie bekamen einen gewaltigen Schrecken, aber dann erhöhte der Fahrer die Geschwindigkeit.
    Ein Lincoln ist zwar schneller als das Ford-Modell, das ich geentert hatte, aber ich verstehe eine Menge von Kurventechnik. Was sie auf geraden Strecken gewannen, holte ich in den Kurven wieder auf. Vielleicht merkten sie es. Jedenfalls näherten sie sich einer Ausfallstraße, die schnurgerade am Michigansee entlang führte, und als sie sie erst einmal unter den Rädern hatten, gewannen sie rasch an Vorsprung.
    Ich ließ trotzdem nicht nach, und sicherlich wäre es ihnen schwergefallen, mich endgültig abzuschütteln, wenn mich der Ford nicht im Stich gelassen hätte. Der Motor begann zu spucken. Ich warf einen erschreckten Blick auf die Benzinuhr. Der Zeiger lag auf dem Nullpunkt. Eine Minute später gab der Motor seinen Geist endgültig auf.
    Ich ließ den Wagen am Straßenrand ausrollen und versuchte, eines der Autos zu stoppen, die die Straße befuhren. Zehn Minuten lang dachte niemand daran, sich um den winkenden Mann zu kümmern. Wahrscheinlich waren die meisten Fahrer zu einem romantischen Trip am Ufer des Sees unterwegs, hatten ihre Girls bei sich und wollten sich den Abend nicht durch einen Burschen vermiesen lassen, der zufällig Pech gehabt hatte.
    ***
    Der Wagen, der mich endlich auflas, war ein Streifenwagen der Chicagoer Polizei.
    »Suchen Sie einen Lincoln mit einer Kotflügel-Beule?«, fragte ich den Sergeant.
    »Genau«, antwortete er. »Haben Sie ihn gesehen? Wir sollten diese Ausfallstraße sperren.«
    »FBI«, sagte ich und stieg ein. »Das Auto befindet sich mindestens schon zehn Meilen voraus. Fahren Sie los, Sergeant!«
    Ich ließ mich über Sprechfunk mit der Zentrale verbinden und gab die Richtung des Lincolns an. Dann erkundigte ich mich nach Terrigan. Es stellte sich heraus, dass er in einem anderen Streifenwagen mitfuhr.
    Wir alarmierten die Staatspolizei in Evansion, um die Straße sperren zu lassen, aber der Lincoln kam in Evansion nie an. Gegen Mitternacht stellte sich heraus, dass wir das Wild endgültig verloren hatten. Terrigan gab Anweisung, dass bei Morgengrauen eine Hundertschaft von Polizisten das Seeufer und das Waldgebiet an der Straße nach dem Wagen absuchen sollte. Wir selbst trafen uns so gegen drei Uhr morgens in einer Bierbar.
    »Es liegen dreizehn Anzeigen von Verkehrspolizisten gegen den Ford vor, den Sie genommen haben, Jerry«, erzählte Dan. »Selbstverständlich auch eine Diebstahlsanzeige.«
    »Nichts über den Lincoln?«
    »Natürlich«, sagte er. »Wurde gegen sieben Uhr von einem Parkplatz vor dem Theater gestohlen. Gangster nehmen immer gestohlene Wagen, um jemanden zu erledigen.«
    »Und wer sollte erledigt werden?«
    »Sie! Capone mag Sie offenbar nicht. Sie sind der erste G-man, auf den er schießen ließ. Sein Gang hat zwar nach unserer Meinung fünf Cops auf dem Gewissen, aber mit Ausnahme meines Kollegen Jack Holder, der bei einem Zusammenprall mit einem Capone-Trupp zusammengeschlagen wurde, haben sie sich nie an G-men herangetraut. Übrigens wurden die Ganoven, die Holder ins Krankenhaus brachten, vor Gericht gebracht und verurteilt, wenn auch nur zu relativ geringfügigen Gefängnisstrafen. Ihre von Capone bezahlten Anwälte redeten sie damit heraus, dass sie von Holders amtlichen Eigenschaften keine Ahnung gehabt hätten.«
    »Ziemlich sinnlos, Capone auf die Bude zu rücken, was?«, fragte ich.
    »Vollkommen sinnlos«, antwortete Dan. »Er saß zur Stunde, in der der Anschlag verübt wurde, samt seinen Gardisten irgendwo, wo ihn mindestens drei Dutzend harmloser Leute gesehen haben. Ich kenne seine Methode aus früheren Fällen.«
    »Dan, ich glaube, in dem Augenblick, in dem es knallte, in dem Lincoln einen bleichen Burschen mit roten Haaren gesehen zu haben. Hält Capone einen solchen Typ in seiner Sammlung?«
    Terrigan stellte das Bierglas hin, das er zum Mund führen wollte.
    »Rote Haare? In Locken, die ihm in der Stirn hingen? Ein ziemlich wirrer Wuschelkopf, mit einem Wort?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Das muss Tony gewesen sein. Kommen Sie, Jerry! Wir suchen ihn in seiner Bude auf. Ich weiß,

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