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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er benötigte größere Vollmachten. „Du brauchst nur Hilfe! zu denken, mehr nicht."
    Die Luke schlug zu. Sekunden später glitt die Gazelle in die Start-Schleuse, von wo aus sie direkt in den Weltraum gelangte.
    Oberst Sukril gab den Startbefehl.
    Die Kommandozentrale der Gazelle lag in der oberen Polrundung des Diskus. Ihr Dach war durchsichtig. Germa konnte die elf Robotschiffe deutlich erkennen. Langsam näherte er sich ihnen, die rechte Hand in Nähe des Fahrthebels, den er nur herabschlagen brauchte, um mit irrsinniger Beschleunigung davonzuschießen. Eigentlich war ja die Annahme, Fremde könnten die Schiffe inzwischen betreten und in Besitz genommen haben, völlig absurd. Denn wäre das geschehen, würden sie nicht warten, bis man sie hier fand. Aber es war ja auch möglich, daß diese Fremden die Robotkontrollen nicht bedienen konnten. Damit wäre erklärt, warum sie warteten.
    Aber selbst wenn es so wäre, müßten sich die Schiffe, mit denen sie gekommen waren, in der Nähe aufhalten. Dann hätte jedoch längst die Ortung angesprochen.
    Gucky hat mich gewarnt, dachte Germa und verspürte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Er hat es nicht grundlos getan.
    Die Wandung des Superschlachtschiffs war so groß geworden, daß sie fast das gesamte Blickfeld ausfüllte. Germa erkannte deutlich die Fugen der Schleusen, die Antriebswülste und die Geschützklappen. Der Bildschirm zeigte die Einzelheiten noch deutlicher, aber Germa zog es vor, den ständig näherrückenden Koloß direkt zu beobachten. Eine unheimliche Drohung ging von dem Robotschiff aus, das ursprünglich dazu bestimmt gewesen war, die Grenzen des arkonidischen Imperiums zu schützen.
    „Brado!" Einer der fünf Männer, die mit Germa in der Zentrale weilten, löste sich von den anderen und kam näher. „Was meinen Sie, Sergeant? Wo etwa ist die Hauptschleuse zum Hangar?"
    Brado sah man den Mexikaner oder Spanier auf hundert Meter an. Seine schwarzen Haare schienen mit Pomade am Kopf festgeklebt zu sein. Verlegen drehte er den Raumhelm in der Hand hin und her. Sie trugen alle die leichten Schutzanzüge, die auch den Aufenthalt im freien Raum erlaubten. Der Helm konnte in wenigen Sekunden aufgesetzt werden.
    „Ich kenne die Imperiumsklasse. Sir", erwiderte er unschlüssig, „aber sie haben eine so riesige Oberfläche, daß ich auf Anhieb nicht weiß ..."
    „Mir geht es genauso", gab Germa zu und sah plötzlich das winzig erscheinende Stellrad neben den Umrissen einer Luke, deren Durchmesser sicherlich fünfzig Meter betrug. „Da ist sie!"
    Das Problem war schneller gelöst, als er zuerst angenommen hatte.
    Vorsichtig dirigierte er die Gazelle näher an das Schiff heran und nahm dann die Fahrt ganz weg. Sie standen jetzt keine zwanzig Meter vor der unübersehbaren Wand, deren Wölbung nach außen kaum zu erkennen war. Germa drehte sich um. „Wer geht?"
    Bedrücktes Schweigen antwortete ihm. Niemand meldete sich freiwillig. Das war so außergewöhnlich, daß Germa selbst für einige Augenblicke sprachlos war. Er spürte die Unruhe seiner Männer, auf die er sich fest verlassen konnte, und er spürte auch, wie diese Unruhe auf ihn übergriff. Es war, als sei er nicht mehr mit diesen fünf Männern allein in diesem Schiff.
    „Sergeant Gork! Nehmen Sie Kadett Wilkowski und öffnen Sie die Schleuse. Wir geben Ihnen notfalls Feuerschutz. Aber - beeilen Sie sich!"
    Die beiden Angesprochenen nickten wortlos, stülpten die Helme über und ließen die Magnetverschlüsse einrasten. Dann schalteten sie die Luftzufuhr ein und überprüften die Funktion der Funksprechgeräte. „Sergeant Gork fertig."
    „Kadett Wilkowski fertig." Germa bestätigte seinerseits den Empfang und gab ihnen das Zeichen. Er blieb hinter den Kontrollen sitzen und betätigte den Schleusenmechanismus. Eine Minute später erschienen die beiden Männer in seinem Blickfeld.
    Sie stießen sich von der Gazelle ab und landeten Sekunden danach sanft auf der Hülle des Superraumers, dessen Eigengravitation eine schwache Anziehungskraft ausübte.
    Es war ein Bild, das Germa zur Genüge kannte. Zwei Schiffe lagen scheinbar unbeweglich nebeneinander, nur durch wenige Meter getrennt. Der Sprung von dem einen zum anderen war nur kurz, aber der Abgrund zwischen ihnen war Milliarden Lichtjahre tief. Und doch konnte man nicht in ihn hinabstürzen. Die Massenträgheit verhinderte ein Abtreiben. Von weit her schimmerten die Milchstraßen, unerreichbar - wie es schien.
    Sergeant Gork fand das

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