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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich bin nicht dein Opa, sondern dein Vorgesetzter! Du hast genau das zu tun, was ich dir befehle. Ist das ein für allemal klar?" Iltu strahlte Gucky aus ihren treuen Mausbibermädchenaugen an.
    „Und was befiehlst du mir jetzt?" flüsterte sie schmachtend.
    Gucky warf beide Ärmchen in die Höhe und stieß einen grellen, verzweifelten Pfiff aus.
    „Ich befehle dir, sofort nebenan in deine Kabine zu verschwinden und mich in Ruhe zu lassen. Ich will schlafen! Ich bin müde! Ich habe genug von dem Kindergeschwätz!" Iltu verzog keine Miene.
    Sie lächelte ergeben.
    „Ja, Opa", piepste sie schelmisch, starrte dann wie gebannt gegen die Kabinenwand - und war verschwunden. Teleportiert. Nur ein sekundenlanges Flimmern in der Luft verriet die Stelle, an der sie gestanden hatte.
    Gucky seufzte und fiel einfach um. Lang ausgestreckt lag er auf der Couch und trommelte mit beiden Fäusten auf die Decke.
    „So ein kleines Biest!" fauchte er wütend. „So ein freches, kleines Biest!"
    Aber dann wurde er plötzlich ganz still und lauschte in sich hinein. Er fing Iltus Gedankenimpulse auf. Sie mußte sich ebenfalls auf ihr Bett gelegt haben und nachdenken. Und sie dachte an ihn, Gucky. Er schloß die Augen und begann zu lächeln.
    Das, was Iltu über ihn dachte, mußte sehr erfreulicher Natur sein.
    Zwei Bordtage lang trainierte Gucky mit Iltu.
    Er führte sie an einen bestimmten Ort, dessen Äußerlichkeiten sie sich fest einprägen mußte, kehrte dann mit ihr an den Ausgangspunkt zurück und befahl ihr, an das Ziel zu teleportieren.
    Das klappte zuerst nicht immer. Es kam vor, daß Iltu zwar richtig entmaterialisierte, aber an einem ganz anderen Ort landete. Gucky mußte dann lange suchen, bis er sie gefunden hatte. Da half auch die telepathische Verbindung nicht viel, denn Iltu wußte ja nicht, wo sie gelandet war.
    Diese Übungen brachten für die Mannschaft der CÄSAR sowohl Überraschungen wie Ärger. Manchmal auch Schrecken, denn es war nicht jedermanns Sache, mit einem plötzlich aus der Luft entstehenden Gebilde konfrontiert zu werden. Und Iltu materialisierte in Maschinenräumen, Kabinen, Geschützständen und sogar Toiletten.
    Am Ende des zweiten Tages aber mußte Gucky zugeben: „Schon ganz gut. Kleine. Wenn du so weitermachst, wirst du ein brauchbarer Teleporter. Die Veranlagung ist zweifellos vorhanden."
    Das war maßlos untertrieben, Iltu fand das auch.
    „Du bist gemein, Gucky! Ich habe in den letzten zwei Stunden keinen einzigen Fehlsprung mehr gemacht. Ich kann teleportieren!"
    „Leidlich, leidlich", schränkte Gucky ein. „Nun mußt du noch lernen, wie man ein Ziel, das man nicht kennt, auf telepathischem Wege anpeilt. Um ein Beispiel zu nennen: Finde Gedankenimpulse des Kommandanten, peile ihn an, springe - und materialisiere direkt vor ihm."
    „Ich werde mich hüten", meinte Iltu. „Der Oberst ist sehr streng.
    Ich habe Angst vor ihm."
    „Hm, dann nehmen wir jemand anderen. Leutnant Germa" Gucky sah Iltu fest an. „Wo ist Germa jetzt?" Iltu verstand die Aufforderung.
    Sie konzentrierte sich und versuchte, die auf sie eindringenden Gedankenmuster zu ordnen. Es dauerte fast zehn Minuten, bis ihre Augen plötzlich aufleuchteten.
    „Ich habe ihn - er hat dienstfrei und steckt in seiner Kabine."
    „Ausgezeichnet!" ließ Gucky sich zu einem Lob hinreißen. „Dann folge mir jetzt - ich springe."
    Er war verschwunden, kaum, daß er den Satz beendet hatte, Iltu starrte auf die leere Stelle, vergaß Gucky und konzentrierte sich voll und ganz auf Germas einströmende Gedankenimpulse. Dann sprang sie. Germa saß im Sessel und las - daher seine konstant klaren Impulse, die von einem Telepathen leicht aufgefangen werden konnten. Sie wurden jäh unterbrochen, als Gucky neben seinem Sessel materialisierte und sich mit einem schrillen Pfiff bemerkbar machte.
    Germa fuhr hoch, sank aber dann wieder zurück. Von Gucky ließ er sich nicht mehr erschrecken. Immerhin wurde er dann doch blaß, als eine Sekunde später Iltu genau auf seinem Bauch materialisierte und ihr Gewicht ihn in die Polsterung drückte.
    „Ist das eine Art!" empörte er sich. „Ich lese gerade!"
    „Und wir üben", gab Gucky zurück. „Gut gemacht, Iltu! Das war Maßarbeit. Du hast das Ziel genau angepeilt. Nicht ganz exakt allerdings, sonst hättest du auf seinem Kopf landen müssen. Ich nehme an, dort hat er sein Gehirn."
    Germa richtete sich auf, nachdem Iltu vom Sessel gerutscht war.
    „Nun reichts mir aber, Gucky! Laß mir wenigstens in

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