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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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belästigt zu werden.
    Jene beiden, die so überraschend aufgetaucht waren, mußten diejenigen sein, die die Silbernen an die Meeghs verraten hatten. Mehr noch, sie griffen nun selbst ein, wollten die Chibb töten!
    Aynaars gellende Alarmimpulse kamen zu spät. Magische Entladungskeme entstanden, flammten zwischen den Chibb auf und wurden zu irisierenden Feuerbällen, die sich rasend schnell ausdehnten.
    Aynaar erschauerte. Seine empfindlichen Sinne nahmen die Todesqualen seiner sterbenden Gefährten auf, die sich unter der Einwirkung der tödlichen Energien aufbäumten und wanden. Mit Entsetzen mußte Aynaar beobachten, daß zwei seiner Gefährten von einem Moment zum anderen zerfielen, zu Staub wurden. Nur noch die silbrig schimmernden Uniformkombinationen blieben zurück, raschelten zu Boden…
    Der Anführer der Silbernen spürte, wie die tödlichen Energien auf ihn Übergriffen, auch sein Gehirn, sein Lebenszentrum, auszubrennen versuchten. Der bohrende Schmerz fraß sich durch seine Ganglien, ehe Aynaar einen Abschirmblock zu errichten vermochte.
    Doch er schaffte es. Ließ sich zu Boden fallen, regte sich nicht mehr. Das Schirmfeld sog alle seine von ihm ausgehende Lebensstrahlung in sich auf, ließ nichts mehr hinausgehen.
    Aynaar vernahm näherkommende Schritte. Die beiden Dämonen, die so furchtbar unter den Chibb gewütet hatten, näherten sich ihm.
    Noch immer hielt seine feingeschuppte Hand das Medaillon der Macht umklammert. Aynaar fühlte, wie jemand ihn herumrollte, auf den Rücken wälzte. Seine Hand schlug gegen einen Stein, das Amulett wurde ihm aus den schlanken, biegsamen Fingern geprellt. Nur schwer gelang es ihm, einen Laut der Enttäuschung zu unterdrücken. Er spielte »tot«, mußte seine Rolle durchhalten, wenn nicht aus dem Spiel im nächsten Moment bittere Realität werden sollte. Denn er wußte nur zu gut, daß die beiden Dämonen keine Kompromisse schließen würden, daß sie ihn erbarmungslos töteten, wenn er sich auch nur durch das geringste Lebenszeichen verriet…
    Seinen Gesichtssinn hatte er abgedämpft, wollte er nicht durch das Leuchten seiner Augen verraten, daß noch Leben in ihm war. Daher gelang es ihm nur, verschwommene Eindrücke in sich aufzunehmen. Er beobachtete, wie einer jener so menschlich aussehenden Dämonen niederkniete und die Hand nach dem Amulett ausstreckte. Nur kurz war sein Zögern, als schrecke er unterbewußt vor der geheimnisvollen Aura dieses Gegenstandes zurück, dann aber packte er entschlossen zu, krallte seine Finger um die silberne Scheibe und nahm sie an sich.
    Tiefe Enttäuschung überkam den Chibb. Das Medaillon der Macht, jene wirkungsvolle Waffe gegen die Meeghs, war verloren, ein für allemal, denn von diesen mächtigen Schwarzblütigen würden sie es niemals zurückerobern können. Zu stark waren deren Kräfte.
    Die Dämonen verschwanden so rasch, wie sie erschienen waren. Sie besaßen, was sie wollten: Das Amulett, das soeben erschaffen worden war. Zudem hatten sich Meeghs und Chibb gegenseitig soweit befehdet, daß die einen kaum noch eine Konkurrenz und die anderen keine Gefahr mehr darstellten.
    Doch diese Zusammenhänge blieben Aynaar verschlossen. Erst, als er sicher war, daß sich die beiden Dämonen nicht mehr in seiner Nähe aufhielten, raffte er sich wieder hoch, sah sich aus trübe glimmenden Augen um.
    Dort, wo noch vor ein paar Minuten seine Gefährten gewesen waren, die letzten Überlebenden der zerstörten GHYNA, dort lagen nur noch die silbernen Kombinationen im Straßenstaub.
    Und so seltsam es auch anmutete, aber noch immer schien die von außen kommende Unsichtbarkeit zu wirken. Denn auch jetzt war es, als nehme niemand Notiz von dem Geschehen. Die wenigen Menschen, die vorüberkamen, hatten nicht einmal Blicke für die eigenartig wirkende Gestalt übrig.
    Doch dann ging ein jäher Ruck durch Aynaars geschmeidigen Körper. Einer seiner Gefährten hatte überlebt, hatte es wohl auf die gleiche Weise geschafft wie Aynaar selbst, den Dämonen zu entgehen.
    »Chirra!«
    Auf den Anruf hin erhob sich der Chibb, sah seinen Anführer aus stumpfen Augen an. In seiner Hand lag das Flammenschwert. Als sein Blick auf die leeren Hände Aynaars fiel, überflog tiefe Resignation sein schmales Gesicht.
    »Es ist weg.«
    Aynaar bestätigte. »Die Dämonen nahmen es an sich, ich konnte nichts tun. Sie hätten mich getötet.«
    »Wir haben alle versagt«, teilte sich Chirra ihm verzweifelt mit. »Alle unsere Gefährten sind tot, sind jenen

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