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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleineren Begleitschiffe bereits nicht mehr mit bloßem Auge zu erkennen.
    Erst jetzt überwand Germa die erste Lähmung.
    Seine Hand ergriff den Fahrthebel und schob ihn in die Ausgangsstellung zurück, dann darüber hinaus. Die Gazelle verlangsamte gehorsam und beschrieb einen weiten Bogen. Der Kurs würde sie zum Ausgangspunkt zurückbringen.
    Aber die unsichtbare Hand zog den Hebel wieder vor, langsam und unaufhaltsam. Als Germa erneut hinfaßte, war er unverrückbar fest, als sei er angeschweißt worden. Er ließ sich nicht mehr bewegen.
    Der Andruck war automatisch kompensiert worden. Sergeant Brado hatte sich gegen die Tür geworfen, als befürchte er, jemand könne in die Zentrale kommen - jemand, der draußen auf dem Korridor lauerte. Er begriff nicht, wie sinnlos er handelte, denn wenn es einen unsichtbaren Fremden an Bord der Gazelle gab, dann weilte er bereits in der Zentrale.
    Hansen und Lester, die beiden Kadetten, lehnten bleich und jeder Bewegung unfähig an der Wand neben der Funkanlage. Sie rührten sich nicht, und ihre Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Fassungslos starrten sie auf den verhexten Fahrthebel.
    Germa gab seine Versuche auf. Er stand einem Ereignis gegenüber, für das es einfach keine Erklärung gab. Denn wenn es nur ein Unsichtbarer gewesen wäre, der den Hebel verstellte, so hätte er dessen Hand spüren müssen. Aber er war praktisch auf kein Hindernis gestoßen, als er zugleich mit dem Unbekannten den Hebel anpackte. Der Unbekannte, wenn es ihn gab, war offenbar nicht materiell.
    Die CÄSAR war nur noch ein schwach schimmernder Punkt in der Unendlichkeit, als Oberst Sukril reagierte. Insgesamt waren höchstens fünfzehn Sekunden vergangen.
    „Was ist mit Ihnen, Germa? Sind Sie verrückt geworden ...?"
    „Sir, wir haben die Kontrolle über die Gazelle verloren. Jemand verstellte die Kontrollen. Jemand, der unsichtbar ist '" Fünf Sekunden lang war Schweigen. Fünf Sekunden, in denen die CÄSAR und der Pulk der Robotschiffe endgültig aus Germas Sichtbereich verschwanden. Das schimmernde Band der Milchstraße und vereinzelte Riesensterne davor waren alles, was geblieben war.
    „Versuchen Sie, das Schiff unter Kontrolle zu bekommen.
    Germa! Geben Sie dauernd Peilzeichen. Wir holen Sie zurück. Ende.", Keine Erklärung, keine Verwunderung, nichts. Warum nicht?
    Leutnant Germa starrte auf den Fahrthebel, der bis zum äußersten Anschlag vorgezogen worden war. Die Gazelle beschleunigte mit Höchstwerten. Wenn sich nun nichts mehr änderte, würde sie in kurzer Zeit in relativistische Bereiche geraten. Der Kurs hatte sich erneut verschoben. Wenn man ihn in gerader Richtung weiterverfolgte, kam man zu einem schwach leuchtenden Nebelgebilde, das sich kaum von dem schwarzen Hintergrund des absoluten Nichts abhob.
    Eine Milchstraße? Ein Sternenhaufen zwischen den Galaxien?
    Oder in der Tat nur ein Nebelfleck? Die Gazelle raste darauf zu.
    Wenn man eine vielleicht mögliche Transition außer acht ließ - oder besser: tausend mögliche Transitionen hunderttausend - dann würde man den Nebelfleck in einigen Millionen Jahren erreichen.
    In plötzlicher Wut hieb Germa erneut gegen den Hebel.
    Seine Hand traf bewegungsloses Metall.
    „Gucky!" sagte er laut. „Gucky, hilf jetzt!"
    Sergeant Gork und Kadett Wilkowski ahnten nichts von dem, was außerhalb der Schleuse vor sich ging. Sie waren in die gigantische Schleusenkammer eingedrungen und fanden sofort die mechanischen Kontrollen. Mit wenigen Griffen schalteten sie den automatisch ablaufenden Vorgang ein und warteten ab.
    Fast eine volle Minute verging - eine Minute, in der Germa und seine drei verbliebenen Männer mehr als zehntausend Kilometer zurücklegten. Unter ihren Füßen begann es dumpf zu brummen.
    Sie spürten die Vibration. Im Telekom waren unverständliche Geräusche. Die Laute waren verzerrt und nicht zu verstehen.
    Dann öffnete sich die Luke langsam, glitt in die Verschalung.
    Der Blick nach draußen wurde frei.
    Aber die mächtigen Schleusentore öffneten sich nur halb, dann hielten sie an. Das Brummen verstummte. Alles wurde still.
    Sergeant Gork trat vor an den Rand der Kammer. Deutlich sah er die CÄSAR in einiger Entfernung an ihrem vorherigen Platz stehen, aber die Gazelle war verschwunden.
    Er entsann sich der unverständlichen Laute im Telekom. Hastig adjustierte er sein Gerät und rief die CÄSAR. Von Oberst Sukril erfuhr er, was sich zugetragen hatte. Eine Erklärung gab es nicht.
    „Bleiben Sie, wo Sie

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