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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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paßte.
    »Ich hoffte, es würde nicht geschehen«, brummte Merlin. »Doch - die Zeit läßt sich nicht ändern, nicht von uns!«
    »Was soll das heißen?« fragte Zamorra ungeduldig. »Merlin, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dich nur ein einziges Mal konkret äußern würdest. Deine ständigen versteckten Andeutungen hängen mir, mit Verlaub, langsam zum Halse heraus!«
    Merlin lachte bitter auf.
    »Respektiere meine Macht, Zamorra!« sagte er dann und warf in einer herrischen Bewegung den Kopf in den Nacken. »Früher bewiesest du mehr Ehrfurcht. Ich glaube, du mußt wieder einmal auf dich allein gestellt agieren!«
    Zamorra fixierte den Zauberer starr. »Das wäre gar nicht so schlecht, dann weiß ich wenigstens stets, woran ich bin!«
    Nicole hielt den Atem an.
    Kam es zum Bruch zwischen dem väterlichen Helfer Merlin und dem Parapsychologen?
    »Chef, du…«
    Zamorra winkte ab. Nicole verstummte. Der Professor blieb knapp vor Merlin stehen, sah ihm starr in die Augen.
    »Ich lasse mich nicht länger wie ein kleines Kind behandeln, Merlin. Entweder du gibst deine Geheimniskrämerei auf, oder ich verzichte ab jetzt auf deine Begleitung.«
    Nicole preßte ihre Lippen zusammen, bis sie einen schmalen Strich bildeten. War Zamorra durchgedreht, es auf einen Streit mit dem Mächtigen ankommen zu lassen?
    Zamorras markant geschnittenes Gesicht wirkte stählern, hart und kalt. Unverwandt sah er Merlin in die Augen. Diese Augen, die die Ewigkeit in sich bargen, doch jetzt und hier konnten sie ihn nicht beeindrucken.
    Merlin schwieg und hielt dem Blick stand.
    Eine Minute verging, zwei. Dann lachte der Zauberer erneut auf.
    »Das würdest du tatsächlich tun, ich sehe es. Und ich fürchte fast, du könntest es schaffen. In dieser Hinsicht gleichst du mir. Du bist ein Dickschädel. Aber du weißt noch zu wenig um den Ursprung der Dinge und die kosmischen Zusammenhänge.«
    Er zögerte einen Moment, ehe er weitersprach.
    »Es ist das geschehen, was ich befürchtete. Die Chibb haben das Amulett verloren. Es ist jetzt im Besitz der Zeit-Dämonen.«
    Zamorra wurde blaß, noch blasser als zuvor. Seine Gedanken gingen in verschiedene Bahnen. Er war sich bewußt, das Psycho-Duell mit Merlin verloren zu haben, auch wenn der Zauberer jetzt Klartext sprach. Die andere Gedankenbahn befaßte sich mit dem, was Merlin gesagt hatte, ohne daß Zamorra sich der Zweigleisigkeit seines Denkens bewußt geworden war.
    Das Amulett in den Händen der Zeit-Dämonen?
    »Das darf nicht geschehen!« stieß Zamorra hervor. »Wir müssen eingreifen, es ihnen abjagen.«
    »Du hast recht.« lächelte Merlin. Doch es war ein bitteres Lächeln.
    Im gleichen Moment glitt das Amulett vor Zamorra aus dem Nichts!
    ***
    Nur langsam löste sich Aynaar aus seiner Starre, trat in den großen Energiesaal. Rhythmisch pulsierten die Kristalle, sorgten dafür, daß die großen Maschinen des Dimensionenschiffes ständig in Betrieb waren. Die Hand mit der spiralartig geformten Waffe, die der Chibb im ersten Moment instinktiv gezogen hatte, sank herab.
    Wie ein Hammerschlag hatte ihn das entsetzliche Bild getroffen. Allmählich wich die Schockwirkung. Aynaar begriff, daß die Meeghs keine Gefahr mehr darstellten. Deshalb also waren sie im ganzen Schiff auf keinen der Unheimlichen mehr gestoßen, deshalb hatte keine Falle auf sie gewartet.
    Eine grenzenlose Leere breitete sich in Aynaar aus, die Folgereaktion auf die permanente Anspannung, unter der er gestanden hatte.
    Es gab keine Gefahr mehr.
    Hier, vor ihnen, lagen fünf Meeghs.
    Unzweifelhaft waren sie tot, niedergestreckt von einer unbekannten Macht. Und doch stimmte etwas nicht an diesem Bild. Aynaar wußte, daß die Meeghs sich im Tode ebenso in Nichte auflösten wie die Chibb. Oft genug schon hatte er gerätselt, wie es zu dieser Ähnlichkeit kommen konnte, hatte aber die Lösung nie gefunden.
    Dies hier war anders. Denn die Meeghs waren nicht zerfallen, hatten sich nicht aufgelöst. Und doch waren sie in ihren Konturen nicht zu erkennen, irgendeine Flimmerzone hüllte die reglosen Gestalten ein. Das Schattenhafte war geschwunden, die Wesen wirkten durchaus körperhaft, und doch war nicht zu erkennen, wie sie wirklich aussahen. Sie hatten das Geheimnis ihrer bösartigen Rasse mit in den Tod genommen.
    Denn daß sie tot waren, daran zweifelte Aynaar keine Sekunde.
    Doch was hatte sie getötet? Was war in der Lage, die Insassen eines durch Abwehrschirme gesicherten Kampfschiffes zu töten, einfach sämtliche

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