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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Unsere Phantom, die als Trümmerhaufen in der Loire liegt?«
    »Genau die, mein lieber Colonel. Château Montagne war das Angriffsziel. Daß diese Schloß-Burg dann doch keinen Raketensatz in die Barocktürmchen geknallt bekam, liegt daran, daß die Jet zuvor in die Luft flog.«
    »Auseinanderflog«, korrigierte der penible Brite milde rügend. »In der Luft befand sie sich doch bereits. Wissen die Leute, die diesen Angriff gesehen haben wollen, zufällig auch, warum sie explodierte? Flog dem Piloten vielleicht der Raketensatz unter dem anatomischen Südpol auseinander?«
    Darüber konnte ihm sein Kollege vom Abwehrdienst der französischen Republik nichts sagen. »Drei Zeugen haben unter Eid ausgesagt, daß es ein Angriff war und die Maschine kurz vor dem Château explodierte. Deshalb jetzt unsere höchst offizielle Anfrage: Hatte der Pilot Order, in unserem Hoheitsgebiet seine Waffensysteme zu erproben?«
    Jetzt wurde dem Colonel doch heiß. Himmel, dachte er, wenn die da jetzt einen Polit-Fall draus machen, bricht hier die Hölle los? Und als Teetrinker war er doch mehr für die britische Gemütlichkeit.
    »Er hatte nicht«, behauptete er deshalb. »Auslandsübungen laufen über meinen Schreibtisch. Außerdem haben wir genug Möglichkeiten, Waffensysteme in eigenen Gebieten zu testen.«
    »Forschen Sie doch mal nach«, empfahl der Franzose katzenfreundlich. »Vielleicht war es eine Eigenmächtigkeit, vielleicht aber auch ein Geheimauftrag. Ihr Engländer seid uns ja noch nie so richtig grün gewesen. Nur - wenn Sie nicht selbst nachforschen, müssen wir das tun.«
    Colonel Bottham hatte es gar nicht gerne, Engländer genannt zu werden. Er zog den Begriff Brite vor und reagierte dementsprechend säuerlich.
    »Wenn Sie meinen, Monsieur«, sagte er kalt und legte auf, um im nächsten Moment schon wieder zu wählen.
    Die Air Base, von der die Phantom gestartet war, rief er an. Dort wußte man schon Bescheid.
    »Ich hätte gern mit dem zuständigen Wing Commander persönlich gesprochen«, erklärte der Colonel. »Fand nicht letztens bei Ihnen eine Ablösung statt?«
    Aus dem Hörer kam die Bejahung. »Commander Gordon schied durch Todesfall aus dem Dienst aus. Commander Derek of Leicester übernahm seinen Tätigkeitsbereich.«
    Im Stillen schmunzelte Bottham über die Formulierung des Majors, Gordon sei durch Todesfall ausgeschieden. »Dann geben Sie mir bitte mal diesen Leicester.«
    »Moment, Sir. Verbindung kommt…«
    Die Verbindung kam nicht. Dafür meldete sich der Major nach zwei Minuten wieder, während Bottham ungeduldig auf der Schreibtischplatte zu trommeln begann.
    Commander Leicester sei nicht aufzufinden, erklärte Major Preeks. »Sind Sie sicher?« knurrte Bottham ungeduldig. »Das gibt es nicht!«
    »Wir werden ausrufen lassen«, versicherte der Major. »Wir rufen zurück.«
    Die Verbindung existierte nicht mehr.
    Zwei Stunden später rief Preeks wieder an. Bottham nippte gerade an seinem heißen Tee.
    »Commander Derek of Leicester und sein Adjutant Hansen sind spurlos verschwunden. Erste Ermittlungen haben ergeben, daß beide Männer überhaupt nicht registriert sind.«
    Bottham hatte seinen Tee plötzlich vergessen.
    »Stammrollen?«
    »Weder die noch Aktenvermerke oder Speicherdaten. Wir haben von uns aus den Secret Service eingeschaltet.«
    »Mir schwant Böses«, murmelte der Colonel. »Ob unsere Freunde von der anderen Ideologie mal wieder am Werk sind?«
    »Und warum lassen die es gerade in… oh!« Preeks hatte plötzlich begriffen.
    Bottham begriff noch schneller.
    »Personenbeschreibung an den Service, an den französischen Abschirmdienst, an die NATO-Abwehr. Großfahndung einleiten. Grenzen dicht machen. Flughafenkontrolle. Sämtliche Maschinen festhalten, die starten wollen, bis sie von unseren Leuten durchkontrolliert sind. Maschinen, die bereits ausgeflogen sind, am Zielflughafen an die Kette legen. Passagierlisten… und so weiter, die zuständigen Leute wissen besser, was los ist. Na, das kann ja einen lustigen Tanz geben…«
    So schnell Colonel Bottham auch schaltete und begriff, er konnte doch nichts mehr ausrichten. Denn woher sollte er auch ahnen, daß sie es nicht mit Agenten einer feindlichen Großmacht zu tun hatten, sondern mit Dämonen? Und die hatten es noch nie nötig gehabt, mit menschlichen Verkehrsmitteln sich außer Landes zu begeben. Dämonen besaßen ihre eigenen Möglichkeiten.
    Doch ungeachtet dessen, daß Asmodis und sein menschlicher Vasall, der Gedankenleser Mik

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