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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der kargen Freizeit meine Ruhe. Wir sind ohnehin bald im Operationsgebiet, da werden wir kaum zum Schlafen kommen. An Bord herrscht bereits Alarmstimmung, und ihr habt anscheinend nichts Besseres zu tun, als harmlose Leute zu erschrecken - und zu ärgern. Schäm dich, Iltu! Von dir hätte ich das nicht erwartet."
    Das Mausbibermädchen schlug sittsam die Augen nieder, trippelte zaghaft näher und piepste kläglich: „So habe ich es nicht gemeint, Germa. Aber wir müssen üben, sonst versage ich dann, wenn es ernst wird. Ich wollte auch nicht auf deinen Bauch springen, sondern nur ins Zimmer. Sei nicht böse deshalb ..."
    Germas Zorn schmolz dahin wie Butter in der Sonne. Er streckte die Hand aus und zog Iltu zu sich heran.
    „Schon gut. Kleines. Du kannst ja nichts dafür." Sein strafender Blick traf Gucky. „Aber er ist groß genug, wahrscheinlich auch alt genug, um derartige Spaße zu unterlassen" Gucky war zusammengezuckt. „Ich bin nicht alt genug", fauchte er aufgebracht und entmaterialisierte beleidigt.
    Germa sah auf die nun leere Stelle. „Was hat er denn?" erkundigte er sich.
    Da zeigte es sich, daß Iltu die Gelegenheit nicht nutzte, ihren Freund und Artgenossen anzuschwärzen oder lächerlich zu machen.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte sie und entzog ihre Pfote den Händen des jungen Offiziers. „Entschuldige ich will mich um ihn kümmern. Bis später." Dann war Germa allein. Er nahm sein Buch, aber das Lesen machte ihm plötzlich keinen Spaß mehr.
    Die Ruheperiode im Schiff ging gerade zu Ende, als Alarm gegeben wurde.
    In der Kommandozentrale saß Captain Henderson vor den Navigationsschirmen und nahm aus der Funkzentrale die Peilergebnisse entgegen, um sie auszuwerten. Der Bilderfassungswinkel auf dem Frontalschirm verschob sich. Die Vergrößerung wurde wirksam.
    Elf matt schimmernde Punkte wurden sichtbar.
    Vorsichtshalber gab Oberst Sukril Alarm, denn er konnte nicht sicher sein, ob es sich um die gesuchten Robotschiffe handelte oder um Einheiten der Springer oder eines anderen Volkes. Pulks von zehn oder mehr Robotschiffen waren nicht selten. Sie konnten sich auf einem Verbandsflug befunden haben, als der Robotregent aussetzte - und nun flogen sie antriebslos und steuerlos so weiter, bis die Ewigkeit selbst ihrem Flug ein Ende setzte.
    Oder die terranischen Suchkommandos. „Kurs unverändert, Geschwindigkeit gleichbleibend", sagte Captain Henderson nach zwei Minuten Meßarbeit. „Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß wir es mit Schiffen Arkons zu tun haben. Ihre Befehle, Sir?"
    Oberst Sukril ließ den Bildschirm nicht aus den Augen. Er dachte an die bittere Erfahrung, die Oberst Kerrnak gemacht hatte. Das sollte ihm nicht passieren. Wenn jetzt Springer auftauchten, würde er sie sofort angreifen, aber auf keinen Fall die Robotschiffe vernichten.
    Aber die Ortungsgeräte registrierten in einem Umkreis von acht Lichtjahren keine Materie außer den elf Roboteinheiten. Die nächste Sonne stand hundert Lichtjahre hinter der CÄSAR. Sektor BM-53-XB war so ziemlich die einsamste Gegend, die man sich vorstellen konnte.
    „Geschwindigkeit verringern, Captain. Kurs beibehalten.
    Geschützbedienungen in Bereitschaft gehen. Leutnant Germa in die Zentrale!"
    Germa war nur einer der vielen Einsatzoffiziere, und es war reiner Zufall, daß Sukril ihn wählte. Er hätte genausogut Captain Delmarin, Major Borowski oder Leutnant Steinwied nehmen können. Aber er nahm Leutnant Germa. Es war eine jener Instinkthandlungen, die oft den Verlauf ganzer Geschehnisse ändern. Vielleicht spielte auch die Tatsache eine gewisse Rolle, daß Oberst Sukril von dem guten Verhältnis wußte, das Leutnant Germa mit den beiden Mausbibern verband.
    „Erreichen Pulk in zehn Minuten, Sir. Kurs gleichbleibend.
    Leutnant Germa kommt."
    Oberst Sukril nickte nur. Angestrengt betrachtete er den Bildschirm. Irgend etwas in seinem Innern warnte ihn, aber es war eine unbestimmte, nicht greifbare Warnung. Schon jetzt wurde klar, daß die elf Schiffe dort vorn ohne Besatzung dahintrieben. Die Funksprüche blieben unbeantwortet. Nichts deutete darauf hin, daß auch nur ein einziges Robotelement funktionierte. „Leutnant Germa zur Stelle, Sir!" Oberst Sukril erwachte wie aus einem Traum. Langsam drehte er sich um.
    „Sehen Sie sich die Schiffe an, Leutnant. Was sagen Sie dazu?"
    Germa trat näher, bis er neben dem Kommandanten stand. Mit wachsamen Augen studierte er die elf Schiffe, verfolgte den gleichbleibenden Kurs und analysierte

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